Herstellen einer Verbindung mit PostgreSQL von ArcGIS

In der folgenden Liste werden die erforderlichen Schritte für die Herstellung einer Verbindung zwischen ArcGIS und einer PostgreSQL-Datenbank (einschließlich Datenbanken, die eine Enterprise-Geodatabase enthalten) zusammengefasst:

PostgreSQL-Client-Dateien werden zusammen mit ArcGIS Pro und ArcGIS Server installiert; Sie müssen also keinen PostgreSQL-Client installieren oder Umgebungsvariablen festlegen, um auf den Client zugreifen zu können.

Verbinden mit der Datenbank

Über das Dialogfeld Datenbankverbindung in ArcGIS Pro können Sie wie nachfolgend beschrieben eine Verbindung zur Datenbank herstellen.

Alternativ können Sie auch das Werkzeug Datenbankverbindung erstellen in ArcGIS Pro ausführen oder mithilfe von Python den Befehl Datenbankverbindung erstellen auf einem ArcGIS Server-Computer ausführen und eine Datenbankverbindungsdatei (.sde) erstellen, die eine Verbindung zu der Datenbank herstellt.

Für die Verwendung der Datenbankverbindungsdatei mit ArcGIS Server müssen Sie die Benutzerinformationen mit der Verbindungsdatei speichern.

Wenn Sie die Betriebssystemauthentifizierung verwenden möchten, müssen Sie sicherstellen, dass PostgreSQL das ArcGIS Server-Konto authentifizieren kann.

Tipp:

Vergewissern Sie sich, dass das Konto, über das Sie die Verbindung herstellen, über ausreichende Berechtigungen für die Datenbank und die Daten, auf die es zugreifen muss, verfügt. Wenn für die Verbindung die Betriebssystemauthentifizierung verwendet wird und Sie Web-Services über die Verbindung veröffentlichen möchten, vergewissern Sie sich, dass das ArcGIS Server-Konto über die erforderlichen Berechtigungen für die im Web-Service verwendeten Daten verfügt. Weitere Informationen finden Sie unter PostgreSQL und unter Berechtigungen zum Verwenden von ArcGIS mit einer PostgreSQL-Datenbank.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um über das Dialogfeld Datenbankverbindung in ArcGIS Pro eine Verbindung zur PostgreSQL-Datenbank herzustellen:

  1. Öffnen Sie den Bereich Katalog in ArcGIS Pro.
  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Datenbanken, und klicken Sie dann auf Neue Datenbankverbindung.
  3. Wählen Sie aus der Dropdown-Liste Datenbankplattform den Eintrag PostgreSQL aus.
  4. Geben Sie im Textfeld Instanz den Namen oder die IP-Adresse des Datenbank-Clusters auf dem Server ein, auf dem PostgreSQL installiert ist.

    Wenn der PostgreSQL-Datenbank-Cluster beispielsweise den Namen ficus hat, geben Sie den Namen ficus im Textfeld Instanz ein. Wenn Sie eine IPV6-Adresse angeben, schließen Sie diese in eckige Klammern ein. Wenn die IPV6-Adresse des Servers 1111:aa1:0:1:f111:a222:33f3:b4bb lautet, geben Sie im Textfeld Instanz die Zeichenfolge [1111:aa1:0:1:f111:a222:33f3:b4bb] ein.

    Weitere Beispiele, darunter auch Beispiele für die Herstellung einer Verbindung zu PostgreSQL-Datenbank-Services, finden Sie unter Datenbankverbindungen in ArcGIS Pro.

    Hinweis:

    Wenn der PostgreSQL-Datenbank-Cluster einen anderen Port als den Standardport (5432) überwacht, geben Sie mit der Instanz auch die Portnummer an. Wenn PostgreSQL beispielsweise auf dem Server mamabear installiert ist und Port 49200 überwacht, geben Sie im Textfeld Instanz die Zeichenfolge mamabear,49200 ein.

  5. Wählen Sie den Authentifizierungstyp, der für die Herstellung einer Verbindung mit der Datenbank verwendet werden soll: Datenbankauthentifizierung oder Betriebssystemauthentifizierung.
    • Wenn Sie Betriebssystemauthentifizierung auswählen, müssen Sie keinen Benutzernamen und kein Kennwort eingeben. Die Verbindung wird anhand des Anmeldenamens und des Kennwortes für Security Support Provider Interface (SSPI) oder Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) hergestellt, die zur Anmeldung beim Betriebssystem verwendet wurden. Falls die Anmeldedaten für das Betriebssystem keiner gültigen Datenbankanmeldung zugeordnet sind, kann keine Verbindung hergestellt werden.
    • Wenn Sie Datenbankauthentifizierung auswählen, müssen Sie in den Textfeldern Benutzername und Kennwort einen gültigen Benutzernamen und ein Kennwort angeben. Benutzernamen dürfen maximal 30 Zeichen lang sein.

      Deaktivieren Sie die Option Benutzername und Kennwort speichern, wenn Sie die Anmeldeinformationen nicht als Teil der Verbindung speichern möchten. Dies erhöht die Sicherheit der Datenbank. Allerdings werden Sie in diesem Fall bei jedem Verbindungsaufbau zur Eingabe eines Benutzernamens und eines Kennwortes aufgefordert.

    Hinweis:

    Die Option Benutzername und Kennwort speichern muss für Verbindungsdateien aktiviert sein, die die Datenbankauthentifizierung verwenden, um ArcGIS-Web-Services den Zugriff auf die Datenbank zu gewähren. Dies gilt auch, wenn Sie in ArcGIS Pro nach Daten suchen möchten, auf die über diese Verbindungsdatei zugegriffen wird.

  6. Geben Sie den Namen der Datenbank auf dem PostgreSQL-Datenbank-Cluster ein, mit dem Sie eine Verbindung herstellen möchten, oder wählen Sie ihn aus.

    Beim Herstellen einer Verbindung zu Microsoft Azure Cosmos DB for PostgreSQL müssen Sie den Datenbanknamen manuell eingeben; es ist keine Datenbankliste verfügbar. Zudem wird, wenn beim Herstellen einer Verbindung zu Azure Cosmos DB for PostgreSQL auf das Dropdown-Menü Datenbank zugegriffen wird, ein Fehler zurückgegeben.

  7. Klicken Sie auf OK, um die Verbindungsdatei zu erstellen.

Unter Datenbanken im Bereich Katalog wird eine Datenbankverbindung angezeigt, und im Verzeichnis des ArcGIS Pro-Projekts wird eine Verbindungsdatei (.sde) erstellt.

Sie können die Datei umbenennen, indem Sie im Bereich Katalog einen neuen Namen eingeben und die Eingabetaste drücken.

Registrieren der Verbindung bei ArcGIS Enterprise

Damit ArcGIS Server-Sites auf die Daten zugreifen können, müssen Sie mithilfe der erstellten Datenbankverbindungsdatei einen registrierten Data Store in ArcGIS Pro hinzufügen oder ein Data-Store-Element im Portal hinzufügen.

Für die Registrierung einer Verbindung mit Betriebssystemauthentifizierung ist ArcGIS Enterprise 11.1 oder höher erforderlich. Das ArcGIS Server-Konto, mit dem ArcGIS Server ausgeführt wird, muss über SSPI- oder LDAP-Anmeldedaten verfügen, die einer Anmelderolle in PostgreSQL zugeordnet sind. Dieser Anmelderolle müssen Berechtigungen für die Tabellen, die aus der Geodatabase oder der PostgreSQL-Datenbank veröffentlicht werden sollen, gewährt werden.