Referenzdaten stellen eines der wichtigsten Elemente bei der Erstellung eines Locators dar, da die Geokodierungsumgebung nur so gut sein kann wie die primären Referenzdaten, auf denen der Locator basiert. Fehler in den Referenzdaten führen zu einer schlechten Qualität des Datenabgleichs. Beispielsweise sind Adressen, die mit der Geometrie fehlerhafter Referenz-Features abgeglichen werden, ebenfalls räumlich nicht richtig. Wenn der Name eines Referenz-Features falsch geschrieben ist, gibt es für richtig geschriebene Adressen möglicherweise keine Übereinstimmung. Einige potenzielle Fehler, die bezüglich Ihrer Referenzdaten auftreten können, sind nachstehend beschrieben.
Unvollständige Geometrie und Adressattribute
Die Welt ändert sich ständig und Ihre Referenzdaten müssen entsprechend aktualisiert werden, um diesen Änderungen Rechnung zu tragen und eine möglichst benutzerfreundliche Geokodierungsumgebung mit den erstellten Locators zu erhalten. Wenn beispielsweise ein neuer Wohnbezirk zum Straßennetz einer Stadt hinzukommt, müssen die zusätzlichen Straßensegmente mit den ihnen zugeordneten Hausnummernbereichen, Straßennamen und anderen Eigenschaften hinzugefügt werden. Der Locator, der anhand des Straßennetzes erstellt wurde, kann die Adressen des neuen Wohnbezirks erst dann finden, wenn der Locator aktualisiert wurde.
Sind die Adressattribute unvollständig oder fehlerhaft, etwa aufgrund von falschen Adressenbereichen oder fehlenden Straßennamen und Postleitzahlen, werden beim Abgleich der Adresse mit diesen Features möglicherweise unerwartete Ergebnisse zurückgegeben. Bei auf der Straßenadressen-Rolle basierenden Locators führen Features mit leeren Straßennamen zu einem Fehler, wenn der Locator erstellt wird. Deshalb ist es so wichtig, Attributfehler in den Adressen der Referenzdaten zu überprüfen und zu beheben.
Raumbezugs- und Geometriefehler
Referenzdaten, z. B. Street- oder Point-Address-Feature-Classes, werden normalerweise basierend auf einem bestimmten Raumbezug erzeugt. Das in die Feature-Class übernommene Koordinatensystem bestimmt, wie die Features georeferenziert werden. Bei der Erstellung eines Locators werden Informationen zum Raumbezug im Locator gespeichert. Die Positionen von Adressen, deren Geokodierung mit diesem Locator erfolgt, werden im selben Raumbezug georeferenziert. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Referenzdaten einen Raumbezug enthalten.
Weitere Informationen zu Raumbezügen
Um ein Feature auf eine Karte zu zeichnen, muss das Feature eine gültige Form oder Geometrie aufweisen. Wenn die Form von Features in den Referenzdaten NULL oder leer ist, wird das Feature übersprungen und nicht in den mit den Werkzeugen Locator erstellen und Feature-Locator erstellen erstellten Locator einbezogen. Geometriefehler wie lagegleiche Liniensegmente, die nicht richtig an einem Stützpunkt gefangen sind, Polygone, die sich selbst schneiden, Liniensegmente mit Kurven (beispielsweise Sackgassen) oder eine falsche Ringanordnung können dazu führen, dass Adressen nicht richtig mit Kreuzungen abgeglichen werden. Solche Fehler können auch dazu führen, dass der Locator nicht erstellt werden kann. Es ist hilfreich, Werkzeuge wie Geometrie überprüfen und Geometrie reparieren für die Referenzdaten auszuführen, um Geometriefehler aufzufinden und zu reparieren. Das Editierwerkzeug "Linien an Schnittpunkten teilen" kann ebenfalls verwendet werden, um Linien-Features zu ändern, wenn aufgrund ungültiger Verbindungen von Linien und Stützpunkten in den Daten keine Übereinstimmungen für Kreuzungsadressen zurückgegeben werden.
Wird der Locator mit Linienreferenzdaten nicht erstellt, kann dies auf Liniensegmente mit Kurven zurückzuführen sein. Führen Sie das Werkzeug Verdichten mit der Verdichtungsmethode Versatz und der standardmäßigen Maximalen Abweichung bei Versatz für die Referenzdaten aus, um die Linien zu vereinfachen.
Features mit mehreren Teilen, wie zum Beispiel Multipoints oder Multipart-Linien, sind nicht unterstützte Geometrietypen für das Erstellen von Locators. Diese Geometrietypen in Features können zu einem Fehler beim Erstellen des Locators oder unerwarteten Ergebnissen der Suche nach Übereinstimmungen oder Vorschlägen beim Verwenden des Locators führen. Wenn Ihre Referenzdaten Features mit mehreren Teilen enthalten, dann sollten Sie mit dem Werkzeug Multipart in Singlepart diese Features in Einzelteile konvertieren und dann die Daten der einzelnen Teile zum Erstellen des Locators verwenden. Um herauszufinden, ob Punktreferenzdaten mehrere Teile enthalten, überprüfen Sie, ob das Feld Shape der Attributtabelle den Wert "Multipoint" enthält. Um herauszufinden, ob Polygon- oder Linien-Features mehrere Teile enthalten, führen Sie entweder das Werkzeug Geometrieattribute hinzufügen oder das Werkzeug Geometrieattribute berechnen aus, um die Geometrieeigenschaft Anzahl der Teile zu den Referenzdaten hinzuzufügen. Ein Feature mit mehreren Teilen gilt als Multipart-Feature.
Hinweis:
Die Werkzeuge fügen ein neues Feld mit dem Namen PART_COUNT zu den Eingabe-Features der Werkzeuge hinzu.