Die Toolbox "GeoAnalytics Server" enthält eine Reihe von leistungsstarken Werkzeugen zur räumlichen Analyse für Big Data. GeoAnalytics Tools werden vom ArcGIS GeoAnalytics Server unterstützt. Die Analyse wird vom ArcGIS GeoAnalytics Server zwischen mehreren Serverknoten verteilt. Aufgrund der verteilten Verarbeitung ist es möglich, große Datasets in kürzerer Zeit zu verarbeiten.
Vorversion:
Die Erweiterung ArcGIS GeoAnalytics Server wird in ArcGIS Enterprise abgekündigt. Die letzte Version von GeoAnalytics Server ist in ArcGIS Enterprise 11.3 enthalten. Diese Werkzeuge stehen in ArcGIS Enterprise 11.3 und früheren Versionen zur Verfügung.
GeoAnalytics Server Tools sind für große Datasets vorgesehen, daher können andere Desktop- oder Enterprise-Werkzeuge für kleinere Datasets besser geeignet sein. Für GeoAnalytics Server Tools ist eine gewisse Startzeit erforderlich, um die verteilte Verarbeitung zu implementieren. Sie sind deshalb für größere Datasets (Hunderttausende oder Millionen von Datensätzen) optimal geeignet.
Ähnlich wie bei anderen Werkzeugen in ArcGIS Pro sind die folgenden Faktoren für die Performance von GeoAnalytics Server Tools relevant:
- Die Größe der Eingabedaten, z. B. die Anzahl der Features und die Anzahl der Felder
- Die Eingabe-Datenquelle: Wenn sie z. B. auf dem gleichen Computer gespeichert ist, sind Feature-Services langsamer als Big-Data-Dateifreigaben.
- Das verwendete Werkzeug: Mit dem Werkzeug Punkte aggregieren beispielsweise erfolgt die Verarbeitung mit denselben Daten und derselben Abschnittsgröße schneller als mit dem Werkzeug Dichte berechnen.
- Die Parameter, die Sie im Werkzeug verwenden: Bei Verwenden von z. B. Features verbinden ist eine kleinere Verbindungsentfernung leistungsfähiger als eine größere.
- Die Hardware auf den GeoAnalytics Server-Computern
Jedes GeoAnalytics Server Tools-Thema enthält einen Verwendungshinweis zur Verbesserung der Werkzeug-Performance durch Ändern von Parametern.
Daten
Bei der Durchführung der Analyse wird mit lagegleichen Daten in GeoAnalytics Server die beste Performance erzielt.
Eingaben
GeoAnalytics Server Tools unterstützen die folgenden Datenquellen für die Eingabe:
- Feature-Layer und Feature-Services (auch gehostet)
- Big-Data-Dateifreigaben
- Lokale Daten in ArcGIS Pro, einschließlich Shapefiles und File-Geodatabases
Die Verwendung von lokalen Daten wie Shapefiles und File-Geodatabases ist für die meisten Datasets nicht empfehlenswert. Geben Sie den Layer als gehosteten Feature-Layer frei, oder erstellen Sie eine Big-Data-Dateifreigabe, statt lokale Daten zu verwenden. Die Nutzung von Daten aus einer anderen Enterprise-Bereitstellung als der GeoAnalytics Server-Bereitstellung verhält sich ähnlich wie lokale Daten und kann zu einer schlechten Performance führen. Wenn Sie große Services aus einer anderen Bereitstellung verwenden müssen, sollten Sie das Werkzeug über Enterprise Map Viewer Classic oder ArcGIS REST API ausführen.
GeoAnalytics Server Tools unterstützen die folgenden Datenquellen nicht für die Eingabe:
- GeoPackages
- XY-Objekt-Layer
Wenn Sie Eingaben aus Big-Data-Dateifreigaben verwenden, können Sie die Eingaben nicht auf der Karte visualisieren. Sie können sie jedoch in GeoAnalytics Server Tools durchsuchen und analysieren. Wenn Sie einen Filter auf die Eingaben anwenden müssen, sollten Sie Enterprise Map Viewer Classic verwenden. Damit ist die Performance besser, als wenn Sie den Layer in einen ArcGIS Data Store kopieren und den resultierenden Feature-Service als Eingabe verwenden. Im Allgemeinen ist es nicht empfehlenswert, große Datasets zu verschieben. Nutzen Sie stattdessen die Flexibilität von Big-Data-Dateifreigaben, um die Daten im aktuellen Format zu verwenden.
Ausgaben
Um die Ergebnisse zu visualisieren oder in den eigenen Enterprise-Inhalten zu speichern, müssen Sie sie als gehosteten Feature-Layer speichern. Dies ist die Standardeinstellung. Als gehosteter Feature-Layer gespeicherte Ergebnisse können in einem Data Store vom Typ "relational" oder in einem Data Store vom Typ "spatiotemporal" gespeichert werden, wobei letzterer die Standardeinstellung ist. In einem Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" gespeicherte Ergebnisse werden in WGS84 gespeichert. Um die Ergebnisse in einem anderen Raumbezug zu speichern, müssen Sie sie in einem Data Store vom Typ "relational" speichern.
Um die Daten auf einer Big-Data-Dateifreigabe zu speichern und sie weiter zu analysieren oder an anderer Stelle in der Organisation zu verwenden, müssen Sie sie als Big-Data-Dateifreigabe-Dataset speichern, indem Sie eine Vorlage einrichten. Ausgaben von Big-Data-Dateifreigaben können nicht auf einer Karte visualisiert werden. Das Speichern von Ergebnissen auf einer Big-Data-Dateifreigabe ist in ArcGIS Enterprise 10.7 oder höher verfügbar und kann mit ArcGIS Pro nicht durchgeführt werden. Verwenden Sie Enterprise Map Viewer Classic oder ArcGIS REST API zum Speichern von Ergebnissen in einer Big-Data-Dateifreigabe.
Analyse
GeoAnalytics Server Tools werden anders als andere ArcGIS Pro-Werkzeuge implementiert.
GeoAnalytics Server bezieht keine polygonalen Splitter in die Vorgänge ein. In den Werkzeugen Features verbinden und Layer überlagern werden Splitter nicht in die Analyse einbezogen, und sehr kleine Features werden möglicherweise aus den Ergebnissen ausgeschlossen.
GeoAnalytics Server Tools führen zu weniger verdichteten Features als andere ArcGIS Pro-Werkzeuge. Die folgenden Bilder zeigen beispielsweise das Ergebnis von Stützpunkten auf einem gepufferten Polygon unter Verwendung des Werkzeugs Puffer aus der Toolbox "Analysis" (blau) und des Werkzeugs Puffer erstellen aus dieser Toolbox (orange). Das erste Bild zeigt die gepufferten Polygone, die übereinander gelegt sind, und das zweite Bild zeigt eine vergrößerte Ansicht einiger der Polygon-Stützpunkte.
GeoAnalytics Server Tools unterstützen die Workspaces In-Memory und Memory nicht.
Beim Ausführen von GeoAnalytics Server Tools wird die Analyse im Speicher der GeoAnalytics Server-Computer durchgeführt. Wenn die zu analysierenden Daten für den Speicher zu groß sind, werden sie in das angegebene Verzeichnis auf der Festplatte geschrieben. Wenn das Werkzeug nicht abgeschlossen wird und der Speicher nicht ausreicht, können Sie das Verzeichnis ändern.
Empfehlungen
Führen Sie die Analyse nur mit den Daten durch, die für Sie von Interesse sind. Sie können die Datenmenge für die Analyse wie folgt begrenzen:
- Wenden Sie eine Definitionsabfrage auf einen Layer auf der Karte an. Dies ist keine Option für Eingaben aus Big-Data-Dateifreigaben.
- Wenden Sie eine Auswahl auf die Features auf der Karte an. Dies ist keine Option für Eingaben aus Big-Data-Dateifreigaben.
- Legen Sie die Verarbeitungsausdehnung für die Analyse fest, um die räumliche Ausdehnung der verwendeten Features zu begrenzen.
- Verwenden Sie den Zeitschieberegler, um den Umfang der zu analysierenden Daten festzulegen. Dies wird nur auf Layer angewendet, die auf der Karte dargestellt werden.
Beim Verwenden von GeoAnalytics Server Tools wird eine Definitionsabfrage normalerweise schneller verarbeitet als eine Auswahl. Sie können in GeoAnalytics Server keine Filter auf Big-Data-Dateifreigabe-Layer anwenden. Verwenden Sie Enterprise Map Viewer Classic oder ArcGIS REST API, um einen Filter auf Big-Data-Dateifreigabe-Layer anzuwenden.
Verwenden von Zeit in Analysen
Viele GeoAnalytics Server Tools verwenden bzw. benötigen Zeiteigenschaften. Um Zeitschritte, zeitliche Verbindungen oder auf Tracks basierende Analyse (unter Verwendung von z. B. Tracks rekonstruieren, Verweilorte suchen oder Ereignisse ermitteln) nutzen zu können, müssen für die Layer Zeiteigenschaften aktiviert sein. Sie können Zeiteigenschaften für die folgenden Datasets aktivieren:
- Feature-Layer: Aktivieren Sie die Zeiteigenschaften, wenn Sie einen Layer freigeben oder ein Element bearbeiten.
- Big-Data-Dateifreigaben: Bearbeiten Sie das Manifest von Big-Data-Dateifreigaben, um Zeiteigenschaften zu aktivieren.
Wenn Sie GeoAnalytics Server Tools in ArcGIS Pro verwenden, wird nicht die in den Zeiteinstellungen angegebene Zeitzone bzw. Sommerzeit genutzt. Stattdessen gilt Folgendes:
- Feature-Services: Layer in Ihren Portal-Inhalten liegen in koordinierter Weltzeit (UTC) vor. Sie können die Zeiteinstellungen nicht ändern.
- Lokale Layer: Layer wie lokal gespeicherte Feature-Classes oder Shapefiles werden in UTC konvertiert. Dazu wird die Zeitzone berechnet, in der sich der GeoAnalytics Server-Computer befindet. Beispiel: Wenn für den GeoAnalytics Server-Computer die Pacific-Zeit (-8:00 Stunden) gilt und eines der Features beim Ausführen der Analyse den Zeitstempel 13:00 Uhr aufweist, wird dies zu 21:00 Uhr. Es wird empfohlen, Layer für das Portal freizugeben, um die Zeitzonen besser steuern zu können. Die Sommerzeit wird stets automatisch angewendet.
- Big-Data-Dateifreigaben: In ArcGIS Pro verfügen sie nicht über aktivierte Zeiteigenschaften. Stattdessen geben Sie beim Definieren des Manifests die verwendete Zeitzone an.
Zur Karte hinzugefügte Layer (z. B. Feature-Services und lokale Daten) analysieren Features nur im sichtbaren Zeitraum.