Projekte in ArcGIS Pro

ArcGIS Pro organisiert Ihre Arbeit in Projekten. Ein Projekt ist eine Sammlung zusammengehöriger Elemente, wie Karten, Layouts, Tabellen, Diagramme, Datenverbindungen usw., die einem gemeinsamen Zweck dienen. Dieser Zweck kann die Analyse eines Problems sein, die Visualisierung eines Sachverhalts, die Verwaltung oder Aktualisierung des Datenmodells einer Infrastruktur, oder etwas anderes. Ein Projekt kann auch mehr als nur einem Zweck dienen. Der Umfang eines Projekts ist nicht durch bestimmte Regeln definiert oder eingeschränkt: es kann so umfassend oder eng gefasst, so groß oder klein sein, wie Sie es wünschen.

Sie können ein Projekt zum Beispiel aus folgenden Gründen erstellen:

  • zum Modellieren topologischer und informationsbasierter Beziehungen einer Infrastruktur, wie Straßen oder Flurstücke
  • zum Ermitteln eines geeigneten Standorts für ein Geschäft oder eines geeigneten Lebensraums für ein Tier
  • zum Verfolgen der Entwicklung eines Naturereignisses wie einem Sturm oder Waldbrand
  • zum Erstellen realistischer 3D-Ansichten von Wohngebieten oder geplanten Entwicklungsgebieten
  • zur Beurteilung von Änderungen der Landschaft mithilfe von Satellitenbildanalysen

Beispiele für reale Projekte finden Sie auf der Learn ArcGIS-Site.

Projektarchitektur

Projekte basieren auf vier wesentlichen Gestaltungsgrundsätzen:

  • Projekte sind in sich geschlossen.

    Ein Projekt und die mit ihm verknüpften Dateien werden standardmäßig zusammen in einem Systemordner gespeichert. Daher können Projekte leicht gefunden werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Projektressourcen nicht vom Projekt getrennt werden und verloren gehen.

  • Projekte stellen eine Optimierung dar.

    Ein Projekt enthält nur diejenigen Elemente und Datenverbindungen, die für Ihre Arbeit erforderlich sind.

  • Projektkomponenten können wiederverwendet werden.

    Die Elemente, aus denen sich ein Projekt zusammensetzt, wie Karten, Szenen, Layer und Layouts, können in andere Projekte kopiert oder exportiert werden.

  • Projekte sind in die ArcGIS Plattform integriert.

    Projekte und ihre Komponenten können für Web-Portale und ArcGIS-Anwendungen für den Außendienst, das Büro und die Community freigegeben werden.

Projektinhalt

Ein Projekt enthält zwei Typen von Elementen. Zu dem einen Typ zählen alle Elemente, die Sie in ArcGIS Pro erstellen, wie Karten, Szenen, Layouts, Diagramme und Berichte. Der andere Typ umfasst Verbindungen zu Ordnern, Datenbanken, Servern und anderen Daten-Repositorys, die Sie für die Erstellung Ihrer Karten und Szenen verwenden.

Diagramm der beiden Arten von Elementen in einem Projekt
Ein Projekt enthält Elemente wie Karten, Layouts, Diagramme und Berichte. Außerdem enthält es Verbindungen zu Ordnern, Datenbanken, Servern und Online-Portalen.

Ein ArcGIS Pro-Projekt bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die darin enthaltenen Elemente.

Im Bereich 'Inhalt' aufgelistete Projektelemente
Eine Liste der Elemente in einem typischen Projekt.

Projektdateien und mit diesen verknüpfte Dateien

Ein Projekt wird als Projektdatei auf Ihrem Computer gespeichert. Die Projektdatei ist eng mit den folgenden zusätzlichen Dateien verknüpft: einer Standard-Geodatabase, einer Standard-Toolbox, einem Index und einem Importprotokoll.

Projektdateien in Windows Explorer
Die Anzeige einer Projekt-Datei mit dem Namen "MyProject.aprx" mit ihren verknüpften Dateien in Windows Explorer.

Projektdatei

Wenn Sie ArcGIS Pro starten und ein Projekt erstellen, wird eine Projektdatei (mit der Dateierweiterung .aprx) erstellt. Die Projektdatei enthält die Elemente, die Sie während Ihrer Arbeit am Projekt erstellen: Karten, Szenen, Layouts, Diagramme, Berichte usw. Außerdem enthält sie die Verbindungen zu Daten und anderen Ressourcen.

Die folgenden Verbindungen sind standardmäßig in jedem Projekt vorhanden:

Sie können nach Bedarf weitere Verbindungen zu anderen Ressourcen, wie Datenbanken und Servern hinzufügen.

Standard-Geodatabase

Jedes Projekt verfügt über eine Standard-Geodatabase (mit der Erweiterung .gdb). Wenn Sie in Ihrem Projekt Geoverarbeitungswerkzeuge ausführen, werden die Ausgabedaten in dieser Geodatabase gespeichert, sofern nichts anderes angegeben ist. Bei der Erstellung eines Projekts wird auch eine Standard-Geodatabase im Home-Ordner des Projekts erstellt. Die Standard-Geodatabase hat denselben Namen wie das Projekt (beispielsweise ist MyProject.aprx mit MyProject.gdb verknüpft).

Üblicherweise wird die Standard-Geodatabase für ein einziges Projekt verwendet. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Es ist auch möglich, dass mehrere Projekte dieselbe Standard-Geodatabase verwenden. Außerdem können Sie die Standard-Geodatabase eines Projekts jederzeit ändern.

Die Standard-Geodatabase ist ein bequemes Repository für die innerhalb des Projekts erstellten Daten. Sie dient Ihnen als Unterstützung bei der Organisation Ihrer Projektressourcen. Sie können Ausgabedaten jedoch auch in einer anderen Geodatabase als der Standard-Geodatabase speichern.

Darstellung von Projekten mit eigenen Standard-Geodatabases und mit einer freigegebenen Standard-Geodatabase
Links: Üblicherweise ist jedes Projekt mit einer eigenen Standard-Geodatabase verknüpft. Rechts: Es ist auch möglich, dass mehrere Projekte dieselbe Standard-Geodatabase verwenden.

Standard-Toolbox

Jedes Projekt verfügt außerdem über eine Standard-Toolbox (mit der Erweiterung .tbx). Wenn Sie in einem Projekt Geoverarbeitungsmodelle oder Python-Skripte erstellen, werden sie in dieser Toolbox gespeichert, sofern nichts anderes angegeben ist. Bei der Erstellung eines Projekts wird auch eine neue Standard-Toolbox im Home-Ordner des Projekts erstellt. Die Standard-Toolbox hat denselben Namen wie das Projekt (zum Beispiel MyProject.aprx und MyProject.tbx).

Wie bei der Standard-Geodatabase ist es üblich aber nicht unbedingt erforderlich, dass die Standard-Toolbox nur für ein einziges Projekt verwendet wird. Sie können die Standard-Toolbox eines Projekts jederzeit ändern.

Der Ordner "Index"

Standardmäßig ist jedes Projekt mit einem Ordner mit dem Namen "Index" verknüpft. Dieser Ordner enthält zwei weitere Ordner: einen mit dem Namen des Projekts (zum Beispiel MyProject) und einen mit dem Namen Thumbnail.

Im Ordner mit dem Projektnamen wird der Index der Karten, Szenen, Layouts und anderen Elemente gespeichert, die in der Projektdatei enthalten sind. Der Index sorgt dafür, dass innerhalb von ArcGIS Pro nach diesen Elementen gesucht werden kann. Im Miniaturansichtsordner werden Bilder gespeichert, die die indizierten Projektelemente darstellen. Anhand dieser Miniaturansichten können Sie die Elemente in den Suchergebnissen visuell erkennen. Die Inhalte der Projektverbindungen zu Ordnern und Datenbanken werden ebenfalls indiziert. Dieser Index wird an einem separaten Speicherort hinterlegt.

Weitere Informationen zu ArcGIS Pro-Indizes

Der Ordner "ImportLog"

Beim ersten Erstellen oder Importieren einer Karte in ein Projekt wird ein Ordner mit dem Namen ImportLog erstellt. Dieser Ordner enthält für jede Karte, jede Szene, jedes Layout und jeden Bericht im Projekt eine XML-Datei. In der XML-Datei werden alle Probleme aufgezeichnet, die möglicherweise beim Erstellen oder Importieren von Karten, Szenen und anderen Elementen auftreten.

Projektname und Speicherort

Die Auswahl des Projektnamens steht Ihnen völlig frei. Die Standardnamen lauten MyProject, MyProject1, MyProject2 und so weiter.

Neue Projekte und die verknüpften Dateien werden standardmäßig in einem neuen Systemordner gespeichert, dessen Name mit dem Projektnamen identisch ist. Beispielsweise wird ein Projekt mit dem Namen MyProject in einem Systemordner gespeichert, der ebenfalls den Namen MyProject hat. Neue Projekte haben standardmäßig den folgenden Speicherort: C:\Users\<username>\Documents\ArcGIS\Projects.

Es ist nicht erforderlich, ein Projekt in einem neuen Systemordner zu erstellen. Sie können Projekte in jedem beliebigen Ordner auf Ihrem Computer erstellen. Es bietet sich jedoch normalerweise an, Projekte in eigenen Systemordnern zu speichern. Dies hilft bei der übersichtlichen Organisation der Projekte und mit diesen verknüpften Dateien. Der Systemordner, in dem das Projekt gespeichert ist, wird als der Home-Ordner des Projekts bezeichnet.

Projekte müssen nicht im Standardverzeichnis gespeichert werden. Wenn Sie ein Projekt erstellen, können Sie es an jedem beliebigen Ort speichern. Sie können auch das Standardverzeichnis zum Speichern neuer Projekte ändern.

Weitere Informationen zum Ändern der Projekteinstellungen

Erstellen und Öffnen von Projekten

Die ArcGIS Pro-Anwendung wird standardmäßig mit einer Startseite geöffnet. (Wie bei anderen Aspekten von ArcGIS Pro kann dieses Verhalten konfiguriert werden.) Die Startseite enthält Optionen zum Öffnen von Projekten, die Sie zuvor erstellt haben, und zum Starten neuer Projekte.

ArcGIS Pro-Startseite

ElementBeschreibung
1

Melden Sie sich bei Ihrem aktiven Portal an oder ab.

2

Öffnen Sie ein vorhandenes Projekt. ArcGIS Pro verwaltet eine Liste der Projekte, die Sie zuletzt verwendet haben.

3

Erstellen Sie ein Projekt anhand einer ArcGIS Pro-Standardvorlage.

4

Verwenden Sie Lernressourcen wie Lernprogramme, Kurse, Beiträge der Community, Blogs und die entsprechende Dokumentation.

5

Erstellen Sie anhand einer benutzerdefinierten Vorlage ein Projekt. In ArcGIS Pro wird eine Liste mit zuletzt verwendeten Vorlagen verwaltet.

6

Greifen Sie auf Projekt- und Anwendungseinstellungen zu.

Elemente der ArcGIS Pro-Startseite

Nutzen von Projekten für die Zusammenarbeit

GIS-Benutzer haben oftmals sich überschneidende Rollen. Sie können in der ein oder anderen Weise als Kartograf, Analyst, Editor, Datenverarbeiter, Manager, Planer oder Automatisierungsspezialist tätig sein.

Ihre Rolle und die Arbeitsabläufe Ihrer Organisation wirken sich darauf aus, wie Sie an Projekten zusammenarbeiten. Sie können alleine arbeiten, oder auch Karten, Daten oder ganze Projekte für Ihre Kollegen freigeben, oder Sie können mit Kollegen an gemeinsamen Projekten zusammenarbeiten.

Im Allgemeinen gibt es vier Ansätze für die Arbeit mit Projekten. Diese schließen sich nicht gegenseitig aus: Sie können zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedliche Weise arbeiten, oder die verschiedenen Ansätze miteinander kombinieren. Es gibt jedoch konzeptionelle Unterschiede.

  • Sie arbeiten hauptsächlich alleine. Sie erstellen und speichern Projekte auf Ihrem eigenen Computer.
  • Sie arbeiten mit anderen an denselben Projekten zusammen, die auf einem Netzlaufwerk gespeichert sind.
  • Sie und Ihre Kollegen arbeiten an verschiedenen Projekten, aber Sie verwenden dieselbe Ausgangskonfiguration für Ihre Projekte.
  • Sie geben Karten, Layer und andere Projektelemente für Kollegen frei. Sie können auch vollständige Projekte freigeben.

Diagramm der vier Modelle für die Arbeit an Projekten
Oben links: Ein Benutzer arbeitet hauptsächlich alleine an Projekten. Oben rechts: Viele Benutzer arbeiten an demselben Projekt zusammen. Unten links: Die Benutzer arbeiten auf Basis einer Standardvorlage an Projekten. Unten rechts: Die Benutzer tauschen über Online-Portale und Dateifreigaben Karten, Layer und Projekte miteinander aus.

Szenario 1: Projekte selbst erstellen und an ihnen arbeiten

Wenn Sie hauptsächlich alleine arbeiten, empfiehlt sich normalerweise die Standardmethode der Projekterstellung, bei der für jedes neue Projekt eine eigene Standard-Geodatabase und -Toolbox verwendet wird. Sie können Ihrem Projekt Ordnerverbindungen hinzufügen, indem Sie zu den Ordnern navigieren, die den Laufwerksbuchstaben Ihres Computers entsprechen. (Dies ist nur dann problematisch, wenn Sie von mehreren Computern aus auf Ihre Projekte zugreifen.)

Als Kartograf oder Analyst können Sie Projekte anhand einer der Vorlagen "Karte", "Lokale Szene" oder "Globale Szene" erstellen. Bei Bedarf können Sie neue Karten und Szenen hinzufügen.

Wenn Sie mit der Verwaltung von Daten beschäftigt sind, können Sie Projekte anhand der Vorlage "Katalog" erstellen. Im Rahmen Ihrer Tätigkeit führen Sie Geoverarbeitungswerkzeuge und verschiedene Dateioperationen aus, aber Sie müssen normalerweise keine Karten und Layouts erstellen oder mehrere Projekte speichern. Sie können bei jedem Start der Anwendung dasselbe Projekt öffnen. Alternativ können Sie auch ohne eine Projektvorlage beginnen. In diesem Fall starten Sie die Anwendung, erledigen Ihre Arbeit und schließen die Anwendung, ohne überhaupt ein Projekt zu speichern.

Wenn viele Ihrer Projekte dieselben Ressourcen verwenden, wie z. B. den Inhalt des Ordners C:\MyData\Redlands, können Sie diese Verbindungen als Projekt-Favoriten hinzufügen. Favoriten können neuen Projekten direkt oder automatisch hinzugefügt werden.

Szenario 2: Zusammenarbeiten an Projekten, die an einem freigegebenen Speicherort gespeichert sind

Ein Projekt, auf das mehrere Personen Zugriff benötigen, wie beispielsweise OurProject.aprx, kann auf einem Netzlaufwerk oder einem freigegebenen lokalen Laufwerk gespeichert werden. Ein Projekt, das auf einem Netzlaufwerk gespeichert ist, kann von jedem geöffnet werden, der über ArcGIS Pro und Zugriff auf den Speicherort verfügt. Änderungen an der Projektdatei können jedoch immer nur von jeweils einer Person durchgeführt werden.

Diagramm mehrerer Benutzer, die auf ein Netzwerkprojekt zugreifen
Mehrere Personen können auf ein Projekt zugreifen, das in einem Netzwerk gespeichert ist. Nur jeweils eine Person kann das Projekt für die Bearbeitung öffnen.

Wenn ein Projekt von einem Benutzer geöffnet wurde, können alle anderen es im schreibgeschützten Modus öffnen. Sie können an einem schreibgeschützten Projekt Änderungen vornehmen, diese müssen jedoch als ein neues Projekt gespeichert werden. Sie können auch Aufgaben durchführen, durch die die Projektdatei (.aprx) selbst nicht geändert wird. Beispielsweise können Sie Geodaten bearbeiten oder Geoverarbeitungswerkzeuge ausführen, während Sie innerhalb eines schreibgeschützten Projekts arbeiten.

Wenn ein Projekt auf einem Netzlaufwerk oder einem freigegebenen Laufwerk gespeichert ist, sollten Ordner- und Datenbankverbindungen als UNC-Pfade hinzugefügt werden, damit keine Probleme beim Zugriff auf Pfade, die Laufwerksbuchstaben enthalten, auftreten. Um Verbindungen mit UNC-Pfaden hinzuzufügen, müssen Sie den jeweiligen Pfad im Dialogfeld "Durchsuchen" eingeben. (Wenn Sie zum betreffenden Speicherort navigieren, wird die Verbindung automatisch einem Laufwerksbuchstaben zugeordnet.)

Bei den folgenden Beispielen sind UNC-Verbindungen, die für ein freigegebenes Projekt geeignet sind, mit grünen Häkchen gekennzeichnet. Verbindungen, die über Laufwerksbuchstaben hergestellt werden, haben jeweils ein rotes "x".

\\<computer name>\Data\SanBernardinoCounty

Häkchen

X:\Data\SanBernardinoCounty

Löschen

\\<computer name>\c$\MyData\Redlands

Häkchen

C:\MyData\Redlands

Löschen
Hinweis:

Die Arbeit mit Projekten, die in einem Netzwerk gespeichert sind, ist langsamer als bei lokalen Projekten.

Szenario 3: Erstellen von Projekten, die auf einer Standardvorlage basieren

Bei den leeren Vorlagen auf der ArcGIS Pro-Startseite, wie "Karte", "Globale Szene" und "Lokale Szene", handelt es sich um generische Startkonfigurationen für ein Projekt. Wenn Ihr Team oder Ihre Arbeitsgruppe bei neuen Projekten bestimmten Mustern folgt, können Sie eine Projektvorlage erstellen und neue Projekte über diese Vorlage starten.

Mithilfe einer Projektvorlage (einer Datei mit der Erweiterung .aptx) können Sie eine stabile Ausgangskonfiguration für Projekte definieren. Jedes Projekt, das Sie erstellen, kann als Vorlage gespeichert werden. Eine Projektvorlage kann folgende Arten von Elementen enthalten:

  • Karten und Szenen, die symbolisierte Daten-Layer enthalten
  • Layouts, die Kartenrahmen und Kartenumgebungen enthalten
  • Toolboxes, die Geoverarbeitungsmodelle und Skripte enthalten
  • Verbindungen zu Ordnern, Datenbanken und Servern

Von Karten-Layern referenzierte Datenquellen werden in die Vorlagendatei und anschließend von der Vorlagendatei in Projekte kopiert, die anhand der Vorlage erstellt werden. Wenn also ein Karten-Layer in einer Vorlage eine Datenquelle wie C:\MyData\Roads referenziert, muss ein Benutzer, der ein Projekt anhand der Vorlage erstellt, nicht selbst über die Straßendaten verfügen. (Auf dem Computer des Benutzers wird der Pfad des Roads-Datasets zum Standardverzeichnis für die gespeicherten Projekte.)

Verbindungen zu Ordnern und Datenbanken können in einer Vorlage gespeichert werden, aber sie funktionieren nur in Projekten, die anhand der Vorlage erstellt wurden, wenn sie Zugriffspfade referenzieren. Wie bei Projekten, die in einem Netzwerk freigegeben werden, empfiehlt es sich auch in diesem Kontext, Verbindungen über UNC-Pfade herzustellen.

Die Standard-Geodatabase und -Toolbox aus der Vorlage werden zusammen mit allen Inhalten in jedes anhand der Vorlage erstellte Projekt kopiert.

Projektvorlagen können auf einem lokalen Laufwerk oder einem Netzlaufwerk gespeichert oder über das aktive Portal freigegeben werden.

Szenario 4: Freigeben von Projekten und Projektelementen

Projekte und Projektelemente, wie Karten und Karten-Layer, können über das aktive Portal oder mit gängigen Dateifreigabemethoden für Kollegen freigegeben werden. Es gibt drei Freigabestrategien: Pakete, Webelemente und Dateien.

Pakete

Ein Paket ist eine komprimierte Datei, die ein vollständiges Projekt, eine Karte, einen Layer oder ein anderes Projektelement enthalten kann. Pakete enthalten sämtliche Ressourcen, die mit dem gepackten Element verknüpft sind. Zum Beispiel ist das das Öffnen eines Projektpakets vergleichbar mit dem Öffnen des ursprünglichen Projekts: Sie verfügen über alle Karten, Layer und Verbindungen des Originalprojekts, zusammen mit der Standard-Geodatabase und -Toolbox.

Das Paket ist eine Kopie des Originalprojekts – es handelt sich nicht um das eigentliche Originalprojekt.

Diagramm eines über ein Portal freigegebenen Pakets
Ein Paket kann für ein Portal oder mit den gängigen Dateifreigabemethoden freigegeben werden. Beispielsweise können Sie ein Paket auf einem Netzlaufwerk speichern, oder es per E-Mail an einen Kollegen senden.

Da es sich bei Paketen um Kopien handelt, eignen sie sich üblicherweise eher für die Verteilung von Ressourcen als für die Zusammenarbeit, obwohl sie auch dafür verwendet werden können. Wenn Sie zum Beispiel ein Projektpaket oder Kartenpaket entpacken, das über ein Portal freigegeben wurde, und es lokal verwenden, erhalten Sie bei jedem Öffnen des Projekts bzw. der Karte eine Benachrichtigung über notwendige Aktualisierungen.

Pakete sind auch für die Archivierung von Projekten geeignet und können zum Speichern von Snapshots eines Projekts verwendet werden, um Änderungen im Zeitverlauf festzuhalten.

Webelemente

Karten, Szenen, Layer und Tabellen können in Ihrem aktiven Portal oder auf einem ArcGIS-Server als Webelemente freigegeben werden.

Während ein Paket im Wesentlichen die Kopie eines Projekts, einer Karte oder eines Layers darstellt, handelt es sich bei einem Webelement um eine andere Art von Ressource. In einer Webkarte oder einem Web-Layer, werden Datenquellen in Web-Services konvertiert, die im ArcGIS-Portal oder auf dem ArcGIS-Server gehostet werden. (Dies ist eine Vereinfachung, zeigt aber das grundlegende Konzept.)

Angenommen, ein Karten-Layer der Straßen in Ihrem ArcGIS Pro-Projekt referenziert ein lokales Dataset wie z. B. C:\MyData\Roads. Wenn Sie den Layer als Web-Layer Feature-Layer freigeben und dieser von einem Benutzer zu einer Karte in seinem eigenen Projekt hinzugefügt wird, referenziert der Layer einen Web-Service über einen REST-Endpunkt. Die URL sieht in etwa wie folgt aus: https://services3.arcgis.com/zKATtxCTqU2pTs69/arcgis/rest/services/Roads_WFL1/FeatureServer.

Wenn Sie dagegen denselben Layer als Layer-Paket Layer-Paket freigeben, haben die Benutzer, die den Layer ihren eigenen Karten hinzufügen, eine lokale Kopie des Datasets.

Diagramm eines im Web freigegebenen Layers, auf den von anderen Benutzern zugegriffen wird
Eine Webkarte oder ein Web-Layer kann einem Projekt von jeder Person hinzugefügt werden, für die das Element freigegeben wurde.

Webelemente sind ein effizientes Werkzeug für die Zusammenarbeit. Wenn Aktualisierungen erforderlich sind, können sie vom Besitzer des Elements überschrieben oder ersetzt werden. Wenn der Elementbesitzer die Bearbeitung aktiviert, können Benutzer von Web-Layern und Tabellen diese Elemente bearbeiten. Wenn die Bearbeitung nicht aktiviert wird, haben die Benutzer dennoch die Möglichkeit, die Eigenschaften eines Layers in ihrer eigenen Karte oder ihrem eigenen Projekt ohne Änderung des betreffenden Webelements selbst zu ändern.

Dateien

Karten, Layer und Layouts können als eigenständige Dateien gespeichert und über ein Portal oder mit gängigen Dateifreigabemethoden freigegeben werden. Alle Eigenschaften einer Karte (wie Name, Lesezeichen und Koordinatensystem) werden zusammen mit den zugehörigen Layern und deren Eigenschaften (z. B. Symbolisierung, Maßstabsbereiche und Beschriftungseinstellungen) in einer Kartendatei (.mapx) gespeichert.

Eine Kartendatei enthält nicht die Daten, die von den Karten-Layern referenziert werden: Wenn Sie eine Kartendatei für einen Kollegen freigeben, muss Ihr Kollege über eine eigene Kopie der Daten oder Zugriff auf die Daten verfügen. Gleichermaßen sind in Layer-Dateien (.lyrx) und Layout-Dateien (.pagx) die Eigenschaften dieser Elemente gespeichert, ohne dass die Datasets gespeichert werden, die sie referenzieren.

Wenn Sie Ihrem ArcGIS Pro-Projekt eine Kartendatei aus einem Portal hinzufügen, werden Sie bei jedem Öffnen der Kartendatei über eventuell notwendige Aktualisierungen dieser Datei benachrichtigt. (Für Layout- und Layer-Dateien werden keine Aktualisierungsbenachrichtigungen bereitgestellt.)

Für Teams und Arbeitsgruppen, die gemeinsamen Zugriff auf Datenquellen haben, bieten Karten-, Layer- und Layout-Dateien eine bequeme Möglichkeit, die Konfiguration eines Elements freizugeben, ohne Datasets unnötig zu duplizieren.

Verwalten von Projekten und Projektelementen

Projekte können innerhalb von ArcGIS Pro nicht kopiert, verschoben, umbenannt oder gelöscht werden. Zum Kopieren, Verschieben oder Umbenennen eines Projekts, geben Sie es als Projektpaket frei, oder verwenden Sie den Befehl Speichern unter. Die Verwendung der Befehle des Dateisystems wird für diese Aufgaben nicht unterstützt und kann eine Beschädigung des Projekts zur Folge haben.

Zum Löschen von Projekten müssen Sie die Befehle des Dateisystems verwenden. In den meisten Fällen sollten Sie die Projektdatei und andere Dateien, die ausschließlich mit der Projektdatei verknüpft sind, löschen. Löschen Sie jedoch keine Standard-Geodatabase oder -Toolbox, die von mehreren Projekten verwendet wird. Wenn der Home-Ordner des Projekts ausschließlich Dateien enthält, die dem Projekt angehören, können Sie den Home-Ordner löschen.

Das Kopieren, Verschieben, Umbenennen und Löschen von Elementen, die in der Projektdatei gespeichert sind, kann über ArcGIS Pro erfolgen. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie beabsichtigen, Elemente zu löschen, in denen Daten gespeichert sind. Einige Projektelemente, wie Geodatabases, können entweder entfernt oder gelöscht werden. Wenn ein Element entfernt wird, steht es nicht mehr als Projektressource zur Verfügung, wird aber ansonsten nicht beeinflusst. Wenn ein Element gelöscht wird, ist es endgültig zerstört.

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