Es gibt verschiedene Bildunterstützungs-Datenstrukturen, mit deren Hilfe beschrieben wird, wie Daten in einer NITF-Datei (National Imagery Transmission Format) organisiert werden und wie sie dargestellt werden sollen. Diese Datenstrukturen werden in Datenheadern und Segmenten angeordnet und außerdem durch verschiedene Felder oder Tagged Record Extensions (TREs) beschrieben.
Ein wesentliches Ziel von NITF besteht darin, alle Informationen zu erfassen, die zur Unterstützung der Verarbeitung, Nutzung und Verbreitung von aus Bilddaten abgeleiteten Informationen benötigt werden. Zu diesem Zweck arbeitet ein Expertenausschuss an der Weiterentwicklung von NITF durch eine Normungsorganisation, die ein hoch flexibles Datenmodell pflegt.
Mit den Systemfunktionen haben sich auch die über diese Systeme generierten Datenprodukte weiterentwickelt. Die NITF-Standards wurden ebenfalls weiterentwickelt, um mit den moderneren Datenprodukten Schritt zu halten. Daher gibt es vielfältige NITF-Datenprodukte für alle offiziellen Versionen des NITF-Standards.
NITF-Metadaten
NITF-Bildunterstützungsdaten (Image Support Data, ISD) enthalten Kontextinformationen zu den Daten, die in einer .nitf-Datei oder einer Gruppe von .nitf-Dateien enthalten sind. Das Hauptziel von ISD besteht darin, entsprechend viele Metadaten bereitstellen, sodass Datenprodukte wie ursprünglich beabsichtigt dargestellt werden können, ohne den Zugriff auf die unverarbeiteten Daten einzuschränken.
Zu den wichtigsten Verwendungszwecken von NITF-Metadaten gehören der allgemeine Verarbeitungsverlauf der Daten, die Verwaltung, die Verteilung und bestimmte Parameter, die zur ordnungsgemäßen Geopositionierung der relevanten Inhalte von NITF-Containern verwendet werden.
Es gibt in ArcGIS Pro verschiedene Möglichkeiten, auf NITF-Bildunterstützungsdaten zuzugreifen. Dazu gehören bestimmte Registerkarten für Bildunterstützungsdaten in den Eigenschaftsdialogfeldern für Layer und Datasets sowie der Bereich Daten für Bildunterstützung.
Dialogfeld "Eigenschaften"
Im Dialogfeld Eigenschaften für NITF-Layer und NITF-Datasets können Sie über die Registerkarte Daten für Bildunterstützung NITF-Bildunterstützungsdaten erkunden, durchsuchen, auf sie zugreifen und sie exportieren.
Bereich "Daten für Bildunterstützung“
Sie können auch über den Bereich Daten für Bildunterstützung NITF-Bildunterstützungsdaten erkunden, durchsuchen, auf sie zugreifen und sie exportieren.
Um auf den Bereich Daten für Bildunterstützung zuzugreifen, klicken Sie im Bereich Inhalt mit der rechten Maustaste auf den NITF-Layer, und klicken Sie auf Daten für Bildunterstützung. Daraufhin wird der Bereich Daten für Bildunterstützung für den Layer angezeigt.
NITF-Bildunterstützungsdaten werden als TREs oder als Data Extension Segments (DES) gespeichert. Auf detaillierte Informationen zu einer TRE oder einem DES können Sie zugreifen, indem Sie im Hauptbereich des ISD-Viewers den Beschreibungstext wechseln, der mit der relevanten TRE bzw. dem relevanten DES verknüpft ist.
NITF-Bild-Sublayer für Geopositionen
NITF-Dateien können mehrere Quellen von Kartentransformationsmetadaten enthalten, damit die Bilddaten in Bezug auf die Erdoberfläche richtig positioniert werden. Um zu verstehen, wie sich die Positionierung auf die Qualität auswirkt, ist es wichtig, die Reihenfolge und die Prioritäten zu kennen, in denen die Daten verwendet werden. Nachfolgend werden die Prioritäten aufgeführt, mit der Koordinatendaten in ArcGIS Proin der .nitf-Datei angewendet werden.
- CSM (Community Sensor Model): Primäre Karteninformationen für die Datei. Diese werden verwendet, wenn das CSM verfügbar ist und die entsprechenden ISD-Daten vorhanden sind.
- SENSRB: Wird überwiegend für Full-Motion Video-Dateien (FMV-Dateien) mit Einzelbild verwendet, wenn die entsprechende ISD-Daten vorhanden sind, z. B. Metadaten zum Sensor.
- RPC00A und RPC00B: Rationale polynomische Koeffizienten werden verwendet, wenn keine CSM- oder SENSRB-Informationen verfügbar sind.
- GEOSDE: Die Karteninformationen (sofern verfügbar) werden aus MAPLOB, PRJPSB und GEOPSB TREs importiert, und in der angegebenen Projektion werden Verknüpfungspunkte und Pixelgrößen erstellt. Wenn die Projektion nicht unterstützt wird, gelten diese Informationen als ungültig, und es wird versucht, die Georeferenzierungsmethode IGEOLO auszuführen.
Hinweis:
Sofern verfügbar, werden Verknüpfungspunkt und Pixelgröße aus den GEOLOB und GEOPSB TREs in ein geographisches Koordinatensystem importiert.
- IGEOLO: Unterabschnitt des NITF-Bildes mit den Koordinatendaten. Wenn die Koordinatendaten gültig sind, werden der Verknüpfungspunkt und die Pixelgröße für das Bild berechnet. Andernfalls wird die Georeferenzierung für das Bild mit einer affinen Kartentransformation bestimmt.
Hinweis:
IGEOLO -Koordinaten gelten als ungenau und werden bei der Indizierung von Suchen nur für die ungefähre Positionierung verwendet.
- ICHIPB: Wird für die Messung und Berechnung der Geopositionen von Features in Bildschnipseln verwendet.
Hinweis:
Zu den derzeit nicht unterstützten positionsbezogenen Tags gehören RSM, ILOC und BLOCKA.
Lesen von NITF-Daten
ArcGIS Pro unterstützt das Lesen und Verwalten von Bilddateien mit mehreren Segmenten. Mehrere Bildsegmente in einer .nitf-Datei enthalten Bildinformationen, die angezeigt werden können. Dabei enthält jedes Bildsegment ein einziges Bild, das aus einem oder mehreren Datenbändern besteht.
Unterstützung für mehrere Segmente
ArcGIS Pro unterstützt den Zugriff auf und die Anzeige von NITF-Daten mit mehreren Datensegmenten, die manchmal als NITF-Subdatasets oder NITF-Sublayer bezeichnet werden. Gemäß dem NITF-Standard werden Datentypen in verschiedene Datensegmenttypen aufgeteilt, die unter Was sind NITF-Daten? beschrieben werden.
Je nach Typ der in den NITF-Daten enthaltenen Daten, beispielsweise Bild, Raster oder Shapefile, werden verschiedene Mechanismen für den Zugriff auf diese Informationen bereitgestellt. Im Bereich Daten für Bildunterstützung können Sie die Organisation und Struktur von NITF-Metadaten anzeigen und auf alle Informationen zu den einzelnen Segmenten zugreifen.
Die Geoverarbeitungsumgebung unterstützt NITF-Subdatasets als Eingabe für relevante Geoverarbeitungswerkzeuge und Raster-Funktionen durch direkte Verwendung von Werkzeugen, Modellen, Verarbeitungsketten oder Skripten.
Der NITF-Layer bietet Unterstützung für die Visualisierung des Inhalts von Bildern mit mehreren Segmenten in einer .nitf-Datei mit Bildinformationen, die angezeigt werden können. Jedes Bildsegment enthält ein einziges Bild, das aus einem oder mehreren Datenbändern besteht.