Einführung in verteilte Daten

Die Datenverteilung beinhaltet die Erstellung von Datenkopien, die auf mindestens zwei Geodatabases oder Services verteilt werden.

Die Datenverteilung verbessert die Datenverfügbarkeit und löst Probleme wie eine hohe Serverauslastung und geringe Netzwerkgeschwindigkeit bei einem Zentralserver. Auf diese Weise können Organisationen die Last auf eine Geodatabase zwischen Benutzern, die Änderungen ausführen, und Benutzern, die für schreibgeschützte Vorgänge Zugriff benötigen, aufteilen.

Verteilte Daten sind auch dann nützlich, wenn Sie im Außendienst Änderungen ausführen müssen und auf unbestimmte Zeit keine Netzwerkverbindung haben.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Daten in Ihrer Organisation zu verteilen.

Kopieren und Einfügen

Manche Organisationen verteilen Daten, indem sie Kopien der Geodatabases speichern und an andere Niederlassungen senden. Diese Niederlassungen können dann an den Daten arbeiten, Änderungen vornehmen und eine Kopie ihrer aktualisierten Geodatabase wieder an die Hauptniederlassung zurücksenden. Hier werden Änderungen verglichen und koordiniert, um sicherzustellen, dass sich die Daten in den beiden Niederlassungen stets auf dem gleichen Stand befinden. Diese Lösung kann bei sorgfältiger Kommunikation funktionieren, es kommt jedoch häufig vor, dass Aktualisierungen verloren gehen. Zudem ist es schwierig, die Synchronisierung der beiden Geodatabases sicherzustellen.

Geodatabase-Replikation

Die Geodatabase-Replikation ist eine Datenverteilungsmethode, bei der Daten auf mindestens zwei Geodatabases verteilt werden, indem ein Replikat mit nur einem Teil des Datasets oder dem ganzen Dataset erstellt wird.

Wenn ein Dataset repliziert wird, wird ein Replikatpaar erstellt. Das eine Replikat befindet sich in der Quell-Geodatabase, und ein zugehöriges (relatives) Replikat wird auf eine andere Geodatabase verteilt. Änderungen, die in den jeweiligen Geodatabases an diesen Replikaten durchgeführt werden, können synchronisiert werden, sodass die Daten in einem Replikat mit denen im relativen Replikat übereinstimmen. Der Begriff Relatives Replikat bezieht sich auf das jeweils andere Replikat in einem Replikatpaar. Die einzelnen replizierten Geodatabases können unabhängig voneinander verwendet werden, und dennoch können alle Änderungen synchronisiert werden.

Die Geodatabase-Replikation baut auf der traditionellen Versionierung auf und verwendet in den meisten Szenarien Versionierungsfunktionalität zum Synchronisieren von Daten.

Die Geodatabase-Replikation bietet mehrere Optionen für unterschiedliche Anforderungen, beispielsweise:

  • Verwenden Sie Geodatabase-Verbindungen, die Ihnen den Zugriff auf eine Geodatabase über ein lokales Netzwerk (LAN) ermöglichen.
  • Verwenden Sie einen Geodatenservice, der Ihnen den Zugriff auf die Geodatabase über das Internet ermöglicht.
  • Da die Implementierung auf Geodatabase-Ebene erfolgt, kann die Datenbank, die von den relativen Replikaten verwendet wird, variieren. Beispielsweise kann sich eine Replikat-Geodatabase in einer SQL Server-Datenbank und die andere in einer Oracle-Datenbank befinden.
  • Es stehen verschiedene Replikationstypen zur Verfügung, mit denen unterschiedliche Workflows für verteilte Daten implementiert werden können. Eine Liste und Beschreibungen der einzelnen unterstützten Replikationstypen finden Sie unter Geodatabase-Replikationstypen.
  • Sie können die Geodatabase-Replikation verwenden, wenn Sie mit Ihrem Netzwerk verbunden sind und wenn Sie sich in nicht verbundenen Umgebungen befinden. Weitere Informationen finden Sie unter Verbundene und nicht verbundene Replikation.

Eine Liste der unterstützten Datasets und die Einschränkungen der Geodatabase-Replikation in ArcGIS Pro finden Sie unter Replikation und Geodatabase-Kompatibilität.

Informationen für den Einstieg in die Geodatabase-Replikation finden Sie unter Vorbereiten von Daten für die Replikation.

Offline-Verwendung einer Karte mit der Synchronisierungsfunktion in Feature-Services

Mithilfe der verfügbaren Synchronisierungsfunktion für ArcGIS Server-Feature-Services und gehostete Feature-Layer können Sie Feature-Layer in einer für die Offline-Verwendung konfigurierten Webkarte offline nehmen. Wenn die Daten offline genommen werden, referenzieren die Layer eine lokale Kopie der Daten. Auf diese Weise können Sie ohne Netzwerkverbindung Änderungen vornehmen und Ihre Arbeit fortsetzen. Sobald Sie wieder über eine Netzwerkverbindung verfügen, können Sie Ihre lokalen Änderungen hochladen.

Wenn Sie in einem Feature-Service (Feature-Layer) die Synchronisierung aktivieren, können Sie ihn auch in einer verteilten Kollaboration verwenden.

Bevor Sie einen ArcGIS Server-Feature-Service veröffentlichen, damit er offline verwendet werden kann, müssen Sie die Daten entsprechend den Offline-Anforderungen konfigurieren.

Feature-Service-Replikate

Feature-Service-Replikate stellen den Mechanismus zum Synchronisieren von Offline-Feature-Layern mit den Quelldaten bereit. Das Feature-Service-Replikat empfängt offline vorgenommene Änderungen, die anschließend mit dem Quell-Feature-Layer synchronisiert werden. Bei der Synchronisierung empfängt das Feature-Service-Replikat außerdem die im Quell-Feature-Layer vorgenommenen Änderungen und stellt diese dem offline genommenen Feature-Layer zur Verfügung.

Wenn Sie Daten eines ArcGIS Server-Feature-Service offline nehmen, wird dabei immer ein Feature-Service-Replikat erstellt.

Tipp:

Abhängig von den im Feature-Service vorhandenen Daten und den beim Veröffentlichen des Service verwendeten Optionen wird möglicherweise auch eine Replikatversion erstellt und mit dem Feature-Service-Replikat verknüpft. Weitere Informationen zu Szenarien, in denen eine Replikatversion erstellt wird, finden Sie unter Vorbereiten von Daten zur Verwendung in Offline-Feature-Services.

Feature-Service-Synchronisierung im Vergleich zur Geodatabase-Replikation

Bei Offline-Verwendung einer Karte mit der Synchronisierungsfunktion in Feature-Services werden die Daten aus einem Web-Service (Feature-Service) in eine lokale mobile Geodatabase kopiert, während bei der Geodatabase-Replikation Enterprise- und File-Geodatabases verwendet werden. Der wichtigste Vorteil der Offline-Verwendung einer Karte mit der Synchronisierungsfunktion in Feature-Services besteht darin, dass sie mehrere Datensynchronisierungen ermöglicht – im Gegensatz zur Verwendung des Check-Out-Geodatabase-Replikattyps, bei dem Änderungen nur einmal synchronisiert werden können.

DBMS-Replikation

Datenbankmanagementsysteme verfügen jeweils über einen eigenen Replikationsmechanismus, der zum Erstellen von Kopien und Synchronisieren von Geodatabase-Daten verwendet werden kann.

Die DBMS-Replikation bezieht sich auf den integrierten Replikationsmechanismus, der vom DBMS bereitgestellt wird, in dem die Geodatabase gespeichert ist. Der DBMS-Replikation ist nicht bekannt, dass die Daten eine Geodatabase darstellen. Dies bedeutet, dass Geodatabase-Konstrukte wie Beziehungsklassen und Versorgungsnetze vom DBMS nicht erkannt werden. Die DBMS-Replikation kann jedoch so konfiguriert werden, dass sie eingeschränkt mit Geodatabase-Daten verwendet werden kann.

DBMS-Replikation im Vergleich zur Geodatabase-Replikation

Im Folgenden werden die Geodatabase-Replikation und die DBMS-Replikation miteinander verglichen:

  • Die Geodatabase-Replikation synchronisiert Änderungen aus bestimmten Enterprise-Geodatabase-Versionen. Die DBMS-Replikation wendet Änderungen auf alle Versionen in der Geodatabase an, wenn sie mit einer Enterprise-Geodatabase verwendet wird.
  • Die Geodatabase-Replikation unterstützt einige erweiterte Geodatabase-Objekte wie Topologien, Beziehungen und Feature-bezogene Annotationen. Die DBMS-Replikation kann erweiterte Geodatabase-Objekte nicht ordnungsgemäß replizieren.
  • Mit der Geodatabase-Replikation können Sie Teile Ihrer Geodatabase replizieren. Wird die DBMS-Replikation bei einer Geodatabase verwendet, muss die gesamte Datenbank repliziert werden.
  • Die Geodatabase-Replikation ermöglicht bidirektionale Replikationen. Die bidirektionale DBMS-Replikation wird bei Verwendung einer Geodatabase nicht unterstützt.

Verteilte Kollaboration

Mit einer verteilten Kollaboration wird die Reichweite der GIS-Inhalte vergrößert, indem Karten, Apps, Layer und mehr für andere Organisationen nahtlos freigegeben werden. Eine verteilte Kollaboration (oder einfach Kollaboration) basiert auf Vertrauen zwischen den beteiligten Organisationen und ist durch gemeinsame Ziele und Initiativen begründet, die Datenzugriff und -freigabe unterstützen. Kollaborationen können für viele Workflows nützlich sein, beispielsweise um ArcGIS Enterprise-Inhalte über ArcGIS Online der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, Daten in unterschiedlichen Abteilungen einer Organisation anzuzeigen und Sammlungen von Außendienstdaten zu verwalten. Für eine Kollaboration gibt es nicht nur ein Modell, Sie können sie also ganz nach Ihren Anforderungen implementieren.

Die verteilte Kollaboration unterstützt das Referenzieren oder Kopieren von Feature-Services (Feature-Layern). Wenn Sie Feature-Services kopieren möchten, müssen Sie zuerst die Synchronisierung aktivieren. Weitere Informationen zum Vorbereiten von Daten für die Kollaboration finden Sie unter Vorbereiten von Feature-Services für die Offline-Verwendung und Freigeben von Feature-Layer- und Sichtdaten als Kopien.

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