Durchführen einer IPS-Qualitätsbewertung

Verfügbar für ArcGIS-Organisationen mit Lizenz für die Erweiterung "IPS".

Die Bewertung der Qualität einer ArcGIS IPS-Bereitstellung ist ein wichtiger Faktor für die Benutzerfreundlichkeit in Ihrer Einrichtung. Der Workflow "Qualitätsbewertung" bietet Informationen zur IPS-Performance in verschiedenen Gebieten der Umgebung. Sie können diese Bewertung für mehrere Positionierungsdateien ausführen. Anhand der Ergebnisse kann die Performance der einzelnen Positionierungsdateien, die Sie erstellt haben, miteinander verglichen werden.

Nach der Qualitätsbewertung kehren Sie zurück, führen neue Vermessungsaufzeichnungen für das Gebiet durch und generieren eine neue Positionierungsdatei. Mit der neuen Positionierungsdatei können Sie eine zweite Bewertung vornehmen und das Ergebnis mit dem vorherigen vergleichen, um eine Verbesserung der Qualität festzustellen.

IPS-Qualitätsaufzeichnung

Im ersten Schritt des Workflows "Qualitätsbewertung" erfassen Sie Qualitätsaufzeichnungen. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit der Erfassung von Vermessungsaufzeichnungen, es muss jedoch bereits eine Positionierungsdatei vorhanden sein. Befolgen Sie die Anweisungen, um Qualitätsaufzeichnungen für iOS- oder Android-Geräte zu erfassen.

Bei der Durchführung einer Qualitätsaufzeichnung mit der ArcGIS IPS Setup-App wird die aktive Positionierungsdatei von der IPS-Engine dazu verwendet, Ihre Position in Echtzeit zu berechnen. Diese Information wird gemeinsam mit den Aufzeichnungsdaten gespeichert.

Qualitätskennzahlen werden entlang der Trajektorie der Qualitätsaufzeichnungen generiert. Deshalb empfiehlt es sich, so viele Qualitätsaufzeichnungen wie nötig durchzuführen, um eine ausreichende Abdeckung des Gebiets zu erreichen.

Erstellen eines IPS-Qualitäts-Datasets

Das IPS-Qualitäts-Dataset enthält die folgenden Feature-Classes, die zum Speichern einer Qualitätsbewertung erforderlich sind:

  • Berechnete Positionen: Von der IPS-Engine berechnete Indoor-Positionen bei der Durchführung einer Qualitätsaufzeichnung.
  • Referenzpositionen: Tatsächliche Positionen des Vermessers bei der Durchführung einer Qualitätsaufzeichnung.

Sie können ein IPS-Qualitäts-Dataset mit dem Werkzeug IPS-Qualitäts-Dataset erstellen in ArcGIS Pro generieren.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um ein IPS-Qualitäts-Dataset in ArcGIS Pro zu erstellen:

  1. Öffnen Sie eine Karte in ArcGIS Pro.
  2. Klicken Sie auf der Registerkarte Analyse auf Werkzeuge Toolbox.

    Daraufhin wird der Bereich Geoverarbeitung angezeigt.

  3. Klicken Sie im Bereich Geoverarbeitung auf die Registerkarte Toolboxes.
  4. Blenden Sie Positionsbestimmung in Innenumgebungen und danach Qualitätsbewertung ein.
  5. Klicken Sie auf das Werkzeug IPS-Qualitäts-Dataset erstellen.

    Das Werkzeug IPS-Qualitäts-Dataset erstellen wird geöffnet.

  6. Navigieren Sie zu dem Workspace, in dem Sie das Qualitäts-Dataset erstellen möchten, und wählen Sie ihn aus.
    Hinweis:

    Bei diesem Werkzeug wird die Option Geoverarbeitungswerkzeugen das Überschreiben vorhandener Datasets erlauben berücksichtigt. Wenn die Überschreibung aktiviert und das Ausgabe-Qualitäts-Dataset im Ziel-Workspace bereits vorhanden ist, wird es überschrieben.

  7. Geben Sie optional ein Koordinatensystem für den Parameter Raumbezug an.
    Hinweis:

    Wenn kein Koordinatensystem angegeben ist, wird das Qualitäts-Dataset in WGS84 erstellt.

  8. Wählen Sie im Parameter Dataset-Name einen Namen für das Qualitäts-Dataset aus.
  9. Klicken Sie auf Ausführen.

Im Ziel-Workspace, in dem sich die Feature-Classes "Referenzpositionen" und "Berechnete Positionen" befinden, wird ein Feature-Dataset mit dem ausgewählten Koordinatensystem und Namen erstellt.

Sie können jetzt die Positionierungsqualität aus den erfassten Qualitätsaufzeichnungen berechnen.

Berechnen der IPS-Positionierungsqualität

Sie können die Positionierungsqualität für eine Reihe von Qualitätsaufzeichnungen berechnen, indem Sie das Werkzeug Positionierungsqualität berechnen ausführen.

  1. Öffnen Sie die Karte in ArcGIS Pro.
  2. Klicken Sie auf der Registerkarte Analyse auf Werkzeuge Toolbox.

    Daraufhin wird der Bereich Geoverarbeitung angezeigt.

  3. Klicken Sie im Bereich Geoverarbeitung auf die Registerkarte Toolboxes.
  4. Blenden Sie Positionsbestimmung in Innenumgebungen und danach Qualitätsbewertung ein.
  5. Klicken Sie auf das Werkzeug Positionierungsqualität berechnen.

    Das Werkzeug Positionierungsqualität berechnen wird geöffnet.

  6. Wählen Sie für Ziel-IPS-Qualitäts-Dataset das zuvor generierte Feature-Dataset aus.
  7. Wählen Sie für Features der IPS-Aufzeichnungen einen Feature-Layer mit den Qualitätsaufzeichnungen aus.
  8. Geben Sie optional Werte für Sichtblockierende Detail-Features an.

    Falls keine Werte angegeben sind, wird keine Sichtbarkeitslinie zwischen der Referenzposition und berechneten Position berechnet.

  9. Klicken Sie auf Ausführen.

Dieses Werkzeug extrahiert aus jeder Aufzeichnung die Echtzeitpositionen, die von der IPS-Engine bei der Durchführung der Aufzeichnung berechnet wurden, sowie die entsprechenden tatsächlichen Positionen des Vermessers zur gleichen Zeit. Sie wurden entsprechend in den Feature-Classes "Berechnete Positionen" und "Referenzpositionen" gespeichert. Jede berechnete Position ist mit einer eindeutigen Referenzposition nach Aufzeichnungs-ID und -zeit verknüpft.

In jeder Positionierungsdatei verfügt jeder Punkt in "Referenzpositionen" über verknüpfte Informationen zur Qualität der Positionierungs-Performance an dieser spezifischen Position. Diese Information kann dazu herangezogen werden, eine Referenzposition mit der entsprechenden berechneten Position zu vergleichen und Hindernisse in der Umgebung zu ermitteln.

Die Positionierungs-Performance wird anhand der folgenden Kennwerte geschätzt:

  • Ebenenübereinstimmung: Ein boolescher Wert, der angibt, ob sich die Referenzposition und berechnete Position auf derselben Ebene befinden.
  • Sichtbarkeitslinie zu berechnetem Wert: Ein boolescher Wert, der angibt, ob die Referenzposition von der entsprechenden berechneten Position aus sichtbar ist. Bei einem Geschosskonflikt wird hierfür FALSE festgelegt. Andernfalls ist es das Ergebnis einer Sichtlinienberechnung, bei der sichtblockierende Detail-Features als Hindernisse betrachtet werden. Wenn keine Details zu Sichthindernissen angegeben sind, wird die Sichtlinie nicht berechnet. Für dieses Feld wird dann NULL festgelegt.
  • Entfernung zu berechnetem Wert: Die Entfernung zwischen der Referenzposition und der berechneten Position. Bei einem Ebenenkonflikt wird hierfür NULL festgelegt; andernfalls stellt es die Euklidische Entfernung zwischen einer berechneten Position und der entsprechenden Referenzposition dar.
  • Genauigkeitsstufe: Eine einfache Klassifizierung der Positionsgenauigkeit, basierend auf dem Feld Distance to Computed. Bei einem Ebenenkonflikt wird dies als Ungültig eingestuft, andernfalls wird einer der folgenden Werte übernommen: Hoch, Mittel oder Niedrig.
Hinweis:

Die berechneten Werte werden in der Domäne DOM_IPS_QA_ACCURACY_LEVEL verschlüsselt, die vom Werkzeug IPS-Qualitäts-Dataset erstellen gemeinsam mit dem Qualitäts-Dataset erstellt wird.

Die möglichen Kombinationen der Felder "Ebenenübereinstimmung", Sichtbarkeitslinie zu berechnetem Wert" und "Genauigkeitsstufe" ermöglichen eine qualitative Bewertung der Bereitstellung. Beachten Sie, dass alle Kombinationen der Werte möglich sind:

EbenenübereinstimmungSichtbarkeitslinie zu berechnetem WertGenauigkeitsstufe

TRUE

TRUE

High

TRUE

TRUE

Medium

TRUE

TRUE

Low

TRUE

FALSE

High

TRUE

FALSE

Medium

TRUE

FALSE

Low

FALSE

FALSE

Ungültig

Wie bereits erwähnt, stellt die Genauigkeitsstufe eine Klassifizierung der Positionierungsgenauigkeit basierend auf dem Feld Distance to Computed und den folgenden Schwellenwerten dar.

Entfernung zu berechnetem WertGenauigkeitsstufe

<5 m

High

5 m - 10 m

Medium

>10 m

Low

Die Features der Referenzpositionen und berechneten Positionen können für die Bewertung der IPS-Bereitstellung herangezogen werden.

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