Planen der Ausführung von Geoverarbeitungswerkzeugen

Führen Sie ein Geoverarbeitungswerkzeug sofort aus, oder planen Sie dessen Ausführung zu einem späteren Zeitpunkt bzw. die wiederholte Ausführung. Das Planen der Ausführung eines Geoverarbeitungswerkzeugs bietet Ihnen die folgenden Möglichkeiten:

  • Automatisieren eines Werkzeugs, das regelmäßig ausgeführt werden soll
  • Ausführen eines lange dauernden oder rechenintensiven Prozesses zu einem angegebenen passenden Zeitpunkt
  • Gleichzeitiges Ausführen mehrerer Geoverarbeitungswerkzeuge mit einem eigenständigen Python-Skript

Hinweis:

Das Planen eines Geoverarbeitungswerkzeugs ist mit allen ArcGIS Pro-Lizenzstufen möglich. Aktivieren Sie bei Verwendung einer Named-User-Lizenz das Kontrollkästchen Automatisch anmelden, wenn Sie sich bei dem Benutzerkonto anmelden. Dies ist erforderlich, damit die geplante Ausführung des Werkzeugs außerhalb von ArcGIS Pro im Python-Prozess erfolgt.

Das Token für eine Named-User-Lizenz hat eine maximale Gültigkeitsdauer, die vom Kontoadministrator festgelegt wird. Wenn diese Dauer überschritten wird, müssen Sie sich erneut anmelden. Wenn dies bei der Ausführungsplanung für Geoverarbeitungswerkzeuge zu Problemen führt, sollten Sie nach Möglichkeit auf eine Single-Use-Lizenz umsteigen.

Planen der Ausführung eines Werkzeugs

Die Ausführung jedes Geoverarbeitungswerkzeugs kann geplant werden. Um die Ausführung eines Geoverarbeitungswerkzeugs zu planen, führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Suchen Sie das Geoverarbeitungswerkzeug, und öffnen Sie es.
    Hinweis:

    Zwar können alle Werkzeuge geplant werden, aber bei Werkzeugen, die Layer oder Karten aktualisieren, wie z. B. Layer nach Attribut auswählen, Layer lagebezogen auswählen oder Feature-Layer erstellen, werden ihre Aktionen nicht im Projekt wirksam. Wenn z. B. das geplante Werkzeug Layer nach Attribut auswählen ausgeführt wird, wird die Auswahl nicht im Projekt angezeigt. Der eigenständige Python-Prozess, der die geplanten Werkzeuge ausführt, nimmt keine Aktualisierungen an den Layern und Karten in einem Projekt vor. Wenn diese Werkzeuge jedoch Teil eines größeren Prozesses in einem geplanten Modell- oder Skriptwerkzeug sind, werden die Werkzeuge wie erwartet ausgeführt und ihre Ergebnisse für die weitere Verarbeitung verwendet.

  2. Geben Sie die Werkzeugparameter an.

    Die von Ihnen angegebenen Parameterwerte werden bei jeder Ausführung des geplanten Werkzeugs verwendet.

    Hinweis:

    Verwenden Sie beim Planen der Ausführung eines Werkzeugs statt Layern aus einer Karte den vollständigen Pfad zu einem Dataset. Durch Verwendung eines vollständigen Pfades ist sichergestellt, dass das Werkzeug unabhängig von der Verfügbarkeit und dem Status eines Layers und Projekts ausgeführt werden kann. Bei Verwendung eines Layers muss das Projekt gespeichert werden und an dem Speicherort verfügbar sein, an dem es sich befand, als das Werkzeug geplant wurde. Andernfalls schlägt das geplante Werkzeug bei Ausführung mit einem Fehler fehl, der darauf hinweist, dass die Eingabe nicht existiert.

    Dies gilt auch für die Planung eines Werkzeugs, bei dem eine Karte als Eingabe verwendet wird. Geben Sie einen Kartenparameter mit einem vollständigen Pfad zum Projekt und zur Karte an, z. B. C:\Projects\City.aprx\StreetMap. Speichern Sie das Projekt vor der Planung, sodass der aktuelle Karteninhalt im externen Prozess verwendet werden kann. Sie können nicht nur den Kartennamen als Eingabe verwenden, da dies zu einem Fehler oder unerwarteten Ergebnissen führen kann.

  3. Zusätzlich können Sie Werkzeugumgebungen angeben.
  4. Klicken Sie auf die unterteilte Schaltfläche Ausführen Ausführen, und wählen Sie die Option Zeitplan Kalender aus.
  5. Geben Sie im Fenster Zeitplan den Namen der Task, das Startdatum und die Startuhrzeit, die Wiederholung, den Ablauf und weitere Optionen für die Ausführung des Werkzeugs und den geplanten Ausführungszeitpunkt an. Klicken Sie auf OK, um die Planung abzuschließen.

    Das geplante Werkzeug wird dem Abschnitt Geplante Werkzeuge der Registerkarte Geoverarbeitung im Bereich Verlauf hinzugefügt, die geplante Ausführung des Werkzeugs wird aktiviert, und das Werkzeug wird zum angegebenen Zeitpunkt ausgeführt.

Verwalten geplanter Werkzeuge

Im Abschnitt Geplante Werkzeuge der Registerkarte Geoverarbeitung im Bereich Verlauf werden alle Werkzeuge angezeigt, deren Ausführung auf dem Computer, auf dem Ihr Benutzerkonto verwendet wird, geplant ist, unabhängig von dem Projekt, in dem die Werkzeuge geplant wurden. Sie müssen bei dem Computer angemeldet sein, damit die geplanten Werkzeuge ausgeführt werden.

Jedes Werkzeug im Abschnitt Geplante Werkzeuge enthält eine Liste mit dem Verlauf des Werkzeugs. Bei jeder Ausführung des geplanten Werkzeugs wird unter dem Eintrag für das geplante Werkzeug ein neues Element mit Zeitstempel und einem Symbol hinzugefügt, das angibt, ob das Werkzeug erfolgreich ausgeführt wurde oder fehlgeschlagen ist.

SymbolStatus
Häkchen

Das Werkzeug wurde erfolgreich beendet.

Warnung

Das Werkzeug wurde mit Warnungen beendet. Klicken Sie auf Details anzeigen, oder zeigen Sie mit der Maus auf das Symbol für den Status Warnung, um die Warnmeldungen anzuzeigen.

Fehler

Beim Ausführen des Werkzeugs ist ein Fehler aufgetreten. Klicken Sie auf Details anzeigen, oder zeigen Sie mit der Maus auf das Symbol für den Status Fehler, um die Fehlermeldungen anzuzeigen.

Sie können geplante Geoverarbeitungswerkzeuge folgendermaßen über das jeweilige Kontextmenü verwalten oder die Befehle für den Schnellzugriff verwenden, die verfügbar sind, wenn Sie mit der Maus auf ein geplantes Werkzeug zeigen:

  • Klicken Sie auf Zeitplan bearbeiten, um Zeitplanoptionen, z. B. Datum und Uhrzeit, Wiederholung, Ablauf und weitere Optionen, zu ändern.
  • Klicken Sie auf Ausführen, um das geplante Werkzeug sofort auszuführen. Dies ist hilfreich für das Testen schneller Prozesse, deren Ausführung in der Zukunft Sie geplant haben, um sicherzustellen, dass die Ausführung des Werkzeugs erfolgreich abgeschlossen werden kann.
  • Klicken Sie auf Zeitplan anhalten, um die zukünftige Ausführung des geplanten Werkzeugs zu beenden. Wenn ein geplantes Werkzeug angehalten wurde, wird es erst wieder planmäßig ausgeführt, sobald Sie auf Zeitplan fortsetzen geklickt haben.
  • Klicken Sie auf Ausführungsprotokoll löschen, um den Verlauf eines geplanten Werkzeugs zu löschen. Dies wirkt sich nicht auf die zukünftige Ausführung des Werkzeugs aus.
  • Klicken Sie auf Zeitplan löschen, um das geplante Werkzeug zu deaktivieren und zu entfernen und die verknüpften Skripte, Protokolldateien und Ordner zu löschen. Hierdurch werden alle geplanten Ausführungen des Werkzeugs beendet, der Verlauf des geplanten Werkzeugs wird gelöscht, und das Werkzeug wird aus dem Abschnitt Geplante Werkzeuge entfernt.

Protokollieren geplanter Werkzeuge

Die Optionen für das Protokollieren von Geoverarbeitungsvorgängen gelten für geplante Werkzeuge. Zusätzlich zum Abschnitt Geplant können diese Protokollierungsfunktionen für die Nachverfolgung der geplanten Werkzeuge hilfreich sein. Wenn die Option Geoverarbeitungsvorgänge in XML-Protokolldatei schreiben aktiviert ist, werden für geplante Werkzeuge Protokolldateien im Verzeichnis %APPDATA%\ESRI\ArcGISPro\ArcToolbox\History erstellt. Wenn die Option Geoverarbeitungsvorgänge in Dataset-Metadaten schreiben aktiviert ist, wird für geplante Werkzeuge der Abschnitt Geoverarbeitungsverlauf der Dataset-Metadaten mit Details zu den geplanten Werkzeugen aktualisiert.

Erweitern der geplanten Geoverarbeitung

Durch das Planen der Ausführung eines Geoverarbeitungswerkzeugs werden ein Ordner und mehrere Dateien erstellt, einschließlich eines Python-Skriptes im Benutzerverzeichnis %localappdata%\Esri\ArcGISPro\Geoprocessing\<your scheduled tool name>. Sie können den geplanten Vorgang um mehrere Geoverarbeitungswerkzeuge erweitern, indem Sie das Python-Skript im Ordner des geplanten Werkzeugs bearbeiten und dem Skript weitere Geoverarbeitungswerkzeuge hinzufügen.

Weitere Informationen über das Hinzufügen von Geoverarbeitungswerkzeugen zu einem Python-Skript

Überschreiben oder Erstellen von Ausgabe-Datasets

Beim Planen eines Geoverarbeitungswerkzeugs, mit dem ein Ausgabe-Dataset erstellt wird, müssen Sie entscheiden, ob dasselbe Ausgabe-Dataset bei jeder Ausführung des geplanten Werkzeugs überschrieben werden soll oder ob bei jeder Ausführung des Werkzeugs ein Ausgabe-Dataset erstellt wird.

  • Um dasselbe Ausgabe-Dataset bei jeder Ausführung des geplanten Werkzeugs zu überschreiben, verwenden Sie im Textfeld für den Ausgabeparameter einen Standard-Dataset-Pfad, z. B. C:\Data\MyOutput.gdb\Output.
  • Um bei jeder Ausführung des geplanten Werkzeugs ein Ausgabe-Dataset zu erstellen, verwenden Sie im Textfeld für den Ausgabeparameter des Dataset-Pfades die Zeitstempelvariable %t%. Der Name für das Ausgabe-Dataset wird dann automatisch basierend auf der Ausführungszeit des Werkzeugs vergeben.

    Sie können beispielsweise den Pfad C:\Data\MyOutput.gdb\Output_%t% für das Ausgabe-Dataset angeben. Wenn das Werkzeug am 13. März 2020 um 08:30:00 Uhr ausgeführt wird, wird das Ausgabe-Dataset C:\Data\MyOutput.gdb\Output_03132020083000 erstellt.

Remote-Datenquellen

Eingabedaten aus Remote-Datenquellen wie Enterprise-Geodatabases oder Feature-Services können in geplanten Geoverarbeitungswerkzeugen verwendet werden. Sie können zum vollständigen Pfad der Datenquellen, die als Eingabe verwendet werden sollen, navigieren bzw. diesen angeben oder Karten-Layer verwenden, die auf diese Datenquellen verweisen. Um Remote-Datenquellen, für die Berechtigungen oder Anmeldeinformationen erforderlich sind, in einem geplanten Werkzeug zu verwenden, müssen Sie beim Herstellen einer Verbindung mit dem Server, dem Portal oder der Enterprise-Geodatabase, aus dem bzw. der die Daten stammen, Ihren Benutzernamen und Ihr Kennwort speichern.

  • Bei eigenständigen Services, für die Anmeldeinformationen erforderlich sind, aktivieren Sie das Kontrollkästchen Benutzername und Kennwort speichern, wenn Sie eine Verbindung zum Server herstellen oder zur Eingabe der Anmeldeinformationen aufgefordert werden.
  • Aktivieren Sie für Portal-Web-Layer das Kontrollkästchen Automatisch anmelden, wenn Sie eine Verbindung zum Portal herstellen.
  • Aktivieren Sie für Enterprise-Geodatabase-Daten das Kontrollkästchen Benutzer/Kennwort speichern, wenn Sie eine Verbindung zur Datenbank herstellen.
Hinweis:

Verwenden Sie diese Optionen, um die Anmeldeinformationen für den Remote-Datenzugriff zu speichern, bevor Sie ein Werkzeug planen. Andernfalls kann das geplante Werkzeug fehlschlagen, und in der Fehlermeldung wird angegeben, dass die Daten nicht gültig sind oder nicht existieren.

Zusätzliche Planungsoptionen

Für die Planung von Geoverarbeitungswerkzeugen wird die Windows-Aufgabenplanung verwendet, um die ausgewählten Werkzeuge zu einer angegebenen Zeit auszuführen. Sie finden die in ArcGIS Pro geplanten Geoverarbeitungswerkzeuge in der Windows-Aufgabenplanung unter dem Namen des Tasks, den Sie im Fenster Zeitplan angegeben haben. Die in ArcGIS Pro angegebenen Zeitplaneinstellungen werden auch in der Windows-Aufgabenplanung angezeigt.

Die Windows-Aufgabenplanung bietet über die im Fenster Zeitplan in ArcGIS Pro verfügbaren Planungsoptionen hinaus weitere Optionen.

Hinweis:

Wenn Sie weitere Planungsoptionen in der Windows-Aufgabenplanung ändern möchten, müssen Sie mit einem Benutzerkonto in der lokalen Administratorgruppe des Computers angemeldet sein. Zur Verwendung der Option Ausführung unabhängig vom Anmeldestatus des Benutzers muss das Konto, mit dem Sie den auszuführenden Task angeben, zur lokalen Administratorgruppe des Computers gehören. Möglicherweise verfügt der Computer über eine von Ihrem Systemadministrator festgelegte Gruppenrichtlinie, welche die Ausführung geplanter Werkzeuge aufgrund eines Sicherheitsrisikos verhindert, wenn Ihr Benutzerkonto nicht angemeldet ist. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Systemadministrator.

Die folgenden zusätzlichen Zeitplanungsoptionen stehen zur Verfügung:

  • Ausführung unabhängig vom Anmeldestatus des Benutzers.
  • Ausführung mit höheren Berechtigungen bzw. Administratorberechtigungen
  • Beenden des Tasks, wenn bei der Ausführung eine angegebene Zeitdauer überschritten wird
  • Starten des Tasks beim Anmelden, Starten oder anderen Ereignissen
  • Senden einer E-Mail oder Anzeigen einer Meldung, bevor der Task gestartet wird oder nach dessen Abschluss (beide Optionen sind in Windows als veraltet gekennzeichnet)
  • Ausführung nur, wenn der Computer im Leerlauf ist
  • Reaktivieren des Computers zum Ausführen des Tasks
  • Ausführung nur im Netzbetrieb
  • Wiederholung nach einer angegebenen Zeitdauer, falls der Task fehlschlägt
  • Auswahlmöglichkeiten für den Fall, dass der Task noch ausgeführt wird, wenn die erneute geplante Ausführung erfolgen soll

Hinweis:

Falls zulässig, sollten kritische geplante Tasks mit einem allgemeinen Benutzerkonto ausgeführt werden. Auf diese Weise wird vermieden, dass der Prozess mit einem bestimmten Benutzerkonto verknüpft wird.

Erweiterungswerkzeuge

Wenn Sie eine Concurrent-Use-Lizenz und ein Erweiterungswerkzeug direkt oder im Rahmen eines Modellierungs- oder Skriptwerkzeugs verwenden, sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Bei der Planung einer direkten Ausführung eines Erweiterungswerkzeugs oder bei der Planung der Ausführung eines Modellwerkzeugs, das ein Erweiterungswerkzeug enthält, sind keine besonderen Schritte erforderlich.
  • Bei der Planung der Ausführung eines Skriptwerkzeugs, das ein Erweiterungswerkzeug enthält, muss das Skript CheckOutExtension-Aufrufe zum Auschecken der entsprechenden Erweiterungen enthalten.

Wenn Sie eine Named-User-Lizenz oder eine Single-Use-Lizenz verwenden, müssen Sie bei der Verwendung von Erweiterungswerkzeugen keine besonderen Maßnahmen ergreifen.