Die Datenverteilung beinhaltet die Erstellung von Datenkopien, die auf mindestens zwei Geodatabases oder Services verteilt werden.
Die Datenverteilung verbessert die Datenverfügbarkeit und löst Probleme wie eine hohe Serverauslastung und geringe Netzwerkgeschwindigkeit bei einem Zentralserver. Auf diese Weise können Organisationen die Last auf eine Geodatabase zwischen Benutzern, die Änderungen ausführen, und Benutzern, die für schreibgeschützte Vorgänge Zugriff benötigen, aufteilen.
Verteilte Daten sind auch dann nützlich, wenn Sie im Außendienst Änderungen ausführen müssen und auf unbestimmte Zeit keine Netzwerkverbindung haben.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Ihre Daten in Ihrer Organisation zu verteilen.
- Kopieren und Einfügen
- Geodatabase-Replikation
- Offline-Verwendung einer Karte mit der Synchronisierungsfunktion in Feature-Services
- DBMS-Replikation
- Verteilte Kollaboration
Kopieren und Einfügen
Manche Organisationen verteilen Daten, indem sie Kopien der Geodatabases speichern und an andere Niederlassungen senden. Diese Niederlassungen können dann an den Daten arbeiten, Änderungen vornehmen und eine Kopie ihrer aktualisierten Geodatabase wieder an die Hauptniederlassung zurücksenden. Hier werden Änderungen verglichen und koordiniert, um sicherzustellen, dass sich die Daten in den beiden Niederlassungen stets auf dem gleichen Stand befinden. Diese Lösung kann bei sorgfältiger Kommunikation funktionieren, es kommt jedoch häufig vor, dass Aktualisierungen verloren gehen. Zudem ist es schwierig, die Synchronisierung der beiden Geodatabases sicherzustellen.
Geodatabase-Replikation
Geodatabase-Replikation ist eine Datenverteilungsmethode, die von ArcGIS bereitgestellt wird. Bei der Geodatabase-Replikation werden Daten auf mindestens zwei Geodatabases verteilt, indem ein Replikat mit nur einem Teil des Datasets oder dem ganzen Dataset erstellt wird. Wenn ein Dataset repliziert wird, wird ein Replikatpaar erstellt; ein Replikat befindet sich in der ursprünglichen Geodatabase und ein zugehöriges Replikat wird auf eine andere Geodatabase verteilt. Änderungen, die in den jeweiligen Geodatabases an diesen Replikaten durchgeführt werden, können synchronisiert werden, sodass die Daten in einem Replikat mit denen im relativen Replikat übereinstimmen. Der Begriff Relatives Replikat bezieht sich auf das jeweils andere Replikat in einem Replikatpaar.
Es gibt drei Typen der Geodatabase-Replikation: Check-Out-/Check-In-Replikation, unidirektionale Replikation und bidirektionale Replikation.
- Check-Out-/Check-In-Replikation: Das Child-Replikat kann sich in einer Enterprise- oder File-Geodatabase befinden.
- Unidirektionale Replikation:
- Unidirektionale Parent-zu-Child-Replikation: Das Child-Replikat kann eine Enterprise- oder File-Geodatabase sein.
- Unidirektionale Parent-zu-Child-Replikation: Sowohl das Child-Replikat als auch das Parent-Replikat müssen in einer Enterprise-Geodatabase gehostet werden.
- Bidirektionale Replikation: Das Child-Replikat muss eine Enterprise-Geodatabase sein.
Hinweis:
Für alle Replikattypen gilt, dass die Parent-Geodatabases in einer Enterprise-Geodatabase gehostet werden müssen. Erfahren Sie mehr über Geodatabase-Replikationstypen.
Die Geodatabase-Replikation beruht auf der traditionellen Versionierungsumgebung und unterstützt das vollständige Geodatabase-Datenmodell, einschließlich Topologien, Netzwerke, Terrains, Beziehungen usw. In diesem asynchronen Modell ist die Replikation lose gekoppelt, d. h. jede replizierte Geodatabase kann eigenständig betrieben werden und alle Änderungen lassen sich dennoch synchronisieren. Da die Implementierung auf Geodatabase-Ebene erfolgt, kann das DBMS, das von den jeweiligen Replikaten verwendet wird, variieren. Eine Replikat-Geodatabase kann beispielsweise auf SQL Server und die andere auf Oracle basieren. Informationen für den Einstieg finden Sie unter Vorbereiten von Daten für die Replikation.
Die Geodatabase-Replikation kann in verbundenen und nicht verbundenen Umgebungen verwendet werden. Sie kann auch mit lokalen Geodatabase-Verbindungen und mit einem Geodatenservice verwendet werden, sodass Sie über ein LAN (Local Area Network) oder über das Internet und ArcGIS Server auf eine Geodatabase zugreifen können.
Die Geodatabase-Replikation in ArcGIS Pro unterstützt die folgenden Geodatabase-Datentypen:
- Tabelle
- Feature-Class
- Annotation
- Dimensionen
- Beziehungsklasse
- Topology
- Netzwerk-Dataset**
- Terrain-Dataset
**Unterstützt mit Einschränkungen
Hinweis:
Die Geodatabase-Replikation in ArcGIS Pro unterstützt nur die Synchronisierung von Daten, die mit der traditionellen Versionierung registriert wurden. Während die Geodatabase-Replikation das vollständige Geodatabase-Datenmodell unterstützt, gibt es einige Datasets, die in ArcGIS Pro nicht bearbeitet werden können, wie z. B. geometrische Netzwerke. Eine vollständige Liste der unterstützten Datentypen und Einschränkungen der Geodatabase-Replikation in ArcGIS Pro finden Sie unter Replikation und Geodatabase-Kompatibilität.
Offline-Verwendung einer Karte mit der Synchronisierungsfunktion in Feature-Services
Die Synchronisierungsfunktion in Feature-Services ermöglicht die Offline-Verwendung von Karten, indem Sie auf die Schaltfläche Karte herunterladen klicken.
Wenn die Daten offline genommen werden, werden die Layer in der Karte aktualisiert, sodass sie auf eine lokale Kopie der Daten verweist. Auf diese Weise können Sie ohne Netzwerkverbindung Änderungen vornehmen und Ihre Arbeit fortsetzen. Sobald Sie wieder über eine Netzwerkverbindung verfügen, können Sie Ihre lokalen Änderungen mit der Schaltfläche Synchronisieren in die Offline-Feature-Layer hochladen. Wenn Sie nicht mehr offline arbeiten müssen, können Sie die lokale Geodatabase durch Klicken auf die Schaltfläche Entfernen entfernen und wieder in den Online-Modus wechseln. Dieser Vorgang bewirkt, dass die Quelle der Layer wieder auf den Feature-Service verweist und die Karte so aktualisiert wird, dass die aktuellen Daten für die Web-Feature-Layer angezeigt werden. Weitere Informationen zur Konfiguration dieses Workflows finden Sie unter Offline-Verwendung von Karten.
Hinweis:
Auf der Registerkarte "Datenquelle" kann festgelegt werden, welche Layer offline sind und welche nicht. Einige Typen von Layern im Web-Feature-Layer können nicht offline genommen werden. Diese bleiben mit dem Web-Feature-Layer verbunden, auch dann, wenn für eine lokale Kopie die Daten für andere Layer heruntergeladen werden. Wenn keine Netzwerkverbindung verfügbar ist, wird die Verbindung aller Layer, die noch mit dem Web-Feature-Layer verbunden sind, in der Karte getrennt. Weitere Informationen finden Sie unter Offline-Verwendung von Feature-Layern.
Feature-Service-Synchronisierung oder Geodatabase-Replikation
Die Offline-Verwendung einer Karte mit der Synchronisierungsfunktion in Feature-Services basiert auf Feature-Services, während für die Geodatabase-Replikation lokale Enterprise- und File-Geodatabases verwendet werden. Der wichtigste Vorteil der Offline-Verwendung einer Karte mit der Synchronisierungsfunktion in Feature-Services besteht darin, dass sie mehrere Synchronisierungen ermöglicht – im Gegensatz zur Verwendung des Check-Out-Replikattyps, bei dem Änderungen nur einmal synchronisiert werden können.
DBMS-Replikation
Verschiedene DBMS verfügen jeweils über einen eigenen Replikationsmechanismus, der zum Erstellen von Kopien und Synchronisieren von Geodatabase-Daten verwendet werden kann.
Die DBMS-Replikation bezieht sich auf den integrierten Replikationsmechanismus, der vom DBMS bereitgestellt wird, in dem die Geodatabase gespeichert ist. Der DBMS-Replikation ist nicht bekannt, dass die Daten eine Geodatabase darstellen. Dies bedeutet, dass Geodatabase-Konstrukte wie Beziehungsklassen und Versorgungsnetze vom DBMS nicht erkannt werden. Die DBMS-Replikation kann jedoch so konfiguriert werden, dass sie eingeschränkt mit Geodatabase-Daten verwendet werden kann.
DBMS-Replikation im Vergleich zur Geodatabase-Replikation
Im Folgenden werden die Geodatabase-Replikation und die DBMS-Replikation miteinander verglichen:
- Die Geodatabase-Replikation synchronisiert Änderungen aus bestimmten Enterprise-Geodatabase-Versionen. Die DBMS-Replikation wendet Änderungen auf alle Versionen in der Geodatabase an, wenn sie mit einer Enterprise-Geodatabase verwendet wird.
- Die Geodatabase-Replikation unterstützt einige erweiterte Geodatabase-Objekte wie Topologien, Beziehungen und Feature-bezogene Annotationen. Die DBMS-Replikation kann erweiterte Geodatabase-Objekte nicht ordnungsgemäß replizieren.
- Mit der Geodatabase-Replikation können Sie Teile Ihrer Geodatabase replizieren. Wird die DBMS-Replikation bei einer Geodatabase verwendet, muss die gesamte Datenbank repliziert werden.
- Die Geodatabase-Replikation ermöglicht bidirektionale Replikationen. Die bidirektionale DBMS-Replikation wird bei Verwendung einer Geodatabase nicht unterstützt.
Verteilte Kollaboration
Mit einer verteilten Kollaboration können Sie die Reichweite Ihrer GIS-Inhalte vergrößern, indem Sie Karten, Apps, Layer und mehr für andere Organisationen nahtlos freigeben. Eine verteilte Kollaboration (oder einfach Kollaboration) basiert auf Vertrauen zwischen den beteiligten Organisationen und ist durch gemeinsame Ziele und Initiativen begründet, die Datenzugriff und -freigabe unterstützen. Kollaborationen können für viele Workflows nützlich sein, beispielsweise um ArcGIS Enterprise-Inhalte über ArcGIS Online der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, Daten in unterschiedlichen Abteilungen einer Organisation anzuzeigen oder Sammlungen von Felddaten zu verwalten. Für eine Kollaboration gibt es nicht nur ein Modell, Sie können sie also ganz nach Ihren Anforderungen implementieren.
Die verteilte Kollaboration unterstützt das Referenzieren oder Kopieren von Feature-Services (Feature-Layern). Wenn Sie Feature-Services kopieren möchten, müssen Sie zuerst die Synchronisierung aktivieren. Weitere Informationen zum Vorbereiten Ihrer Daten für die Kollaboration finden Sie unter Vorbereiten von Daten für die Offline-Verwendung und Freigeben von Feature-Layer-Daten zur Ansicht und zum Kopieren.
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