Replikat von Server erstellen

Mit der Standard- oder Advanced-Lizenz verfügbar.

Geodatenservices eignen sich besonders in Situationen, in denen Sie auf Geodatabases an Remote-Standorten zugreifen müssen. Das Veröffentlichen eines Geodatenservice umfasst das Verweisen auf eine File-Geodatabase oder -Enterprise-Geodatabase, die als Service veröffentlicht werden soll.

Sie können das Geoverarbeitungswerkzeug Replikat von Server erstellen Create Replica From Server verwenden, um unter Verwendung einer festgelegten Liste mit Feature-Classes, Layern, Feature-Datasets und Tabellen aus einer Remote-Geodatabase mit einem über ArcGIS Server veröffentlichten Geodatenservice ein Replikat zu erstellen. Sie können über das Menü Replikate verwalten Menü im Bereich Replikate verwalten auf dieses Werkzeug zugreifen.

Die Abbildung zeigt, wie Sie mit Geodatenservices Daten ein- und auschecken und eine Replikation über das Internet oder Intranet durchführen können.
In der Abbildung oben beispielsweise möchte ein Unternehmen Enterprise-Geodatabases einrichten, um Daten zwischen seinen Standorten in Los Angeles und New York zu verwalten. Das Replikat wurde zunächst erstellt, indem die Geodatabase "Los Angeles" als Geodatenservice mit dem zulässigen Vorgang "Replikation" veröffentlicht wurde. Anschließend griff ein Administrator in New York über das Internet auf diesen Geodatenservice zu und erstellte mithilfe des Werkzeugs Replikat von Server erstellen ein Replikat. Nach der Erstellung dieses Replikats führen Bearbeiter vor Ort Aktualisierungen an jeder Enterprise-Geodatabase durch. Der Administrator in New York führt in regelmäßigen Abständen ein Geoverarbeitungsmodell aus, um eine Verbindung zum Geodatenservice in Los Angeles herzustellen und Änderungen in beiden Richtungen über das Internet zu synchronisieren. Auf diese Weise bleiben die Geodatabases synchronisiert, und den Benutzern stehen an beiden Standorten dieselben Informationen zur Verfügung.

Wenn Sie beabsichtigen, die Geodatenservices zur Geodatabase-Replikation zu verwenden, müssen Sie sicherstellen, dass die Daten ordnungsgemäß konfiguriert werden und aus einer Enterprise-Geodatabase stammen. Bevor Sie beginnen, sollten Sie sich unter Vorbereiten von Daten für die Replikation die Datenanforderungen ansehen und sich die Vorschläge zum Konfigurieren von Geodatenservices durchlesen.

Eine Liste der Datentypen, die bei der Geodatabase-Replikation in ArcGIS Pro unterstützt werden, finden Sie unter Replikation und Geodatabase-Kompatibilität.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um ein Replikat vom Server zu erstellen:

  1. Starten Sie ArcGIS Pro, und öffnen Sie ein vorhandenes ArcGIS Pro-Projekt, oder beginnen Sie ohne Vorlage.
  2. Stellen Sie eine Verbindung zu der ArcGIS Server-Site her, die den Geodatenservice enthält, von dem Sie ein Replikat erstellen möchten.
  3. Greifen Sie mit einer der folgenden Methoden auf den Bereich Replikate verwalten Replikat verwalten zu:
  4. Klicken Sie im Bereich Replikate verwalten auf das Menü Replikate verwalten Menü und dann auf Replikat von Server erstellen Create Replica From Server.

    Befehle im Menü "Replikate verwalten"

    Das Dialogfeld des Geoverarbeitungswerkzeugs Replikat von Server erstellen wird mit Standardeinstellungen angezeigt.

    Dialogfeld des Geoverarbeitungswerkzeugs "Replikat von Server erstellen"

  5. Navigieren Sie für den Parameter Geodaten-Service zu dem Geodatenservice der Geodatabase, von der das Replikat erstellt wird, und geben Sie die Server-Anmeldeinformationen ein, wenn Sie dazu aufgefordert werden.

    Hinweis:

    • Die Geodatabase, die vom Geodatenservice referenziert wird, muss eine Enterprise-Geodatabase sein.
    • Ein Geodatenservice, der ursprünglich von ArcMap veröffentlicht wurde, basiert auf der ArcMap-Service-Runtime. Bevor Sie das Geoverarbeitungswerkzeug Replikat von Server erstellen bei einem Geodatenservice ausführen, müssen Sie den Service auf die ArcGIS-Pro-Service-Runtime migrieren. Wenn Sie diesen Schritt auslassen und der Geodatenservice Datasets enthält, die nur in ArcGIS Pro unterstützt werden, wird das Werkzeug Replikat von Server erstellen nicht ausgeführt. Informationen zu Service-Runtimes und ihrer Migration finden Sie unter Migrieren von Services auf die ArcGIS Pro-Service-Runtime.

  6. Wählen Sie die Daten aus der Liste der Feature-Datasets, Standalone-Feature-Classes, Tabellen und eigenständigen attributierten Beziehungsklassen aus dem zu replizierenden Geodaten-Service.

    Hinweis:

    Die zu replizierenden Daten müssen als traditionell versioniert registriert sein, jedoch nicht mit der Option, Änderungen in die Basistabelle zu verschieben.

  7. Wählen Sie für Replikattyp eine der folgenden Optionen aus dem Dropdown-Menü aus:
    • Bidirektionales Replikat
    • Unidirektionales Replikat
    • Check-Out-Replikat
    • Unidirektionales Replikat, Child zu Parent
  8. Klicken Sie für Geodatabase, in die die Daten repliziert werden sollen auf die Schaltfläche "Durchsuchen" Durchsuchen, um zu der lokalen oder Remote-Geodatabase, in der sich das Child-Replikat befindet, zu navigieren.

    Tipp:
    • Bei bidirektionalen Replikaten muss die zugrunde liegende Geodatabase mit dem Child-Replikat eine Enterprise-Geodatabase sein.
    • Bei unidirektionalen Replikaten kann die zugrunde liegende Geodatabase mit dem Child-Replikat eine File- oder Enterprise-Geodatabase sein.
    • Bei Check-Out-Replikaten kann die zugrunde liegende Geodatabase mit dem Child-Replikat eine File- oder Enterprise-Geodatabase sein.
    • Bei unidirektionalen Child-zu-Parent-Replikaten muss die zugrunde liegende Geodatabase mit dem Child-Replikat eine Enterprise-Geodatabase sein.

  9. Geben Sie als Replikatname einen Namen für das Replikat ein. Jedes Replikat muss einen Namen tragen, der für den Benutzer, der das Replikat erstellt, eindeutig ist.
    Hinweis:
    Beachten Sie bei der Vergabe eines Replikatnamens zusätzlich die folgenden Regeln:
    • Namen müssen mit einem Buchstaben beginnen. Ziffern oder Sonderzeichen wie Sternchen (*) oder Prozentzeichen (%) sind am Namensanfang nicht zulässig.
    • Namen dürfen keine Leerzeichen enthalten. Wenn der Name eines Replikats aus zwei Teilen besteht, können Sie die einzelnen Wörter mit einem Unterstrich (_) verbinden.
    • Namen dürfen keine reservierten Wörter wie "select" oder "add" enthalten. Weitere reservierte Wörter finden Sie in der Dokumentation zu Ihrem Datenbankmanagementsystem (DBMS).
    • Die Länge des Namens eines Replikats hängt von der zugrunde liegenden Datenbank ab. In der DBMS-Dokumentation finden Sie Informationen zu maximalen Namenslängen.
    Weitere Informationen zu den Regeln für Geodatabase-Objekte finden Sie unter Name und Alias.
  10. Wenn Sie die Standardoptionen für die Replikation nicht verwenden möchten, dann klicken Sie auf Erweiterte Einstellung, um zusätzliche Optionen einzublenden. Wenn Sie keine Änderungen an den Standardeinstellungen vornehmen möchten, fahren Sie mit Schritt 15 fort.

    Die Felder "Erweiterte Einstellung" im Dialogfeld des Geoverarbeitungswerkzeug "Replikat von Server erstellen"

  11. Wählen Sie unter Erweiterte Einstellung als Replikatzugriffstyp entweder Vollständig oder Einfach für das Geodatabase-Modell aus.
  12. Geben Sie optional für Erster Datenabsender an, welches Replikat Änderungen in einer nicht vernetzten Umgebung senden darf.
    • Child-Datenabsender: Das Child-Replikat ist der erste Datenabsender. Dies ist die Standardeinstellung.
    • Parent-Datenabsender: Das Parent-Replikat ist der erste Datenabsender.
  13. Wählen Sie optional in Feature-Classes und Tabellen erweitern eine der folgenden vier Optionen aus:
    • Standardeinstellungen verwenden: Fügt die erweiterten Feature-Classes und Tabellen hinzu, die in Beziehung mit den Feature-Classes und Tabellen im Replikat stehen. In der Standardeinstellung für Feature-Classes werden alle Features repliziert, die den räumlichen Filter überschneiden. Ist kein räumlicher Filter angegeben, werden alle Features einbezogen. In der Standardeinstellung für Tabellen wird nur das Schema repliziert.
    • Nur mit Schema hinzufügen: Fügt nur das Schema für die erweiterten Feature-Classes und Tabellen hinzu.
    • Alle Zeilen: Fügt alle Zeilen für erweiterte Feature-Classes und Tabellen hinzu.
    • Nicht hinzufügen: Fügt keine erweiterten Feature-Classes und Tabellen hinzu.
  14. Wählen Sie optional für Schema erneut verwenden eine der zwei verfügbaren Optionen Wiederverwenden oder Nicht wiederverwenden (die Standardeinstellung) aus.

    Bei der Option Wiederverwenden für Schemas wird ein Replikat anhand einer Vorlage erstellt. Hiermit können Sie eine Geodatabase, die das Schema der zu replizierenden Daten enthält, wiederverwenden. Dadurch reduziert sich die für das Replizieren der Daten benötigte Zeit.

    Bei der Option Wiederverwenden für Schemas werden zuerst die Daten, die aktuell in dem von Ihnen angegebenen Schema vorhanden sind, gelöscht. Danach wird es mit den für die Replikation angegebenen Daten gefüllt. Wenn Sie ein leeres Schema erstellen, dann vermeiden Sie das Löschen der Daten im vorhandenen Dataset, wenn Sie es zum Erstellen eines Schemas verwenden.

    Die Verwendung eines leeren Schemas hat zusätzlich den Vorteil, dass weniger Zeit benötigt wird, da die vorhandenen Inhalte nicht zuerst gelöscht werden müssen.

    Hinweis:

    Diese Option ist nur für Check-Out-Replikate verfügbar und kann nur beim Replizieren in eine File-Geodatabase verwendet werden.

  15. Wählen Sie optional für Zugehörige Daten replizieren die Option Zugehörige abrufen oder Zugehörige nicht abrufen aus, um anzugeben, ob Zeilen mit Bezug auf bereits im Replikat vorhandene Zeilen repliziert werden sollen.

    Zugehörige abrufen ist die Standardeinstellung.

    Hinweis:

    Weitere Informationen zur Funktionsweise dieser Einstellung beim Replizieren von Daten finden Sie unter Replizieren von in Beziehung stehenden Daten.

  16. Optional können Sie Replikatgeometrie-Features verwenden, um die Replikatgeometrie zu definieren:
    • Bei den Replikatgeometrie-Features kann ein Feature-Layer mit Punkten, Linien oder Polygonen verwendet werden.
    • Ein Feature-Layer, der für die Replikatgeometrie-Features verwendet wird, kann ein oder mehrere Features enthalten. Wenn es mehr als ein Feature gibt, werden die Geometrien zusammengeführt und es werden nur Daten repliziert, die die zusammengeführten Geometrien überschneiden.
    • Wenn Filter (z. B. Definitionsabfragen) in den Replikatgeometrie-Features definiert wurden, werden nur Features, die diesen Filtern entsprechen, für die Definition der Replikatgeometrie verwendet.
    • Sie können auch die Umgebungseinstellung Ausdehnung verwenden, um die Replikatgeometrie zu definieren:
      • Wird die Option Replikatgeometrie-Features festgelegt, wird diese als Replikatgeometrie verwendet.
      • Wird die Option Replikatgeometrie-Features nicht festgelegt, wird die Umgebungseinstellung "Ausdehnung" als Replikatgeometrie verwendet.
      • Wenn sowohl Replikatgeometrie-Features als auch die Umgebungseinstellung "Ausdehnung" festgelegt werden, wird die Einstellung Replikatgeometrie-Features verwendet.
      • Wenn weder Replikatgeometrie-Features noch die Umgebungseinstellung "Ausdehnung" angegeben wird, wird die volle Ausdehnung der Daten verwendet.
  17. Sie können auch das Kontrollkästchen Archivierung zum Nachverfolgen von Änderungen in unidirektionaler Replikation verwenden unten im Dialogfeld des Werkzeugs aktivieren, um diese Option zu aktivieren.

    Diese Option gibt an, ob statt der Versionierungs-Delta-Tabellen die Archivklasse zum Nachverfolgen von Änderungen verwendet werden soll. Um unidirektionale Replikate archivieren zu können, muss der Parent-Workspace mit der Standardversion verbunden werden. Bei unidirektionalen Child-zu-Parent-Replikaten muss der Child-Workspace mit der Standardversion verbunden werden.

  18. Klicken Sie auf Ausführen, um das unidirektionale Replikat zu erstellen.

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