In der folgenden Liste werden die erforderlichen Schritte für die Herstellung einer Verbindung zwischen ArcGIS und einer Microsoft SQL Server-Datenbank (einschließlich Datenbanken, die eine Geodatabase enthalten) zusammengefasst:
- Konfigurieren Sie die SQL Server-Instanz, um Verbindungen von Remote-Computern zuzulassen.
- Installieren Sie einen Microsoft-ODBC-Treiber auf dem ArcGIS-Client-Computer.
- Erstellen einer Datenbankverbindung
- Um ArcGIS Server-Web-Services zu veröffentlichen, die auf die Daten in Ihrer SQL Server-Datenbank verweisen, registrieren Sie die Datenbankverbindungsdatei bei den ArcGIS Server-Sites.
Konfigurieren der Akzeptanz von Verbindungen in der Instanz
Standardmäßig ist die Akzeptanz von Verbindungen von anderen Computern in SQL Server-Instanzen nicht konfiguriert. Wenn Sie über eine neue Installation von SQL Server verfügen, achten Sie darauf, dass der SQL Server-Service ausgeführt wird und die richtigen Ports überwacht. Weitere Informationen finden Sie in der Microsoft SQL Server-Dokumentation.
Sofern Sie es nicht selbst sind, wenden Sie sich an den Datenbankadministrator, wenn bei der Herstellung der Verbindung Fehler auftreten, die darauf hinweisen, dass die Instanz keine Verbindungen annimmt.
Für die Verwendung von verschlüsselten Verbindungen ist eine zusätzliche Konfiguration auf dem SQL Server- und -Client-Computer erforderlich.
Installieren des ODBC-Treibers für SQL Server
Rufen Sie den 64-Bit-Microsoft-ODBC-Treiber für SQL Server über das Microsoft Download Center oder von My Esri ab. Stellen Sie sicher, dass Sie den Microsoft-ODBC-Treiber abrufen, der für die Version von SQL Server unterstützt wird, zu der Sie eine Verbindung herstellen möchten. Installieren Sie den Treiber auf allen Computern, auf denen ArcGIS Pro und ArcGIS Server installiert ist.
Wenn Sie nicht berechtigt sind, Software auf den Computern zu installieren, auf denen ArcGIS-Clients ausgeführt werden, muss der Microsoft-ODBC-Treiber von der IT-Abteilung installiert und konfiguriert werden.
Hinweis:
Wenn ArcGIS Server und SQL Server auf demselben Server installiert sind, ist auf diesem Computer kein separater ODBC-Treiber erforderlich.
Beim Herstellen einer Verbindung zwischen ArcGIS Server unter Ubuntu und einer unterstützten Version von SQL Server muss das Microsoft-Paket unixodbc-dev zusätzlich zum ODBC-Treiber auf allen ArcGIS Server-Computern installiert werden.
Verbinden mit der Datenbank
Über das Dialogfeld Datenbankverbindung in ArcGIS Pro können Sie wie nachfolgend beschrieben eine Verbindung zur Datenbank herstellen.
Alternativ können Sie auch das Geoverarbeitungswerkzeug Datenbankverbindung erstellen in ArcGIS Pro ausführen oder mithilfe von Python den Befehl Datenbankverbindung erstellen auf einem ArcGIS Server-Computer ausführen und eine Datenbankverbindungsdatei (.sde) erstellen, die eine Verbindung zu der Datenbank herstellt.
Hinweis:
Sie können das Geoverarbeitungswerkzeug Datenbankverbindung erstellen nicht verwenden, wenn für die Verbindung die Microsoft Azure Active Directory-Authentifizierung verwendet wird.
Für die Verwendung der Datenbankverbindungsdatei mit ArcGIS Server gibt es folgende Anforderungen:
- Sie müssen Datenbank-authentifizierte und Kennwort-basierte Microsoft Azure Active Directory-Benutzerinformationen oder Azure Active Directory – Universal mit MFA (Multi-Faktor-Authentifizierung)-Benutzernamen mit der Verbindungsdatei speichern.
Hinweis:
Wenn Sie Azure Active Directory – Universal mit Multi-Faktor-Authentifizierung verwenden, müssen sich der in der Datenbankverbindungsdatei gespeicherte Benutzername und die für das ArcGIS Server-Konto verwendeten Netzwerkanmeldedaten in derselben Netzwerkdomäne befinden.
- Wenn Sie für die Verbindung die Betriebssystemauthentifizierung verwenden, stellen Sie sicher, dass SQL Server das ArcGIS Server-Konto authentifizieren kann.
Tipp:
Vergewissern Sie sich, dass das Konto, über das Sie die Verbindung herstellen, über ausreichende Berechtigungen für die Daten, auf die es zugreifen muss, verfügt. Wenn für die Verbindung die Betriebssystemauthentifizierung verwendet wird und Sie Web-Services über die Verbindung veröffentlichen möchten, vergewissern Sie sich, dass das ArcGIS Server-Konto über ausreichende Berechtigungen für die im Web-Service verwendeten Daten verfügt. Weitere Informationen finden Sie unter SQL Server und unter Berechtigungen zum Verwenden von ArcGIS mit einer SQL Server-Datenbank.
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um über das Dialogfeld Datenbankverbindung in ArcGIS Pro eine Verbindung zur SQL Server-Datenbank herzustellen:
- Öffnen Sie den Bereich Katalog in ArcGIS Pro.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Datenbanken, und klicken Sie dann auf Neue Datenbankverbindung.
- Wählen Sie aus der Dropdown-Liste Datenbankplattform den Eintrag SQL Server aus.
- Geben Sie im Textfeld Instanz den Namen der SQL Server-Instanz ein.
Wenn Sie beispielsweise eine SQL Server-Standardinstanz verwenden, können Sie im Textfeld Instanz den Instanznamen oder die IP-Adresse des Servers eingeben. Wenn Sie eine IPV6-Adresse angeben, schließen Sie diese in eckige Klammern ein. Wenn die IPV6-Adresse des Servers "2000:ab1:0:2:f333:c432:55f6:d7ee" lautet, geben Sie im Textfeld Datenquelle die Zeichenfolge [2000:ab1:0:2:f333:c432:55f6:d7ee] ein.
Wenn die Datenbank einen anderen Port als den Standardport (1433) überwacht, geben Sie mit der Instanz auch die Portnummer an. Wenn die SQL Server-Instanz "basset\spatial" lautet und Port 61000 überwacht, geben Sie im Textfeld Instanz die Zeichenfolge basset\spatial,61000 ein.
Wenn der Name der Microsoft Azure SQL Database- oder Azure SQL Managed Instance-Instanz "cloudy4u.database.windows.net" lautet, geben Sie die Zeichenfolge cloudy4u.database.windows.net in das Textfeld Instanz ein. Wenn Sie eine SQL Server-Instanz mit dem Namen terra\gis verwenden, geben Sie im Textfeld Instanz terra\gis ein. Wenn der Name der Amazon Relational Database Service (RDS) for SQL Server-Instanz "rdssqlserver.abc123" lautet und sie in der Amazon Web Services-Region "us-west-2" bereitgestellt wird, geben Sie die Zeichenfolge rdssqlserver.abc123.us-west-2.rds.amazonaws.com in das Textfeld Instanz ein.
Um eine verschlüsselte Verbindung oder eine Verbindung mit einer SQL Server-Datenbank mit hoher Verfügbarkeit herzustellen, muss weiterer Text in das Textfeld Instanz eingegeben werden.
- Wählen Sie den Authentifizierungstyp, der für die Herstellung einer Verbindung mit der Datenbank verwendet werden soll.
Die Azure Active Directory-Optionen werden nur für Verbindungen mit Azure SQL Database oder Azure SQL Managed Instance unterstützt.
- Betriebssystemauthentifizierung: Sie müssen keinen Benutzernamen und kein Kennwort eingeben. Die Verbindung wird anhand des Anmeldenamens und des Kennwortes hergestellt, die zur Anmeldung beim Betriebssystem verwendet wurden. Falls es sich bei den Anmeldedaten für das Betriebssystem nicht um eine gültige Datenbankanmeldung handelt, kann keine Verbindung hergestellt werden.
Datenbankauthentifizierung: Sie müssen in den Textfeldern Benutzername und Kennwort einen gültigen Datenbankbenutzernamen und ein Kennwort angeben. Benutzernamen dürfen maximal 30 Zeichen lang sein.
- Azure Active Directory – Universal mit Multi-Faktor-Authentifizierung: Sie müssen den Azure Active Directory-Benutzernamen, aber nicht das Kennwort angeben. Wenn Sie eine Verbindung herstellen, wird Ihnen per Textmeldung, E-Mail oder MFA-Gerät ein Code zugesandt, oder die Authentifizierung erfolgt durch Scannen des Fingerabdrucks. Dieser zweite Teil des Authentifizierungsprozesses ist davon abhängig, wie Ihre Netzwerk- und Authentifizierungsprotokolle konfiguriert sind.
- Azure Active Directory – Kennwort: Sie müssen einen gültigen Azure Active Directory-Benutzernamen und das entsprechende Kennwort in die Textfelder Benutzername und Kennwort eingeben. Benutzernamen dürfen maximal 30 Zeichen lang sein.
Hinweis:
- Die Option Benutzername und Kennwort speichern muss für Verbindungsdateien aktiviert sein, die die Datenbankauthentifizierung oder die Azure Active Directory-Authentifizierung verwenden, um ArcGIS-Web-Services den Zugriff auf die Datenbank zu gewähren. Dies gilt auch, wenn Sie in ArcGIS Pro nach Daten suchen müssen, auf die über diese Verbindungsdatei zugegriffen wird.
- Außerhalb von ArcGIS können Sie Benutzernamen in SQL Server erstellen, die Sonderzeichen enthalten. Diese Benutzernamen müssen bei jeder Verwendung durch Trennzeichen begrenzt sein. ArcGIS fügt das Trennzeichen bei der Übergabe an SQL Server automatisch hinzu, Sie müssen dem Benutzernamen also keine Trennzeichen hinzufügen. Wenn der Benutzername beispielsweise map.user lautet, geben Sie map.user, nicht "map.user", in das Textfeld Benutzername ein. Weitere Informationen zu regulären und begrenzten Bezeichnern finden Sie in der SQL Server-Dokumentation.
- Wählen Sie im Textfeld Datenbank den Namen der jeweiligen Datenbank aus, zu der auf der SQL Server-Instanz oder der Azure SQL Managed Instance eine Verbindung hergestellt werden soll, oder geben Sie für alle anderen Datenbank-Services den Namen der Datenbank ein.
Der Datenbankname ist auf eine Länge von 31 Zeichen begrenzt.
- Klicken Sie auf OK, um die Verbindungsdatei zu erstellen.
Unter Datenbanken im Bereich Katalog wird eine Datenbankverbindung angezeigt, und im Verzeichnis des ArcGIS Pro-Projekts wird eine Verbindungsdatei (.sde) erstellt.
Sie können die Datei umbenennen, indem Sie im Bereich Katalog einen neuen Namen eingeben und die Eingabetaste drücken.
Registrieren der Datenbank bei ArcGIS Server
Damit ArcGIS Server-Sites auf die Daten zugreifen können, müssen Sie mithilfe der erstellten Datenbankverbindungsdatei einen registrierten Data Store in ArcGIS Pro hinzufügen oder ein Data-Store-Element im Portal hinzufügen.