Die durch eine Feature-Vorlage erstellten zweidimensionalen (2D) oder dreidimensionalen (3D) Features werden durch die Datenquelle für den oder die von ihr referenzierten Layer bestimmt. Die Fähigkeit eines Punkt-, Linien oder Polygon-Features zum Speichern von Z-Werten wird beim Erstellen der Feature-Class konfiguriert.
Einen grundlegenden Workflow zum Erstellen von Features finden Sie unter Erste Schritte mit Bearbeitungsvorgängen.
2D-Features
2D-Features speichern X- und Y-Koordinaten mit ihrer Geometrie. Obwohl 2D-Features Z-Werte nicht speichern, können Sie sie im 3D-Raum anzeigen, indem Sie die Z-Werte von einer Höhenoberfläche ableiten oder die Features für eine dreidimensionale Darstellung extrudieren.
Features wie Straßenfahrzeuge und Bäume können Z-Werte auf natürliche Weise von einer Bodenoberfläche ableiten, ohne sie in 3D konvertieren zu müssen. Weitere Informationen finden Sie unter Höhenoberflächen.
Punkte, Linien und Polygone in 2D können vertikal extrudiert werden, um Linien, Wände bzw. Gebäude-Footprints in 3D zu extrudieren. Weitere Informationen finden Sie unter Extrudieren von Features in die 3D-Symbolisierung.
3D-Features
3D-Features speichern X-, Y- und Z-Koordinaten mit ihrer Geometrie. In ArcGIS Pro stehen drei 3D-Geometrietypen zur Auswahl. Jeder von ihnen weist Vor- und Nachteile auf:
- Punkt-, Linien- und Polygon-Features mit Z-Wert-Unterstützung sind einfache Features, die beim Erstellen der Feature-Class in einer Geodatabase zum Speichern von Z-Werten konfiguriert werden. Punkt-Features speichern einen Z-Wert je Feature. Linien- und Polygon-Features speichern einen Z-Wert mit jedem Stützpunkt.
- Multipatch-Features sind 3D-Hüllobjekte, die aus 3D-Polygonflächen bestehen. Multipatch-Features speichern nicht nur 3D-Geometrie, sondern können auch Farb-, Transparenz- und Texturinformationen speichern.
- Mit einer 3D-Objekt-Feature-Class werden Features in der Geodatabase gespeichert und verwaltet. Hierzu wird eine definierte geographische Position mit einem referenzierten 3D-Geometrie-Mesh verwendet. Die referenzierte Geometrie eines Features kann in mehreren Formaten gespeichert werden. Dies ermöglicht viele Workflows, in denen 3D-Modelldateien aus anderen Anwendungen integriert werden.
Für Visualisierungszwecke wird die Erstellung von 3D-Features im Allgemeinen in 3D-Szenen durchgeführt. Szenen bieten die Möglichkeit, eine 2D-Karte zu kippen und die Daten mithilfe einer vertikalen Achse in drei Dimensionen zu bearbeiten. Sie können eine 2D-Kartenansicht, die 2D- und 3D-Features enthält, in eine 3D-Szene konvertieren.
Einen grundlegenden Workflow zum Konvertieren einer Karte in eine Szene finden Sie unter Konfigurieren einer Szene für die 3D-Bearbeitung.
Wenn 2D-Features dimensionale Attribute enthalten, z. B. Höhenwerte, können Sie sie mit dem Werkzeug Feature zu 3D nach Attribut konvertieren.
Sofern Sie eine 3D-Höhenoberfläche haben, auf der sich die 2D-Features befinden, können Sie das Werkzeug Shape interpolieren verwenden, um Z-Werte aus der Höhenoberfläche zu interpolieren und in 3D-Features zu konvertieren.
Erstellbare Feature-Typen
Die Auswahl des zu erstellenden Feature-Typs hängt von den Objekten oder Datenpunkten, die Sie darstellen möchten, sowie von den Informationen, die Sie erfassen müssen, und dem Analysetyp, für den sie verwendet werden, ab. In einigen Szenarien müssen Sie ggf. mehr als einen Feature-Typ für dieselben Daten erstellen.
Sie müssen zum Beispiel möglicherweise Polygone für die Darstellung von Stadtparks bis zu einem Anzeigemaßstab von 1:100.000 und Punkt-Features für größere Anzeigemaßstäbe verwenden. Für ein anderes Projekt sind möglicherweise Flüsse als Polylinien zum Modellieren des Wasserlaufs und auch Polygone zum Berechnen der Flächenabdeckung erforderlich.
Annotation-Features
- Annotation-Features sind auf einer Karte positionierte Textelemente, mit denen geographische Features benannt oder beschrieben werden. Normalerweise werden sie in einer geplanten visuellen Hierarchie neben Beschriftungen platziert, um die Bedeutung eines bestimmten Features anzugeben. Sie können eine bestimmte kartografische Darstellungsform dafür entwerfen. Ein Beispiel dafür wäre Text, der den Namen eines Landes im Vergleich zum Namen einer Stadt oder dem Namen eines Flusses hervorhebt.
- Sie können eine Annotation-Feature-Class mit einer geographischen Feature-Class verknüpfen und ein bestimmtes Aktualisierungsverhalten automatisieren. Beispielsweise werden Textzeichenfolgen für Feature-bezogene Annotationen mit dem Wert eines Feldes oder von Feldern aus dem geographischen Feature, mit dem sie verbunden sind, verknüpft. Sie können in verknüpften Annotationen das automatische Hinzufügen, Löschen oder Verschieben mit dem verknüpften Feature konfigurieren.
Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Annotations-Feature.
Multipatch- und 3D-Objekte
- Multipatch- und 3D-Objekt-Features stellen 3D-Features dar, die eine Detaillierungsebene von einfachen Würfeln bis hin zu komplexen 3D-Modellen aufweisen können. Sie lassen sich mit standardmäßigen Editierwerkzeugen bearbeiten, mit denen Stützpunkte geändert werden.
- Feature-Vorlagen, mit denen Multipatch- oder 3D-Objekt-Features erstellt werden, enthalten mehrere Werkzeuge zum Erstellen der Features auf verschiedene Art und Weise. Sie können 3D-Modelle direkt aus Ihrem Dateisystem importieren oder von Grund auf neu erstellen, indem Sie Polygone in einem additiven Workflow erstellen und extrudieren. Ebenso können Sie ein einfaches 3D-Shape ändern, bis das Feature Ihren Vorstellungen entspricht.
Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Multipatch- oder 3D-Objekt-Features.
Punkt- und Multipoint-Features
- Punkt-Features identifizieren bestimmte XYZ-Koordinatenpositionen auf einer Karte. Sie können Objekte oder Datenpunkte erstellen, für die keine Linien oder Flächen zum Speichern von Informationen oder Übermitteln von Inhalten erforderlich sind. Hierzu zählen beispielsweise Standortadressen, Wasserhydranten und Bäume.
- Multipoint-Features speichern Sammlungen von Punkt-Features als Einzelpunkt-Feature mit einer Reihe von Attributen. LIDAR-Punkt-Cluster werden beispielsweise häufig als Multipoint-Features gespeichert, um deren Verwaltbarkeit zu vereinfachen und die Lese-/Schreib-Performance zu verbessern. Multipoint-Features können nur in einer Multipoint-Feature-Class gespeichert werden.
Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Punkt- und Multipoint-Features.
Polylinien-Features
- Polylinien-Features bestehen aus geraden Liniensegmenten, Kreisbögen, Ellipsen und Bézierkurven, die zwischen Stützpunkten erstellt werden. Sie können lineare und krummlinige Objekte erstellen, die eine Länge, jedoch keine Fläche aufweisen. Hierzu zählen beispielsweise Wasserversorgungsleitungen, Straßen und Wasserläufe.
- Multipart-Polylinien-Features werden zum Speichern von nicht zusammenhängenden Polylinien als einzelnes Polylinien-Feature mit einer Reihe von Attributen verwendet. Sie können beispielsweise eine Reihe von getrennten Polylinien als Straßensegmente erstellen und sie als einzelnes Straßen-Feature speichern. Sie können Singlepart- und Multipart-Polylinien-Features für denselben Layer erstellen.
Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Polylinien-Features.
Polygon-Features
- Polygon-Features sind vollständig geschlossene Flächen, die durch gerade Liniensegmente, Kreisbögen, Ellipsen und Bézierkurven verbunden sind, die zwischen Stützpunkten erstellt werden. Sie können Objekte mit geschlossenen ebenen Regionen erstellen. Hierzu zählen beispielsweise Seen, Vegetationsgrenzen und Gebäudegrundrisse.
- Multipart-Polygon-Features werden zum Speichern von einem oder mehreren Polygonen als einzelnes Polygon-Feature mit einer Reihe von Attributen verwendet. Sie können beispielsweise eine Reihe von nicht zusammenhängenden Insel-Polygonen erstellen und sie als ein Insel-Feature speichern. Sie können Singlepart- und Multipart-Features für denselben Layer erstellen.
Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Polygon-Features.