Arbeiten mit abschnittsfähigen Feature-Layern

Feature-Layer mit Abschnitten sind aggregierte Visualisierungen von Punkt-Feature-Datasets. Wenn ein Dataset so viele Features enthält, dass sie sich selbst bei Einzeldarstellung in kleineren Maßstäben nur schwer interpretieren lassen, können Sie die Features in polygonalen Abschnitten gleicher Größe aggregieren. Die einzelnen Abschnitte können Sie durch die Anzahl der darin enthaltenen Features (Feature-Anzahl) oder eine andere Summenstatistik symbolisieren. In Form von Abschnitten und in kleineren Maßstäben lassen sich die Punkt-Feature-Daten verständlicher und schneller darstellen als in Form der einzelnen Features. Wenn Sie die Anzeige vergrößern, werden ab einem bestimmten Schwellenwert anstelle der Abschnitte die einzelnen Punkte dargestellt, sodass in größeren Maßstäben die vollständige Komplexität der Daten ersichtlich wird. Die sich beim Vergrößern und Verkleinern ändernden Abschnittsgrößen werden als Detaillierungsebenen bezeichnet.

Wenn Sie die Einteilung in Abschnitte (Binning) angewendet haben, können Sie die Abschnitte ein- und ausschalten, die Berechnung der Aggregation anpassen und die Symbolisierung der Abschnitte (und der zugrunde liegenden Punkt-Features) ändern. Sie können auch Summenstatistiken für die Aggregation in Abschnitten angeben. Wenn die Abschnitte ordnungsgemäß dargestellt werden, können Sie den Feature-Layer mit Abschnitten als Kartenbild-Layer freigeben.

Optional kann für Point- und Multipoint-Feature-Classes, die in einer Enterprise-Geodatabase oder einem RDBMS gespeichert sind, Datenbankberechnung zum Generieren der Abschnitte verwendet werden. Dadurch kann die Darstellungsgeschwindigkeit und Performance verbessert werden. Führen Sie dazu das Werkzeug Feature-Binning aktivieren aus, um die Abschnitte in der Datenbank zu speichern.

Weitere Informationen zur Verwendung des Feature-Binnings oder andere Feature-Aggregationstypen finden Sie unter Visualisieren von Features über Aggregation.

Anwenden von Feature-Binning auf einen Layer

Die kontextbezogene Registerkarte Binning ist verfügbar, wenn im Bereich Inhalt ein in Abschnitte geteilter Feature-Layer ausgewählt ist. Auf dieser Registerkarte finden Sie Funktionen zum Verwalten, Bearbeiten und Aktualisieren von Feature-Layern mit Abschnitten. Ob datenbankgesteuertes Feature-Binning aktiviert ist, sehen Sie auch in den Layer-Eigenschaften auf der Registerkarte Quelle.

Tipp:

Ein Abschnitt ist kein eigenständiger Feature-Layer, sondern eine Funktion eines Feature-Layers. Aus diesem Grund werden auf dem Menüband von ArcGIS Pro einzelne kontextbezogene Registerkarten für die Feature-Layer und die Abschnitte angezeigt, wenn Sie einen Feature-Layer mit Abschnitten auswählen.

Verwalten der Darstellung von Abschnitten

Die Darstellungsweise von Feature-Layern mit Abschnitten in einer Karte oder Szene ist abhängig vom Kartenmaßstab (bzw. der Entfernung), der Abschnittsgröße und vom Koordinatensystem. Sie können die Darstellung der Abschnitte mit den Werkzeuge auf der Registerkarte Binning ändern. In einer lokalen oder globalen Szene können in der Kategorie "3D-Layer" nur Punkt-Features angezeigt werden.

Ein- und Ausblenden von Abschnitten

Sie können die Darstellung von Abschnitten auf der Registerkarte Binning aktivieren und deaktivieren, um die Unterschiede zu sehen, die zwischen Abschnitten und einzelnen Features bestehen. Die Einstellungen für die Symbolisierung und Darstellung der Abschnitte bleiben auch bei deaktivierter Abschnittsdarstellung erhalten. Abschnitte können nicht ausgewählt werden; Sie können sie lediglich deaktivieren, wenn Sie Punkt-Features auswählen möchten.

Wenn Abschnitte auf der Karte dargestellt werden, können Sie darauf klicken, um ein Pop-up-Fenster anzuzeigen, das berechnete Summenstatistiken für diesen Abschnitt in der jeweiligen Detaillierungsebene enthält. Sie können Pop-ups für Abschnitte auch im Bereich Pop-ups konfigurieren konfigurieren, indem Sie auf die Unterregisterkarte Abschnitte klicken.

Hinweis:

Pop-ups für Abschnitte werden nicht für Feature-Layer angezeigt oder konfiguriert, die aus SAP HANA-Datenbanken oder Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal" stammen.

Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Darstellung von Abschnitten für einen in Abschnitte geteilten Feature-Layer ein- oder auszuschalten:

  1. Wählen Sie einen Feature-Layer mit Abschnitten im Bereich Inhalt aus.
  2. Klicken Sie auf der Registerkarte Binning in der Gruppe Layer auf die Schaltfläche Binning Diskretisierung aktivieren.

Anpassen der Abschnittsgröße und des Maßstabsschwellenwerts

Zwischen der Abschnittsgröße und dem Kartenmaßstab besteht ein direkter Zusammenhang. Wenn Sie beispielsweise eine Karte vergrößern oder verkleinern, wird die Detaillierungsebene der Karte dynamisch geändert, damit in jeder Ausdehnung dieselbe Anzahl an Abschnitten dargestellt werden kann. Sie können mit einem Binning-Schwellenwert die Darstellung von Abschnitten steuern. Dadurch wird verhindert, dass bei großen Maßstäben, wenn die Karte also nicht genügend Daten aufweist, Abschnitte dargestellt werden.

Sie können die Abschnittsgröße (Detaillierungsebene) erhöhen oder verringern. Sie können die Abschnittsgröße auch sperren, sodass sie unabhängig von Maßstäben und Ausdehnungen gleich bleibt. Auf der Registerkarte Binning sehen Sie die Einstellungen für den Maßstab, die Größe, die Darstellung und die Symbolisierung von Abschnitten.

  • Klicken Sie in der Gruppe Schwellenwert für Binning auf die Dropdown-Liste Maßstab, und wählen Sie einen vordefinierten oder den aktuellen Maßstab aus, oder geben Sie einen benutzerdefinierten Wert an. Anschließend werden in der Karte nur dann Punkt-Features dargestellt, wenn sie auf einen Maßstab vergrößert wird, der über dem Schwellenwert für Binning liegt. Wenn der Layer für die Berechnung von Abschnitten auf Anwendungsebene konfiguriert ist oder die Daten in einem Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" gespeichert sind und über einen Feature-Service genutzt werden, können Sie alternativ auf die Schaltfläche Features klicken und als Binning-Schwellenwert anstelle des Maßstabs die Anzahl der Features angeben.
  • Klicken Sie in der Gruppe Größe nach Bedarf auf den Pfeil für Bin-Größe erhöhen oder Bin-Größe verringern. Wenn Sie mit der Maus auf die Pfeile zeigen, sehen Sie die aktuelle Detaillierungsebene des Abschnitts. Je geringer die Detaillierungsebene, desto größer der Abschnitt.
  • Klicken Sie auf Abschnittsgröße sperren Lock bin size, um die Größe auf die aktuelle Detaillierungsebene festzuschreiben. Dadurch bleibt die Größe der Polygon-Abschnitte beim Vergrößern und Verkleinern der Karte konsistent, da die Polygone auf dem Bildschirm zwar größer oder kleiner dargestellt werden, aber in jeder Kartenausdehnung dieselbe Fläche repräsentieren. Ähnliches gilt bei Festlegung eines Bezugsmaßstabs, allerdings ändern sich die Abschnittssymbole und Umrisslinien bei unterschiedlichen Maßstäben weiterhin. Wenn es sich bei dem Layer um eine lokale oder globale Szene handelt, empfiehlt es sich, die Abschnittsgröße zu sperren, sodass die Detaillierungsebene in der 3D-Ansicht bei allen Entfernungen gleich ist.
Hinweis:

Die Größe eines Abschnitts ist abhängig von ihrem Typ. Weitere Informationen finden Sie unter Symbolisieren von Feature-Layern mit Abschnitten.

Ändern des Abschnittstyps

In den meisten Situationen können Sie den Abschnittstyp ändern, der Form und Style des Abschnitts bestimmt. Beim datenbankgesteuerten Feature-Binning wird nur ein Abschnittstyp pro Layer unterstützt, es sei denn, die Daten befinden sich in einem Big Data Store vom Typ "spatiotemporal".

  1. Klicken Sie auf der Registerkarte Binning in der Gruppe Aussehen auf das Dropdown-Menü Bin-Typ.
  2. Wählen Sie einen neuen Abschnittstyp aus.

    GeoHash

    Bin-Typ "Geohash"

    Die Abschnitte weisen eine Mosaikmusterung aus Rechtecken auf. Mit Geohashes wird die Erde in eine Reihe von Rechtecken aufgeteilt, die jeweils eine eindeutige alphanumerische Zeichenfolgen-ID aufweisen. Die Zeichenfolgen-IDs sind genau und vorhersehbar, sodass eine systematische Interpretation problemlos möglich ist. Dieser Abschnittstyp ist nur verfügbar, wenn WGS 1984 als Koordinatensystem festgelegt ist.

    Sechseck (flach)

    Bin-Typ "Flaches Hexagon"

    Wird auch als Flat Geohex oder Flat Hexbinning bezeichnet. Die Abschnitte weisen eine Mosaikmusterung aus Sechsecken auf. Die flache Kante des Sechsecks ist nach oben ausgerichtet. Sechsecke sind eine effiziente Binning-Methode, da die Entfernung vom Mittelpunkt des Sechsecks zu jeder Kante gleich ist.

    Sechseck (spitz)

    Bin-Typ "Spitzes Hexagon"

    Wird auch als Pointy Geohex oder Pointy Hexbinning bezeichnet. Die Abschnitte weisen eine Mosaikmusterung aus Sechsecken auf. Die Spitze des Sechsecks ist nach oben ausgerichtet. Sechsecke sind eine effiziente Binning-Methode, da die Entfernung vom Mittelpunkt des Sechsecks zu jeder Kante gleich ist.

    Square

    Bin-Typ "Quadratisches Hexagon"

    Die Kacheln weisen eine Mosaikmusterung aus Quadraten auf. Das Schema wird deshalb auch als Geosquare oder Squarebinning bezeichnet. Das Binning in Quadrate ist die mathematisch am wenigsten komplexeste Option, weshalb sich dieser Abschnittstyp am besten für grundlegende Musteranalysen eignet.

Ändern des Koordinatensystems des Abschnitts

Abschnitte werden im selben Koordinatensystem wie die Karte dargestellt. Feature-Layer mit Abschnitten können Abschnitte enthalten, die in unterschiedlichen Koordinatensystemen erstellt worden sind. Dies ist ein zentrales Konzept der Aggregation von Features, weil sich durch die Darstellung von Abschnitten in bestimmten Koordinatensystemen die Statistiken der einzelnen Abschnitte ändern können. Zum Beispiel bleiben in einer Mercator-Projektion Form und Größe der Abschnitte konstant; weil aber die Karte in Polnähe verzerrt ist, repräsentieren Abschnitte, die sich über Grönland oder der Antarktis befinden, kleinere Flächen als Abschnitte in Äquatornähe in derselben Projektion. Daher empfiehlt es sich, das projizierte Koordinatensystem der Abschnitte in eine Projektion zu ändern, in der die Flächen beibehalten werden.

Wenn datenbankgesteuertes Feature-Binning aktiviert ist, können Sie für die Visualisierung der aggregierten Ausgabe-Feature-Layer maximal zwei Koordinatensysteme definieren. Zum Hinzufügen weiterer Koordinatensysteme müssen Sie das Binning zunächst deaktivieren und dann erneut aktivieren.

Hinweis:
Benutzerdefinierte Koordinatensysteme werden beim datenbankgesteuerten Feature-Binning nicht unterstützt.

Auf der Registerkarte Binning können Sie das projizierte Koordinatensystem der Abschnitte ändern. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um das Koordinatensystem zu ändern:

  1. Öffnen Sie auf der Registerkarte Binning in der Gruppe Aussehen das Dropdown-Menü Koordinatensystem.
  2. Wählen Sie ein neues Koordinatensystem aus.

    Die Abschnitte werden auf der Karte anhand der ausgewählten Projektion neu dargestellt.

Wenn der Feature-Layer der erste Layer ist, den Sie zum Projekt hinzufügen, ändert sich die Kartenprojektion in eine verfügbare flächentreue Projektion aus der Liste der für die Abschnitte definierten Koordinatensysteme. Falls es keine flächentreue Projektion gibt, wird die erste Projektion in der Liste verwendet.

Festlegen einer Definitionsabfrage

Sie können die Anzeige eines Feature-Layers mit Abschnitten so beschränken, dass nur bestimmte Features angezeigt werden. Wenn Sie Features anhand von Definitionsabfragen filtern, werden in den Abschnitten nur die gefilterten Features dargestellt. Hierbei wird auf die gleiche Weise vorgegangen wie beim Festlegen einer Definitionsabfrage für einen Standard-Feature-Layer.

Hinweis:

Auf Punkt-Features angewendete Anzeigefilter wirken sich nicht auf die Darstellung der Abschnitte aus.

  1. Klicken Sie im Bereich Inhalt mit der rechten Maustaste auf einen Feature-Layer mit Abschnitten und dann auf Eigenschaften Eigenschaften.
  2. Klicken Sie im Dialogfeld Layer-Eigenschaften auf der Registerkarte Definitionsabfrage auf Neue Definitionsabfrage, um eine Abfrage hinzuzufügen und zu erstellen.
  3. Klicken Sie auf Übernehmen und dann auf OK, um die Definitionsabfrage auf den Layer anzuwenden.
Hinweis:

Wenn auf einen Feature-Layer mit Abschnitten eine Definitionsabfrage angewendet wird, werden an der Abfrage vorgenommene Änderungen nicht in der Symbolisierung der Abschnitte wiedergegeben. Klicken Sie im Bereich Symbolisierung Symbolisierung auf der Registerkarte Bins auf der Registerkarte Primäre Symbolisierung Primäre Symbolisierung auf das Dropdown-Menü Mehr und dann auf Werte aktualisieren, um die Symbolisierung anhand der Abfrage neu zu berechnen.

Filtern nach Zeit oder Bereich

Sie können Abschnitte filtern, indem Sie im Dialogfeld Layer-Eigenschaften des Feature-Layers Zeiteigenschaften festlegen oder einen Bereichsschieberegler hinzufügen. Die Zeit- und Bereichseinstellungen bleiben erhalten, wenn Sie zwischen der Anzeige von Abschnitten und der Anzeige von einzelnen Features wechseln.

Hinweis:

Wenn im Feature-Layer statische Abschnitte erstellt werden und Sie in der aktuellen Kartenansicht eine Definitionsabfrage oder einen Zeit- oder Bereichsschieberegler einsetzen, verwendet der Layer die gecachten Statistiken nicht. Stattdessen generiert er dynamisch Summenstatistiken unter Verwendung der Definitionsabfrage, der aktuellen Zeit oder des aktuellen Bereichs.

Verwalten des Binning-Cache

Wenn Sie durch die Datenbank berechnetes Feature-Binning verwenden und bei aktiviertem Feature-Binning ein statischer Cache generiert wurde, müssen Sie den Binning-Cache aktualisieren, wenn Sie Punkt-Features bearbeiten, erstellen oder aktualisieren, damit diese Änderungen widergespiegelt werden. Die Option zum Generieren eines Binning-Cache ist beim Ausführen des Werkzeugs "Feature-Binning aktivieren" standardmäßig aktiviert, weil dies die Darstellungs-Performance für sehr große Datasets verbessert.

Führen Sie das Werkzeug Feature-Bin-Cache verwalten aus, damit Datenbankaktualisierungen in den Binning-Cache übernommen werden. Wenn Sie Ihre Daten häufig aktualisieren, sollten Sie das Werkzeug regelmäßig ausführen. Wenn bei der Aktivierung des Feature-Layers die Option zur Erzeugung eines statischen Cache deaktiviert war, wird bei der Ausführung des Werkzeugs automatisch ein statischer Cache erstellt.

Je nach Daten oder nach der vollen Ausdehnung des Layers werden nicht alle Detaillierungsebenen auf einmal erstellt. Wenn Sie über die zuletzt gecachte Detaillierungsebene hinaus zoomen, erstellt der Layer die Abschnitte, die die letzten Aktualisierungen von ArcGIS Pro widerspiegeln, dynamisch. In der Eigenschaft Max. Ebene für Cache im Dialogfeld Layer-Eigenschaften eines Layers mit Abschnitten wird die maximale Detaillierungsebene des statischen Cache aufgeführt.

Hinweis:

Wenn Sie Ihre Daten außerhalb von ArcGIS Pro verwalten und kein Binning-Cache erstellt wird, müssen Sie das Binning deaktivieren und anschließend erneut aktivieren, damit die Aktualisierungen wiedergegeben werden.

Freigeben von Feature-Layern mit Abschnitten

Wenn Sie mit einem Enterprise-Portal verbunden sind, können Sie einen Feature-Layer mit Abschnitten als Kartenbild-Layer in ArcGIS Enterprise freigeben und den Web-Layer in ArcGIS Pro verwenden. Vor der Veröffentlichung von datenbankgesteuerten Feature-Abschnitten muss die Quelldatenbank des Feature-Layers mit Abschnitten bei einem Server registriert werden, der mit dem Portal verbunden ist. Klicken Sie im Bereich Als Web-Layer freigeben auf die Option Kartenbild, die sich im Abschnitt Daten und Layer-Typ unter Registrierte Daten referenzieren befindet. Optional können Sie das Kontrollkästchen Feature aktivieren, um einen Feature-Layer einzubeziehen.

Ab ArcGIS Enterprise 10.9 ist es beim Veröffentlichen eines Feature-Layers mit Abschnitten in einem Feature-Service möglich, den Service in ArcGIS Pro zu verwenden und bestimmte Layer-Eigenschaften wie die Symbolisierung und Größe von Abschnitten zu ändern.

Hinweis:

Es gibt Situationen, in denen die Freigabe von Feature-Layern mit Abschnitten nicht unterstützt wird. Weitere Informationen finden Sie unter 20055: Die Feature-Binning-Funktionalität wird entfernt.

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