Die Toolbox "GeoAnalytics Server" enthält eine Reihe von leistungsstarken Werkzeugen zur räumlichen Analyse für Big Data. GeoAnalytics Tools werden vom ArcGIS GeoAnalytics Server unterstützt. Die Analyse wird vom ArcGIS GeoAnalytics Server zwischen mehreren Serverknoten verteilt. Aufgrund der verteilten Verarbeitung ist es möglich, große Datasets in kürzerer Zeit zu verarbeiten.
GeoAnalytics Server-Werkzeuge sind für große Datasets vorgesehen, daher können andere Desktop- oder Enterprise-Werkzeuge für kleinere Datasets besser geeignet sein. Für GeoAnalytics Server-Werkzeuge ist zunächst eine Startzeit erforderlich, um die verteilte Verarbeitung zu implementieren. Sie sind deshalb für größere Datasets (Hunderttausende oder Millionen von Datensätzen) optimal geeignet.
Ähnlich wie bei anderen Werkzeugen in ArcGIS Pro sind die folgenden Faktoren für die Performance von GeoAnalytics Server-Werkzeugen relevant:
- Die Größe der Eingabedaten, z. B. die Anzahl der Features und die Anzahl der Felder.
- Die Eingabe-Datenquelle: Wenn sie z. B. auf dem gleichen Computer gespeichert ist, sind Feature-Services langsamer als Big-Data-Dateifreigaben.
- Das Werkzeug, das Sie verwenden. Beispielsweise erfolgt die Ausführung mit denselben Daten und derselben Abschnittsgröße mit Punkte aggregieren schneller als mit Dichte berechnen.
- Die Parameter, die Sie im Werkzeug verwenden: Bei Verwenden von z. B. Features verbinden ist eine kleinere Verbindungsentfernung leistungsfähiger als eine größere.
- Die Hardware auf den GeoAnalytics Server-Computern.
Jedes GeoAnalytics Server-Werkzeug-Thema enthält einen Verwendungshinweis zur Verbesserung der Werkzeug-Performance durch Ändern von Parametern.
Daten
Bei der Durchführung der Analyse wird mit lagegleichen Daten in GeoAnalytics Server die beste Performance erzielt.
Eingaben
GeoAnalytics Server-Werkzeuge unterstützen die folgenden Datenquellen für die Eingabe:
- Feature-Layer und Feature-Services (auch gehostet)
- Big-Data-Dateifreigaben
- Lokale Daten in ArcGIS Pro, einschließlich Shapefiles und File-Geodatabases.
Die Verwendung von lokalen Daten wie Shapefiles und File-Geodatabases ist für die meisten Datasets nicht empfehlenswert. Geben Sie den Layer als gehosteten Feature-Layer frei, oder erstellen Sie eine Big-Data-Dateifreigabe, statt lokale Daten zu verwenden. Die Nutzung von Daten aus einer anderen Enterprise-Bereitstellung als Ihrer Bereitstellung mit GeoAnalytics Server verhält sich ähnlich wie lokale Daten und kann eine schlechte Performance aufweisen. Wenn Sie große Services aus einer anderen Bereitstellung verwenden müssen, sollten Sie das Werkzeug über Enterprise Map Viewer oder ArcGIS REST API ausführen.
GeoAnalytics Server-Werkzeuge unterstützen die folgenden Datenquellen nicht für die Eingabe:
- GeoPackages
- XY-Ereignis-Layer
Wenn Sie Eingaben aus Big-Data-Dateifreigaben verwenden, können Sie die Eingaben nicht auf der Karte visualisieren. Sie können sie jedoch in GeoAnalytics-Werkzeugen durchsuchen und analysieren. Wenn Sie einen Filter auf die Eingaben anwenden müssen, sollten Sie Enterprise Map Viewer verwenden. Damit ist die Performance besser, als wenn Sie den Layer in einen ArcGIS Data Store kopieren und den resultierenden Feature-Service als Eingabe verwenden. Im Allgemeinen ist es nicht empfehlenswert, große Datasets zu verschieben. Nutzen Sie stattdessen die Flexibilität von Big-Data-Dateifreigaben, um Ihre Daten im aktuellen Format zu verwenden.
Ausgaben
Wenn Sie Ihre Ergebnisse visualisieren oder in Ihren Enterprise-Inhalten behalten möchten, speichern Sie sie als gehosteten Feature-Layer. Dies ist die Standardeinstellung. Als gehosteter Feature-Layer gespeicherte Ergebnisse können im Data Store vom Typ "relational" oder im Data Store vom Typ "spatiotemporal" (Standardeinstellung) gespeichert werden. Im Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" gespeicherte Ergebnisse werden in WGS84 gespeichert. Wenn Sie Ihre Ergebnisse in einem anderen Raumbezug speichern möchten, speichern Sie sie im Data Store vom Typ "relational".
Wenn Sie die Daten auf einer Big-Data-Dateifreigabe speichern möchten, um sie weiter zu analysieren oder an anderer Stelle in der Organisation zu verwenden, speichern Sie sie als Big-Data-Dateifreigabe-Dataset, indem Sie eine Vorlage einrichten. Ausgaben von Big-Data-Dateifreigaben können nicht auf einer Karte visualisiert werden. Das Speichern von Ergebnissen auf einer Big-Data-Dateifreigabe ist in ArcGIS Enterprise 10.7 oder höher verfügbar und kann mit ArcGIS Pro nicht durchgeführt werden. Verwenden Sie Enterprise Map Viewer oder ArcGIS REST API zum Speichern von Ergebnissen in einer Big-Data-Dateifreigabe
Analyse
GeoAnalytics Server-Werkzeuge werden anders als andere ArcGIS Pro-Werkzeuge implementiert.
GeoAnalytics bezieht keine polygonalen Splitter in die Vorgänge ein. In den GeoAnalytics-Werkzeugen Features verbinden und Layer überlagern werden Splitter nicht in die Analyse einbezogen, und einige sehr kleine Features werden möglicherweise aus den Ergebnissen ausgeschlossen.
GeoAnalytics Server-Werkzeuge führen zu weniger verdichteten Features als andere ArcGIS Pro-Werkzeuge. Die folgenden Bilder zeigen beispielsweise das Ergebnis von Stützpunkten auf einem gepufferten Polygon unter Verwendung des Puffer-Werkzeugs aus der Toolbox "Analyse" (blau) und des Werkzeugs Puffer erstellen aus der Toolbox "GeoAnalytics Desktop" (orange). Das Bild links zeigt die gepufferten Polygone, die übereinander gelegt sind, und das Bild rechts zeigt eine vergrößerte Ansicht einiger der Polygon-Stützpunkte.
GeoAnalytics Server-Werkzeuge unterstützen die Workspaces In-Memory und Memory nicht.
Beim Ausführen von GeoAnalytics Server-Werkzeugen wird die Analyse im Speicher der GeoAnalytics Server-Computer durchgeführt. Wenn die zu analysierenden Daten für den Speicher zu groß sind, werden sie in das von Ihnen angegebene Verzeichnis geschrieben. Wenn das Werkzeug nicht abgeschlossen wird und der Speicher nicht ausreicht, können Sie das zu verwendende Verzeichnis ändern.
Best Practices
Führen Sie die Analyse nur mit den Daten durch, die für Sie von Interesse sind. Sie können die Datenmenge für die Analyse wie folgt begrenzen:
- Wenden Sie eine Definitionsabfrage auf den Layer auf der Karte an. Dies ist keine Option für Eingaben aus Big-Data-Dateifreigaben.
- Wenden Sie eine Auswahl auf die Features auf der Karte an. Dies ist keine Option für Eingaben aus Big-Data-Dateifreigaben.
- Legen Sie die Verarbeitungsausdehnung für die Analyse fest, um die von den Features beanspruchte räumliche Ausdehnung zu begrenzen.
- Verwenden Sie den Zeitschieberegler, um den Umfang der zu analysierenden Daten festzulegen. Dies wird nur auf Layer angewendet, die auf der Karte dargestellt werden.
Beim Verwenden von GeoAnalytics Server-Werkzeugen wird eine Definitionsabfrage normalerweise schneller verarbeitet als eine Auswahl. Gegenwärtig können Sie in GeoAnalytics Server keine Filter auf Big-Data-Dateifreigabe-Layer anwenden. Verwenden Sie Enterprise Map Viewer oder ArcGIS REST API, um einen Filter auf Big-Data-Dateifreigabe-Layer anzuwenden.
Verwenden von Zeit in Analysen
Viele GeoAnalytics Server-Werkzeuge verwenden Zeit bzw. benötigen Zeit. Um die Vorteile von Zeitschritten, zeitlichen Verbindungen oder auf Tracks basierenden Analysen (unter Verwendung von z. B. Tracks rekonstruieren, Verweilorte suchen oder Ereignisse ermitteln) nutzen zu können, müssen für die Layer Zeiteigenschaften aktiviert sein. Sie können Zeit für die folgenden Datasets aktivieren:
- Feature-Layer: Aktivieren Sie Zeit, wenn Sie den Layer freigeben oder das Element bearbeiten.
- Big-Data-Dateifreigaben: Bearbeiten Sie das Manifest von Big-Data-Dateifreigaben, um Zeit zu aktivieren.
Wenn Sie GeoAnalytics Server-Werkzeuge in ArcGIS Pro verwenden, werden nicht die in den Zeiteinstellungen angegebene Zeitzone bzw. die Optionen für die Sommerzeit genutzt. Stattdessen geschieht Folgendes:
- Feature-Services: Layer in Ihren Portal-Inhalten sind in UTC. Sie können die Zeiteinstellungen nicht ändern.
- Lokale Layer: Layer wie eine lokale Feature-Class oder ein Shapefile werden in die UTC-Zeit konvertiert. Dazu wird die Zeitzone berechnet, in der sich Ihr GeoAnalytics Server-Computer befindet. Beispiel: Wenn für Ihren GeoAnalytics Server die Pacific-Zeit (-8:00 Stunden) gilt und eines Ihrer Features beim Ausführen der Analyse den Zeitstempel 13:00 Uhr aufweist, wird dies zu 21:00 Uhr. Es wird empfohlen, Layer für das Portal freizugeben, um die Zeitzonen besser steuern zu können. Die Sommerzeit wird immer angewendet.
- Big-Data-Dateifreigaben: Dafür werden in ArcGIS Pro keine Zeiteigenschaften aktiviert. Stattdessen geben Sie beim Definieren des Manifests die verwendete Zeitzone an.
Zur Karte hinzugefügte Layer (z. B. Feature-Services und lokale Daten) analysieren Features nur im sichtbaren Zeitraum.