Erste Schritte mit Pipeline Referencing

Mit der Location Referencing-Lizenz verfügbar.

ArcGIS Pipeline Referencing ist eine Erweiterung, mit der die Anforderungen an die Standortreferenzierung im Zusammenhang mit Transportleitungen erfüllt werden. Die Erweiterung bietet Funktionen zur Verwaltung der Netzwerke von linearen Referenzierungssystemen, die zum Verorten von Objekten, Eigenschaften und anderen Daten auf und in der Umgebung von Übertragungsleitungsnetzen verwendet werden. Dies wird mit einem linearen Referenzierungssystem (LRS) erreicht, mit dem die ursprünglichen LRS-Funktionen, die heute in ArcGIS vorhanden sind, weiterentwickelt und erweitert werden.

Pipeline Referencing bietet eine GIS-fähige Datenmanagementlösung zur linearen Referenzierung für Pipeline-Unternehmen. Sie unterstützt Folgendes:

  • LRS-Informationsmodell
  • Werkzeuge für Netzwerke und zum Laden von Objekten
  • Bearbeitung von Netzwerken
  • Objektbearbeitung
  • Geoverarbeitungswerkzeuge
  • Web-Services

Weitere Informationen zur Installation und Lizenzierung in ArcGIS Pro

LRS-Informationsmodell

Für die Verwendung von Pipeline Referencing müssen Ihre Daten im erforderlichen Informationsmodell in der Geodatabase vorliegen. Pipeline Referencing weist ein Informationsmodell für LRS-Netzwerke (lineare Referenzierung, Routen) und ein flexibles Informationsmodell für LRS-Objekte auf, sodass Sie eigene Event-Feature-Classes modellieren können.

Pipeline Referencing bietet die Möglichkeit, LRS-Netzwerke und zugehörige Objektdaten zu bearbeiten und zu verwalten. Die Erweiterung unterstützt zudem die Aktualisierung von Objektmesswerten und Routenzuordnungen basierend auf Änderungen an einem LRS-Netzwerk.

Bevor Sie Pipeline Referencing-Werkzeuge verwenden, sollten Sie die Informationen zu den grundlegenden Konzepten in Bezug auf das Informationsmodell für LRS-Netzwerke und LRS-Objekte lesen. Diese Konzepte helfen nicht nur dabei, das Laden von Daten zu verstehen, sondern schaffen auch eine Grundlage für die Verwendung der Werkzeuge.

Utility and Pipeline Data Model (UPDM)

Esri bietet auch ein Datenmodell, das als UPDM bezeichnet wird. Es enthält vordefinierte Feature-Classes für Objekte und Features im Pipeline-Netzwerk. Das UPDM-Modell für lineare Referenzierung und Objekte basiert auf dem von Pipeline Referencing verwendeten Informationsmodell.

Mit Pipeline Referencing haben Sie die Flexibilität, Ihr eigenes Objektdatenmodell zu definieren oder UPDM zu verwenden.

Sie können das UPDM-Schema in einer File-Geodatabase erstellen und alle erforderlichen Daten laden. Nachdem die Daten geladen wurden, können Sie Ihr lineares Referenzierungssystem (LRS) in eine Mehrbenutzer-Geodatabase migrieren.

Sie können Ihre eigene LRS-Geodatabase mithilfe von UPDM oder einem sofort einsatzfähigen Datenmodell modellieren. Dazu müssen Sie ein LRS erstellen, LRS-Objekte erstellen und Objektdaten laden, indem Sie das Werkzeug Objekte anhängen mit dem Modell verwenden.

Hinweis:

Das Modellieren einer LRS-Geodatabase ist ein komplizierter Vorgang und sollte nur von Benutzern mit Erfahrung durchgeführt werden.

Weitere Informationen zum gemeinsamen Verwalten von Pipeline Referencing und Utility Network

Laden des LRS-Netzwerks und der Objekte

Das Modellieren, Erstellen und Konfigurieren von LRS, der Netzwerke und der Objekte, einschließlich des Ladens von Routen und Objekten, wird in ArcGIS Pro mithilfe von Geoverarbeitungswerkzeugen verwaltet.

Weitere Informationen zum Erstellen des LRS, von Netzwerken und von Objekten

Verwenden Sie das Werkzeug Routen anhängen zum Laden von Routen. Mit diesem Werkzeug können kontinuierliche und technische Netzwerke geladen werden.

Laden von Netzwerken

Verwenden Sie das Werkzeug Objekte anhängen zum Laden von Objekten. Mit diesem Werkzeug können Objekttabellen und Event-Feature-Classes geladen werden.

Werkzeug "Objekte anhängen"

Bearbeiten des LRS-Netzwerks

Zum Bearbeiten von LRS-Netzwerken müssen Sie die Registerkarte Location Referencing verwenden, die zu Pipeline Referencing gehört. Diese Registerkarte unterstützt die Bearbeitung von Elementen des Pipeline Referencing-Informationsmodells, aus denen ein LRS-Netzwerk erstellt wird. Auf dieser Registerkarte können Sie Routen erstellen, neu ausrichten, neu zuweisen, stilllegen, verlängern und kartografisch neu ausrichten. Sie können auch Kalibrierungspunkte und Mittelachsen bearbeiten. Sie können LRS-Routenrichtungen nicht bearbeiten, aber Sie können mit diesen Werkzeugen Änderungen auf die LRS-Routen anwenden. Die Registerkarte Location Referencing ist kontextbezogen. Sie ist nur verfügbar, wenn Sie Ihrer 2D-Karte Pipeline Referencing-Features für die Routenbearbeitung hinzugefügt haben (d. h. Routen, Kalibrierungspunkte und Mittelachsen).

Werkzeuge für die Netzwerkbearbeitung

Pipeline Referencing-Features (Routen, Objekte, Kalibrierungspunkte und Schnittpunkte) werden so modelliert, dass sie Zeit unterstützen (sie sind zeitbezogen). Wenn Sie Karten für die Bearbeitung von Netzwerken konfigurieren, sollten Sie für jeden dieser Layer in der Karte Zeitunterstützung konfigurieren.

Weitere Informationen zum Konfigurieren von Zeitunterstützung

Bearbeiten von LRS-Objekten

Pipeline Referencing unterstützt die Objektbearbeitung mit der ArcGIS Event Editor-Web-App.

Diese Web-App wird von Pipeline Referencing unterstützt.

Event Editor-Web-App

ArcGIS Event Editor weist die folgenden Funktionen auf:

  • Routensuche: Sucht Routen auf der Karte.
  • Attribute-Set: Definiert Gruppen von Objekt-Layern und benannten Attribute-Sets, um in einer Transaktion Attribute für mehrere Objekt-Layer für eine bestimmte Route und Bis- und Von-Messwertpaare bereitzustellen. Die Objekt-Layer können auch mit unterschiedlichen linearen Referenzierungsmethoden (LRMs) gespeichert und referenziert werden. ArcGIS Event Editor ermöglicht Routen- und Messwerttransaktionen für LRMs.
  • Qualitätskontrollen: Führt für eine Route Qualitätskontrollen aus, um in den Objektdaten Lücken, Überlagerungen und ungültige Messwerte zu ermitteln. ArcGIS Event Editor nutzt dann seine Bearbeitungsfunktionen, um diese Fehler zu korrigieren.
  • Abfrage und Bearbeitung von Objektdaten: Fragt Objektdaten nach Routenzuordnung, Ad-hoc-Abfragen, räumlich schneidenden Geometrien oder der Nähe von Positionen ab. Sie können die tabellarischen Ergebnisse visualisieren, durchsuchen und in großen Mengen bearbeiten.

LRS-Geoverarbeitungswerkzeuge

Pipeline Referencing umfasst eine Reihe von Geoverarbeitungswerkzeugen, die das Laden, Verarbeiten und Transformieren von LRS-Daten unterstützen. Diese Geoverarbeitungswerkzeuge nutzen primär Event-Feature-Classes.

Geoverarbeitungswerkzeuge

LRS-Web-Services

Pipeline Referencing erweitert den ArcGIS Server-Kartenservice, damit Ihren Daten Funktionen zur linearen Referenzierung als REST-Services bereitgestellt werden. Dazu gehören folgende Funktionen:

  • Objektbearbeitung
  • Übersetzen von Koordinaten in Messwerte
  • Übersetzen von Messwerten in Koordinaten
  • Übersetzen zwischen Messwertsystemen
  • Dynamisches Segmentieren von Objekt-Layern
  • Erkennen von Lücken, Überlagerungen und ungültigen Messwerten für Objekte

Weitere Informationen zu Services und zur Entwicklung für Services finden Sie unter:

Qualitätskontrolle

Pipeline Referencing ermöglicht Qualitätskontrollen für Objektdaten und die ArcGIS Event Editor-Web-App. Dadurch kann Ihre Organisation fortlaufend die Datenqualität verbessern und die Datenobjekte der Pipeline optimieren. Neben diesen Werkzeugen für die Qualitätskontrolle können Sie ArcGIS Data Reviewer verwenden. Diese Erweiterung prüft auf und handhabt Datenfehler. Location Referencing Desktop enthält Data Reviewer.

Weitere Informationen zu Data Reviewer

Workflow Management

Location Referencing Desktop umfasst ArcGIS Workflow Manager (Classic). Damit können Sie das Datenmanagement in GIS und für verschiedene Geschäftseinheiten koordinieren, um einen wiederholbaren Standardprozess für das LRS-Datenmanagement in Ihrer Organisation zu entwickeln.

Weitere Informationen zu ArcGIS Workflow Manager (Classic)