Geodatabase-Verwaltung

Für jeden Geodatabase-Typ ist immer ein geringer Verwaltungsaufwand zur Konfiguration und Wartung erforderlich. In den folgenden Abschnitten werden die Verwaltungsaufgaben beschrieben, die abhängig vom Typ der verwendeten Geodatabase ausgeführt werden müssen.

File-Geodatabase-Verwaltung

Bei der Nutzung einer File-Geodatabase fallen verschiedene Verwaltungsaufgaben an. Einige dieser Aufgaben, z. B. Reorganisieren einer Geodatabase, tragen zu einer gleichbleibenden Performance bei. Andere, darunter Komprimieren von Vektordaten oder Erstellen einer lizenzierten File-Geodatabase, sind optional.

Verwalten mobiler Geodatabases

Mobile Geodatabases sind für die Nutzung durch jeweils eine einzelne Person oder Anwendung vorgesehen. Infolgedessen gibt es nur wenige Verwaltungsaufgaben, die Sie in mobilen Geodatabases durchführen. Dazu zählen das Erstellen, Umbenennen und Verschieben der Geodatabases.

Enterprise-Geodatabase-Verwaltung

Enterprise-Geodatabases werden innerhalb einer Datenbank gespeichert. Geodatabases werden in den folgenden relationalen Datenbankmanagementsystemen unterstützt:

  • IBM Db2
  • Microsoft SQL Server
  • Oracle
  • PostgreSQL
  • SAP HANA

Auf Enterprise-Geodatabases wird in der Regel von einer großen Anzahl von Benutzern zugegriffen. Aus diesem Grund ist die Verwaltung erforderlich, um sicherzustellen, dass die Geodatabase richtig konfiguriert ist, Benutzer auf die benötigten Daten zugreifen können und die Datenbank reibungslos betrieben wird.

Mithilfe von ArcGIS können Sie einige Geodatabase-Verwaltungstasks ausführen. Meist unterscheiden sich die Verwaltungstasks der einzelnen Datenbankmanagementsysteme etwas voneinander. Daher hält die Hilfe für jedes unterstützte Datenbankmanagementsystem einen eigenen Abschnitt bereit. Achten Sie darauf, die für Ihr spezifisches Datenbanksystem geltenden Hilfethemen zu lesen.

Zu den wichtigen Aufgaben bei der Verwaltung einer Enterprise-Geodatabase gehören folgende:

Installieren der Software und Erstellen einer Geodatabase

Sie müssen sowohl die Datenbankmanagementsystemsoftware als auch die ArcGIS-Software installieren, eine Datenbank anlegen und die Geodatabase-Funktion in der Datenbank aktivieren.

Die Installationsdateien für das Datenbankmanagementsystem erhalten Sie bei einem Drittanbieter.

Tipp:

Wenn Sie PostgreSQL in Microsoft Windows verwenden möchten, können Sie eine unterstützte Version von My Esri herunterladen.

Sobald Sie den ArcGIS-Client und die Datenbankmanagementsystem-Software installiert und konfiguriert haben, können Sie entweder mit einem der Geoverarbeitungswerkzeuge Enterprise-Geodatabase erstellen (nur Oracle, PostgreSQL und SQL Server) oder Enterprise-Geodatabase aktivieren eine Geodatabase erstellen.

Verwalten des Zugriffs

Erstellen Sie Benutzerkonten oder fügen Sie sie zur Datenbank hinzu, um den Zugriff auf die Geodatabase zu steuern. Um die Benutzerverwaltung zu vereinfachen, erstellen Sie Gruppen oder Rollen und fügen ihnen Benutzer hinzu. Verwenden Sie hierzu Datenbankwerkzeuge. Bei einigen Datenbankplattformen können Sie auch die nachfolgend aufgeführten Geoverarbeitungswerkzeuge verwenden.

  • Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Rolle erstellen werden Datenbankgruppen oder -rollen in Oracle, PostgreSQL und SQL Server erstellt.
  • Mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Datenbankbenutzer erstellen werden Benutzer erstellt, die über Berechtigungen zum Erstellen von Daten in der Datenbank verfügen. Wenn Sie dieses Werkzeug ausführen, können Sie dem Benutzer auch eine Datenbankrolle zuweisen. Sie können es mit Oracle-, PostgreSQL-, SAP HANA- oder SQL Server-Datenbanken verwenden.

Als nächstes erteilen Sie Berechtigungen für Benutzerkonten, Gruppen oder Rollen, damit die Personen die erforderlichen Aufgaben in der Geodatabase ausführen können.

Als Datenbankadministrator gewähren Sie Data Definition Language (DDL)-Berechtigungen zum Erstellen, Ändern oder Löschen von Objekten in der Datenbank. Verwenden Sie Datenbankwerkzeuge, um diese Berechtigungen zu gewähren.

Einzelne Datenbesitzer kontrollieren die Data Manipulation Language (DML)-Berechtigungen für ihre Datensätze. Sie können anderen Benutzern oder Gruppen Berechtigungen gewähren, die es ihnen ermöglichen, Datensätze in Tabellen und Feature-Classes auszuwählen, einzufügen, zu aktualisieren oder zu löschen. DML-Berechtigungen können über Assistenten in ArcGIS Pro oder mithilfe von Geoverarbeitungswerkzeugen gewährt werden. Informationen zum Verwalten von DML-Berechtigungen in den Tabellen und Feature-Classes, die Sie in der Geodatabase besitzen, finden Sie unter Erteilen oder Widerrufen von Dataset-Berechtigungen. Informationen zu den aufgrund der Rolle einer Person in der Organisation benötigten Berechtigungen finden Sie auf der Hilfeseite, die speziell für Ihr Datenbankmanagementsystem gilt:

Herstellen einer Verbindung mit der Geodatabase

Benutzer verbinden sich über ArcGIS-Client-Anwendungen mit der Geodatabase, um Daten zu erstellen und zu verarbeiten. Um eine Verbindung mit den meisten Datenbankmanagementsystemen herzustellen, müssen Sie einen Datenbank-Client auf dem ArcGIS-Client-Computer herstellen. Nach dessen Installation erstellen Sie eine Verbindungsdatei (.sde), um auf die Geodatabase zugreifen zu können.

Der Hilfeseite zum jeweiligen Datenbankmanagementsystem können Sie Informationen zum Verbinden mit einer Enterprise-Geodatabase entnehmen:

Sie können die Verbindungsdatei umbenennen, nachdem Sie sie erstellt haben. Beachten Sie, dass dabei lediglich die .sde-Datei, nicht jedoch die Geodatabase oder die Datenbank, in der sie gespeichert ist, umbenannt wird.

Verwalten der Geodatabase

Wenn Benutzer der Geodatabase Daten hinzufügen, muss die Geodatabase gewartet werden, damit die Daten allen autorisierten Benutzern bei Bedarf zur Verfügung stehen, ohne dass es dabei zu einer geringeren Performance kommt.

Um sicherzustellen, dass es zu keinen Datenverlusten kommt, muss der Datenbankadministrator regelmäßige Sicherungen durchführen und einen geprüften Wiederherstellungsplan bereithalten. Verwenden Sie Datenbankwerkzeuge, um Sicherungsdateien zu erstellen und Datenbanken wiederherzustellen.

Wenn in Enterprise-Geodatabases große Datenmengen hinzugefügt oder aktualisiert werden, aktualisieren Sie die Datenbankstatistik und Indizes, um sicherzustellen, dass der Datenbank-Optimierer die Daten effizient abfragen kann. Der Geodatabase-Administrator kann Statistiken und Indizes in Systemtabellen mit den Geoverarbeitungswerkzeugen Datasets analysieren und Indizes neu erstellen aktualisieren. Datenbesitzer können diese Werkzeuge verwenden, um Statistiken und Indizes auf eigenen Datentabellen zu aktualisieren. Datenbankadministratoren können Statistiken und Indizes direkt in der Datenbank aktualisieren.

Bei Geodatabases mit traditioneller Versionierung muss der Geodatabase-Administrator die Geodatabase regelmäßig komprimieren, um die Performance aufrechterhalten zu können. Verwenden Sie dazu das Geoverarbeitungswerkzeug Komprimieren oder ein Python-Skript.

Aktualisieren der Geodatabase

Die meisten neuen Funktionen sind in ArcGIS-Clients implementiert. Einige Funktionen – wie neue Dataset-Typen oder Performance-Verbesserungen – sind jedoch in der Geodatabase implementiert. Wenn eine neue Version von ArcGIS verfügbar ist, möchte Ihre Organisation eventuell auf diese Version aktualisieren, um von diesen neue Funktionalitäten und Fehlerbehebungen zu profitieren. Richten Sie als Administrator Testserver ein, auf denen Sie die neue ArcGIS-Software installieren und eine Kopie der Produktions-Geodatabase aktualisieren. Führen Sie Tests durch, um sicherzustellen, dass die neue Version wie erwartet funktioniert. Beachten Sie, dass bei einem Wechsel zu einer höheren Geodatabase-Version auch für das Datenbankmanagementsystem ein Upgrade erforderlich werden könnte.

Wenn Sie die Tests abgeschlossen haben, erstellen Sie ein Backup Ihrer Produktionsdatenbank, und führen Sie ein Upgrade der Produktionssoftware und der Geodatabases durch. Weitere Anweisungen für das Upgrade der Geodatabase finden Sie auf der Hilfeseite für Ihr Datenbankmanagementsystem: