Services mit einem Versorgungsnetz veröffentlichen und verwenden

Mit der Standard- oder Advanced-Lizenz verfügbar.

Wenn Sie einen Service veröffentlichen oder verwenden, der ein Versorgungsnetz und verknüpfte Network-Feature-Classes enthält, gelten bestimmte Bedingungen und Beschränkungen. Diese hängen von den Layern ab, die in der Kartenansicht vorhanden sind, wie der Kartenservice konfiguriert ist und wo der Service verwendet werden soll.

Veröffentlichen eines Versorgungsnetz-Layers

Beim Freigeben von Utility-Network-Feature-Classes und den zugehörigen Feature-Classes als Layer sind einige Bedingungen und Beschränkungen zu beachten. Wenn diese Regeln verletzt werden, werden Analyzer-Fehlermeldungen zurückgegeben, um die Veröffentlichung zu verhindern. Zusätzlich werden Sie mit Analyzer-Warnmeldungen informiert, wenn Sie beabsichtigen, Services mit ArcGIS Pro zu verwenden.

Der veröffentlichte Feature-Service umfasst automatisch die Versorgungsnetz- und Netzwerkschema-Services, um Netzwerkverfolgungen und Netzwerkschemas zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie unter Utility Network-Services.

Wenn der Versorgungsnetz-Layer in der aktiven Kartenansicht vorhanden ist, gelten für die Freigabe die folgenden Bedingungen und Einschränkungen:

  • Karten-Layer müssen aus einer Datenbankverbindung stammen, die als Datenbankbesitzer des Versorgungsnetzes eingerichtet wurde.
  • Bei dem verbundenen ArcGIS Enterprise-Portal muss es sich um den Besitzer des Portal-Versorgungsnetzes handeln.
    Lizenz:
    Das aktive Portal-Konto muss mit der Benutzertyp-Erweiterung ArcGIS Utility Network lizenziert sein, um ein Versorgungsnetz in einer Enterprise-Geodatabase erstellen, veröffentlichen und mit diesem arbeiten zu können.
  • Die Karten-Layer für den veröffentlichten Feature-Service unterstützen keine Konfigurationen wie Definitionsabfragen und mit der Eigenschaft "Sichtbares Feld" als ausgeblendet festgelegte Felder. Wenn diese vorhanden sind, werden Analyzer-Fehlermeldungen zurückgegeben.
  • Die Karte muss alle Versorgungsnetz-Layer enthalten, wenn sie in ArcGIS Pro verwendet werden soll.
    • Wenn ein Versorgungsnetz-Layer-Subset bereitgestellt wurde, wird eine Analyzer-Warnung zurückgegeben. Dies ist eine Warnung zu Problemen, die entstehen, wenn Services, die mit einem Versorgungsnetz-Layer-Subset veröffentlicht wurden, in ArcGIS Pro verwendet werden.
  • Web-Layer müssen auf Daten von registrierten Datenquellen verweisen. Stellen Sie daher sicher, dass im Bereich Als Web-Layer freigeben auf der Registerkarte Allgemein und unter Daten und Layer-Typ die Option Kartenbild unter Registrierte Daten referenzieren ausgewählt ist.
  • Fügen Sie Feature hinzu, um auf den Versorgungsnetz-Layer zugreifen, Änderungen an der Standard-Verzweigungsversion vornehmen oder die Funktion Versionsverwaltung aktivieren zu können.
  • Alle Netzwerk-Layer müssen als nach Verzweigung versioniert registriert werden.

Veröffentlichen von Utility-Network-Feature-Classes ohne Versorgungsnetz-Layer

Beim Veröffentlichen von Network-Feature-Classes ohne Versorgungsnetz-Layer werden die Beschränkungen gelockert. In diesem Fall können Sie die aktive Webkarte so konfigurieren, dass ein Subset von Layern enthalten ist, dass Definitionsabfragen verwendet werden, dass ein Subset von Feldern sichtbar ist usw. Dies ermöglicht es Unternehmen, die Services und Karten für Benutzer freizugeben, die den Zugriff auf ein Subset von Versorgungsnetzklassen benötigen.

Wenn der Versorgungsnetz-Layer nicht in der aktiven Kartenansicht vorhanden ist, gelten für die Freigabe die folgenden Bedingungen und Einschränkungen:

  • Der veröffentlichte Feature-Service enthält in diesem Fall die Versorgungsnetz- oder Netzwerkschema-Child-Services nicht. Netzwerkverfolgungen und Netzwerkschemas werden also nicht unterstützt.
  • Die Karten-Layer, die gerade veröffentlicht werden, können Definitionsabfragen und mit der Feldeigenschaft Visible als ausgeblendet festgelegte Felder unterstützen.
  • Dieser Feature-Service verhält sich genauso wie jeder andere Feature-Service. Bei Änderungen gilt immer noch das Versorgungsnetzverhalten hinter dem Service (z. B. die Erstellung von Dirty Areas), aber Dirty Areas und Fehler sind in der Karte nicht sichtbar.
  • Die Funktion "Versionsverwaltung" wird optional unterstützt.

Workflowbeispiele

Um die Bedingungen für Services und das Versorgungsnetz besser verstehen zu können, schauen Sie sich die folgenden Workflowbeispiele für ein Stromversorgungsnetz mit Niederspannungs- und Hochspannungsdaten an. Das in diesen Workflows verwendete Versorgungsnetz enthält zwei Netzarten (eines für die Niederspannung und eines für die Hochspannung) und ein Strukturnetzwerk.

Workflow für einen GIS-Bearbeiter

Ein für ein Niederspannungsnetz zuständiger GIS-Bearbeiter führt Wartungsänderungen in den Daten durch. Dieser Bearbeiter muss die Dirty Areas und Fehler sehen können, die durch seine Änderungen entstehen. Er verwendet dafür einen Feature-Service, der mit allen Daten und dem Versorgungsnetz-Layer erstellt wurde. Das für diesen Benutzer erstellte ArcGIS Pro-Projekt enthält nur die Netzart für die Niederspannung, das Strukturnetzwerk und den Versorgungsnetz-Layer.

In einem ähnlichen Szenario führt ein für ein Hochspannungsnetz zuständiger GIS-Bearbeiter ebenfalls Wartungsänderungen an den Daten durch. Dieser Bearbeiter muss die Dirty Areas und Fehler sehen können, die durch seine Änderungen entstehen. Er verwendet dafür einen Feature-Service, der mit allen Daten und dem Versorgungsnetz-Layer erstellt wurde. Das für diesen Benutzer erstellte ArcGIS Pro-Projekt enthält nur die Netzart für die Hochspannung, das Strukturnetzwerk und den Versorgungsnetz-Layer.

Workflow für einen GIS-Analysten

Ein für ein Niederspannungsnetz zuständiger GIS-Analyst muss Verfolgungsaufgaben sowie andere Analysen und die Kartenerstellung durchführen. Er verwendet dafür einen Feature-Service, der mit allen Daten und dem Versorgungsnetz-Layer erstellt wurde. Das ArcGIS Pro-Projekt für diesen Benutzer enthält nur die Netzart für die Niederspannung, das Strukturnetzwerk und den Versorgungsnetz-Layer.

In einem ähnlichen Szenario muss ein für ein Hochspannungsnetz zuständiger GIS-Analyst auch Verfolgungsaufgaben sowie andere Analysen und die Kartenerstellung durchführen. Er verwendet dafür einen Feature-Service, der mit allen Daten und dem Versorgungsnetz-Layer erstellt wurde. Das ArcGIS Pro-Projekt für diesen Benutzer enthält nur die Netzart für die Hochspannung, das Strukturnetzwerk und den Versorgungsnetz-Layer.

Ein für ein Niederspannungs- und Hochspannungsnetz zuständiger Analyst arbeitet mit einem ArcGIS Pro-Projekt, das die Netzart für die Niederspannung, die Netzart für die Hochspannung, das Strukturnetzwerk und den Versorgungsnetz-Layer enthält.

In diesen drei Workflows für die GIS-Analyse benötigt der GIS-Analyst Berechtigungen für den gesamten Feature-Service.

Workflows für den Webzugriff

Gelegentliche Benutzer können mit Webkarten arbeiten, die für bestimmte Aufgaben und Workflows konfiguriert sind. Diese Webkarten enthalten einen reduzierten Layer-Satz, eventuell Definitionsabfragen für einige Layer und einen reduzierten Satz von sichtbaren Feldern. Wenn ein Benutzer nur Daten anzeigen oder abfragen muss, kann in der Webkarte ein Feature-Service ohne Versorgungsnetz-Layer verwendet werden.

Wenn der Benutzer Verfolgungsfunktionen oder Netzwerkschemas nutzen muss, muss die Webkarte einen Feature-Service umfassen, der den Utility Network-Service und Netzwerkschema-Service enthält.

Bearbeiter vor Ort

Die Bearbeiter vor Ort nutzen mobile Geräte zum Durchführen bestimmter Änderungen, z. B. im Rahmen von Bestandsprüfungen. Diese Editoren vor Ort setzen dafür in der Regel entweder mobile Apps von Esri oder von Esri Partnern erstellte Runtime-Apps ein. In der Regel sind Webkarten für diese Apps konfiguriert, aber in einigen Runtime-Apps von Partnern kann auch ein anderer Ansatz verwendet werden. Die für die Vor-Ort-Bearbeitung konfigurierten Webkarten können ein Layer-Subset aus einem Versorgungsnetz mit Definitionsabfragen für Layer und ein Subset mit sichtbaren Feldern aufweisen.

Bei einfachen Bearbeitungsworkflows wie dem Überprüfen von Masten und Geräten kann in der Webkarte ein Feature-Service ohne Versorgungsnetz-Layer verwendet werden, da die Anzeige von Dirty Areas oder Fehlern in diesem Workflow nicht notwendig ist.

Bei komplexeren Bearbeitungsworkflows vor Ort können auch Verfolgungsfunktionen oder Netzwerkschemas erforderlich sein. Die Webkarte für diese Workflows muss dann einen Feature-Service mit dem Utility Network-Service und dem Netzwerkschema-Service aufweisen.