KML-Layer

KML-Daten können Karten oder Szenen hinzugefügt werden. KML-Layer sind ähnlich wie jeder andere Layer in ArcGIS Pro, verfügen jedoch über eine beschränkte Anzahl von Funktionen. Sie referenzieren eine .kml- oder .kmz-Datei (komprimiert) oder eine URL, die auf eine KML-Datei als ihre Datenquelle verweist. Da eine einzelne KML-Datei 2D- (drapierte) und 3D-Features enthalten kann, sind KML-Layer in ihrer eigenen KML-Layer-Kategorie in Szenen enthalten.

Wenn Sie einen Layer aus KML-Daten erstellen, wird anhand der mit der KML-Datei definierten Einstellungen festgelegt, wie der Layer in der Karte oder Szene angezeigt wird. Der Name des Layers wird von dem Namen abgeleitet, der in der KML-Datei angegeben ist, nicht von dem Namen der tatsächlichen Datei. Sie können den Layer jederzeit umbenennen. Die Symbolisierung und Sichtbarkeit der Features basiert auf den in der KML-Datei festgelegten Einstellungen.

Struktur der KML-Layer

Die Elemente einer KML-Datei sind hierarchisch strukturiert, wobei jedes Teil der Hierarchie als Knoten bezeichnet wird. Diese Struktur kann im Bereich Inhalt angezeigt werden. Da die Struktur durch die KML-Datei selbst festgelegt ist, sind die Teile der Hierarchie durch durchgezogene Linien verbunden. Dies gibt an, dass die Struktur nicht geändert werden kann. Die Knoten in dieser Struktur können weder neu angeordnet noch hinein oder hinaus gezogen werden.

Die KML-Datei "Western" in der Kategorie "KML-Layer" im Bereich "Inhalt" enthält die Tour- und Modellknoten.

Container sind Knoten, die andere untergeordnete Knoten enthalten. Geometrieknoten sind Knoten, die geographische Koordinaten referenzieren und eher mit Features in einer Geodatabase-Feature-Class gleichzusetzen sind. Die gesamte Hierarchie aus Knoten wird als ein- und ausblendbare Struktur im Bereich Inhalt der Karte oder der Szene bis hin zu einzelnen Geometrieknoten angezeigt. Geometrieknoten lassen sich in der Struktur identifizieren, da im Bereich Inhalt neben ihnen ein Symbol angezeigt wird.

KML-Layer-Eigenschaften

Sie können die Eigenschaften des KML-Layers über den Stammknoten der KML-Struktur aufrufen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Stammknoten, und klicken Sie auf Eigenschaften, um das Dialogfeld Layer-Eigenschaften zu öffnen. Von hier aus können Sie den Layer-Namen, den Sichtbarkeitsbereich, die Metadaten und die Quelldatei ändern. Sie können auch den Anzeige-Cache des Layers verwalten, der beim Zeichnen von KML in Szenen zur Verbesserung der Performance beitragen kann.

Außerdem können Sie das Aussehen und die Beschriftung des KML-Layers steuern. Wird ein Knoten im Layer im Bereich Inhalt ausgewählt, wird die kontextbezogene Registerkarte KML-Layerauf dem Menüband angezeigt. Jede Änderung, die Sie im Menüband an dem Layer vornehmen, wird auf den gesamten Layer und nicht nur auf den ausgewählten Knoten angewendet. Sie können den Sichtbarkeitsbereich des Layers ändern, die Transparenz ändern und sogar Teile des Layers maskieren. Der KML-Layer selbst kann nicht als maskierter Layer verwendet werden.

Symbolisierung

Die zum Anzeigen von KML-Features verwendeten Symbole werden in der Quell-KML-Datei definiert. Es gibt keine andere Möglichkeit, den Layer zu symbolisieren oder Änderungen an den Symbolen selbst durchzuführen. Die Darstellung von Symbol-Layern ist für KML-Layer nicht verfügbar. Punktsymbole sind in KML mit einem Verweis auf eine eingebettete Symboldatei definiert. Wenn kein Symbol angegeben ist, wird der Punkt mit dem Standardsymbol, einem gelben Push Pin, dargestellt. Wenn ein Pfad zu einem Symbol beschädigt oder auf andere Weise ungültig ist, wird er mit einem roten X-Symbol dargestellt.

Pop-ups

Mit KML-Features sind Pop-ups mit Informationen zu dem jeweiligen Feature verknüpft. Wie bei anderen Pop-ups, können sie Text, Bilder und Hyperlinks enthalten. KML-Pop-ups können weder konfiguriert noch bearbeitet werden. Um das Pop-up anzuzeigen, klicken Sie in der Karten- oder Szenenanzeige auf das Feature, oder klicken Sie im Bereich Inhalt mit der rechten Maustaste auf den Knoten, und wählen Sie Pop-up anzeigen aus.

Für eine KML-Datei können benutzerdefinierte Daten definiert werden (mit dem Tag <ExtendedData>), was mit Attributen gleichzusetzen ist. Diese können typisiert sein – wenn ein definierter Datentyp wie eine Zeichenfolge, ein ganzzahliger oder ein Gleitkommawert vorhanden ist – oder sie können nicht typisiert sein, d. h. es wird kein Datentyp angegeben. Für diese Features ist keine Attributtabelle vorhanden; die benutzerdefinierten Daten können jedoch im Pop-up des Features angezeigt werden. Sie können keine Auswahl, Abfragen oder Analysen für diese benutzerdefinierten Daten ausführen.

Beschriftung

In der KML-Spezifikation können nur die Ortsmarkenelemente Beschriftungen aufweisen, deren KML-Struktur Punkt-Child-Elemente enthält. Wie Features beschriftet werden, oder ob sie überhaupt beschriftet werden, wird in der Quell-KML-Datei festgelegt. Wenn Sie mit einem KML-Layer in ArcGIS Pro arbeiten, können Sie festlegen, ob die vordefinierten Beschriftungen (falls diese vorhanden sind) angezeigt werden sollen, und optional geringfügige Änderungen an deren Aussehen vornehmen. Das Aktivieren oder Deaktivieren von Beschriftungen hat Auswirkungen auf den gesamten KML-Layer. Die Sichtbarkeit kann für verschiedene Teile der Struktur des Layers nicht unterschiedlich festgelegt werden. KML-Layer können in 2D und 3D dargestellt werden.

Ob ein Layer beschriftet werden soll, wird wie beim Aktivieren der Beschriftung für jeden anderen Layer in einer Karte oder Szene festgelegt. Klicken Sie bei hervorgehobenem Stamm-Layer der KML-Datei im Bereich Inhalt in der Registerkartengruppe KML-Layer auf die Registerkarte Beschriftung. Klicken Sie in der Gruppe Layer auf Beschriftung.

Die Platzierung und das Aussehen der Beschriftung wird durch die KML-Datei gesteuert und kann nicht über den Layer geändert werden. Sie können die Schriftart und den Schriftschnitt sowie die Grundgröße der Beschriftungen überschreiben. Klicken Sie bei hervorgehobenem Stamm-Layer der KML-Datei im Bereich Inhalt in der Registerkartengruppe KML-Layer auf die Registerkarte Beschriftung. Verwenden Sie die Steuerelemente in der Gruppe Textsymbol, um die Schriftart oder -größe zu ändern. Diese Einstellungen werden auf alle Beschriftungen im KML-Layer angewendet. Die Größe spiegelt die Grundgröße entsprechend der Definition in der KML-Datei wider. Diese Overrides sind im Layer in der Karte oder Szene persistent.

Überlagerungen

KML-Dateien können Bildschirm- und Boden-Overlays enthalten. Bildschirm-Overlays sind Bilder, die an einer festgelegten Position auf dem Bildschirm angezeigt werden. Wenn Sie die Karte oder Szene schwenken, wird ihre Position relativ zum Bildschirm festgelegt. Sie können im Bereich Inhalt aktiviert und deaktiviert, jedoch nicht geändert werden. Bildschirm-Overlays werden häufig auf die gleiche Weise verwendet wie Layout-Elemente. Sie können beispielsweise eine Legende, Quellennachweise für Daten oder ein Logo enthalten. Ein Boden-Overlay ist auch ein Bild, es enthält jedoch geographische Koordinaten. Es wird mit anderen Daten in geographischen Räumen überlagert, allerdings nur auf der Bodenoberfläche. Boden-Overlays mit dem Höhenmodus "absolut" werden in Szenen auf dem Boden dargestellt (als wäre der Höhenmodus auf "clampToGround" festgelegt). Foto-Overlays werden in ArcGIS Pro nicht unterstützt.

Dynamischer Inhalt

KML-Dateien können Netzwerk-Link-Elemente enthalten. Ein Netzwerk-Link ist ein Verweis auf eine externe Datei, die lokal oder auf einem Remote-Server gespeichert ist. Dabei kann es sich um ein Bild handeln, das von einem Symbol, einem Boden- oder Bildschirm-Overlay, einem 3D-Modell oder einer anderen KML- oder KMZ-Datei verwendet wird. Mit diesen Elementen sind möglicherweise Aktualisierungsintervalle verknüpft. In diesem Fall wird der KML-Layer dynamisch aktualisiert. Je nachdem, wie der Netzwerk-Link festgelegt wurde, kann dies eine anzeigebasierte Aktualisierung sein, die ausgelöst wird, wenn die relevanten KML-Features sich in der Ansicht befinden, oder es kann eine Intervallaktualisierung sein, die als festgelegte Schrittweite von Zeiträumen ausgelöst wird.

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