ArcGIS Pro verwendet moderne Hardware und Computertechnologie für die Anzeige grafikintensiver Karten und Szenen sowie die Durchführung räumlicher Analysen. Dadurch kann die Performance von ArcGIS Pro in einer ordnungsgemäß konfigurierten Cloud oder einer lokalen virtuellen Umgebung ebenso gut sein wie auf einem Desktop-Computer.
Um dies zu erreichen, muss die virtuelle Umgebung die Ressourcen bereitstellen, die ArcGIS Pro je nach Architektur benötigt. Im Folgenden werden die Hauptkomponenten dieser Architektur und deren Existenz in virtuellen Umgebungen beschrieben:
- CPU (Central Processing Unit): ArcGIS Pro ist eine Multithread-Anwendung, die alle verfügbaren CPU-Kerne nutzt. CPU-Kerne übernehmen die Verarbeitung aller Threads von Aufgaben wie der Datenträgereingabe und -ausgabe bis hin zu den Funktionalitäten der Geoverarbeitungswerkzeuge. In einer virtuellen Umgebung werden virtuelle CPU-Kerne auf die gleiche Weise verwendet.
- RAM (Random Access Memory): Eine ausreichende Menge an RAM sorgt für eine optimale Performance auf physischen wie auf virtuellen Computern (VMs). Weisen Sie basierend auf den minimalen und empfohlenen Anforderungen von ArcGIS Pro die entsprechende Menge an Arbeitsspeicher zu.
- GPU (Graphical Processing Unit): ArcGIS Pro verwendet die Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) DirectX oder OpenGL für Grafiken, um optimale Grafikfunktionen und ein gleichmäßiges und flüssiges Schwenken in Karten und Szenen zu ermöglichen. In einer virtuellen Umgebung kann auch die GPU virtualisiert werden. Es handelt sich dann um eine sogenannte vGPU. In diesem Fall muss der virtuelle Computer mit einer freigegebenen GPU ausgestattet werden, um eine ausreichende Grafik-Performance in ArcGIS Pro zu gewährleisten. Alternativ kann auch eine "Passthrough"-GPU verwendet werden, was bedeutet, dass eine ganze GPU zur Verwendung durch die VM bereitgestellt wird. Dies führt zu einer optimalen Performance für versierte Benutzer von 3D-Funktionen, reduziert jedoch die Skalierbarkeit des VM-Hostcomputers. Eine Passthrough-GPU kann sowohl in lokalen virtuellen Umgebungen als auch in der Cloud verwendet werden.
Die Hardwareressourcen müssen in jeder virtuellen Umgebung separat konfiguriert werden. Bei lokalen virtuellen Umgebungen wird die Konfiguration von Administratoren für virtuelle Umgebungen verwaltet und gewartet. Bei cloudbasierten Umgebungen ist der Cloud-Anbieter für verwaltungstechnische Aufgaben verantwortlich. Das bedeutet auch, dass die Wahl der entsprechend dimensionierten und konfigurierten Instanzen in cloudbasierten Umgebungen beim Benutzer liegt. In den Abschnitten Lokale Virtualisierung und Virtualisierung in der Cloud der Hilfe zu ArcGIS Pro werden die Anforderungen an die beiden Umgebungen und die Konfiguration ausführlich beschrieben.
Remote Desktop Session Host-Lösungen
RDSH ist nicht für die Bereitstellung virtueller 3D-Anwendungen konzipiert. Es ist möglich, 3D-Anwendungen auf einem Windows-Serverbetriebssystem (RDSH) bereitzustellen, die Benutzerdichte und die konsistente Benutzer-Performance sind jedoch aufgrund der Art und Weise, auf die das Betriebssystem den GPU-Speicher sowie die Planung der GPU-Nutzung verwaltet, nicht optimal. Die meisten in RDSH bereitgestellten Anwendungen sind nicht 3D. 2D-Anwendungen, z. B. ArcMap, werden schon seit Jahren in RDSH bereitgestellt. Die wichtigsten Aspekte im Hinblick auf 3D-Anwendungen, die in einer RDSH-Umgebung bereitgestellt werden, sind der GPU-Prozentsatz und die GPU-Speichernutzung. Es gibt keinen vGPU-Manager auf der Hypervisor-Ebene, um entweder die von der GPU verwendete Zeit zu planen oder die Nutzung des GPU-Speichers zwischen den Sitzungen zu verwalten. Die GPU wird als Passthrough-GPU an das Betriebssystem übergeben, und die Sitzungen verwenden so viel GPU-Zeit und -Ressourcen, wie ihnen zur Verfügung stehen, bis der GPU-Speicher und der GPU-Prozentsatz ausgeschöpft sind. Wenn sich neue Benutzer beim Server anmelden, müssen sie warten, bis Prozesse beendet oder GPU-Aufgaben an die CPU ausgelagert werden, was dann die Performance für alle Benutzer auf dem Server beeinträchtigt.