Feature-Datasets in ArcGIS Pro

Ein Feature-Dataset ist eine Sammlung von zugehörigen Feature-Classes mit einem gemeinsamen Koordinatensystem. Feature-Datasets werden verwendet, um die Erstellung von Controller-Datasets (manchmal auch als Erweiterungs-Datasets bezeichnet) zu erleichtern, wie z. B. eine Parcel-Fabric, Topologie oder ein Versorgungsnetz. Feature-Classes, die in ein Erweiterungs-Dataset aufgenommen werden sollen, werden zunächst in einem Feature-Dataset zusammengefasst.

Nachfolgend finden Sie eine Liste mit einigen Datentypen, die in einem ArcGIS Pro-Feature-Dataset unterstützt werden:

In einem ArcGIS Pro-Feature-Dataset unterstützte Datentypen
Diese Abbildung zeigt einige der unterstützten Datentypen und das jeweilige Symbol, mit dem sie in einem ArcGIS Pro-Feature-Dataset angezeigt werden.

Die Einrichtung eines Feature-Datasets umfasst drei primäre Tasks:

Hinweis:

Bei Verwendung einer Enterprise-Geodatabase kann nur der Besitzer eines Feature-Datasets diesem Feature-Classes hinzufügen.

Berechtigungen

In Enterprise-Geodatabases kann der Besitzer der Daten Berechtigungen für ein Feature-Dataset gewähren, sodass andere Datenbankbenutzer die darin enthaltenen Feature-Classes anzeigen oder ändern können.

Werden Berechtigungen für Benutzer oder Rollen auf Feature-Dataset-Ebene gewährt, gelten die Berechtigungen für alle Feature-Classes im entsprechenden Feature-Dataset. Es ist nicht möglich, für bestimmte Feature-Classes in einem Feature-Dataset Berechtigungen zu gewähren. Wenn eine neue Feature-Class hinzugefügt wird, übernimmt sie automatisch die für das Feature-Dataset festgelegten Berechtigungen.

Weitere Informationen über das Festlegen von Berechtigungen finden Sie unter Gewähren und Widerrufen von Dataset-Berechtigungen in Datenbanken und Enterprise-Geodatabases.

Raumbezug

Bei der Erstellung eines Feature-Datasets müssen Sie dessen Raumbezug definieren. Dies umfasst das Koordinatensystem (geographisch oder eine bestimmte Projektion) sowie Koordinateneinheiten und -toleranzen für X-, Y-, Z- und M-Werte. Alle Feature-Classes in einem Feature-Dataset müssen dasselbe Koordinatensystem verwenden, und die XY-Koordinaten ihrer Features müssen in eine gemeinsame räumliche Ausdehnung fallen.

Hinweis:

Wenn das Koordinatensystem des Datasets, das einem Feature-Dataset hinzugefügt wird, nicht passend ist, müssen Sie die Projektion des Koordinatensystems ändern. Weitere Informationen dazu erhalten Sie in der Hilfe zum Geoverarbeitungswerkzeug Projizieren.

Wenn Sie eine Feature-Class in einem Feature-Dataset erstellen, wird das Koordinatensystem vom Feature-Dataset übernommen.

Weitere Informationen zum Festlegen des Koordinatensystems und des Raumbezugs finden Sie unter Überblick über Raumbezüge.

Erstellen eines Feature-Datasets

Führen Sie zum Erstellen eines Feature-Datasets die folgenden Schritte aus:

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Ziel-Geodatabase im Bereich Katalog, zeigen Sie auf Neu, und klicken Sie auf Feature-Dataset Feature-Datasets.

    Das Geoverarbeitungswerkzeug Feature-Class erstellen wird geöffnet.

  2. Geben Sie im Textfeld Feature-Dataset-Name einen Namen für das Feature-Dataset ein.
  3. Wählen Sie ein Koordinatensystem aus dem Dropdown-Menü Koordinatensystem aus, oder klicken Sie auf die Schaltfläche Koordinatensystem auswählen, und wählen Sie dort eines aus.
  4. Klicken Sie auf Ausführen, um das Feature-Dataset zu erstellen.

Zugreifen auf Eigenschaften des Feature-Datasets

Wenn Sie ein Feature-Dataset erstellen, wird es im Bereich Katalog angezeigt, und Sie können über das Dialogfeld Eigenschaften: Feature-Dataset die Eigenschaften des Feature-Datasets anzeigen und Verwaltungsaufgaben für Enterprise-Geodatabases durchführen.

Greifen Sie wie folgt auf das Dialogfeld Eigenschaften: Feature-Dataset zu, und überprüfen Sie die Eigenschaften, die für das Feature-Dataset definiert sind.

  1. Öffnen Sie den Ordner Datenbanken im Bereich Katalog, und klicken Sie auf die Geodatabase, um den Inhalt einzublenden.
  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Feature-Dataset, und klicken Sie dann auf Eigenschaften Eigenschaften.

    Das Dialogfeld Eigenschaften: Feature-Dataset wird mit zwei Registerkarten geöffnet: Allgemein und Verwalten.

    Die Registerkarte "Allgemein" im Dialogfeld "Eigenschaften: Feature-Dataset"

Eigenschaften: Feature-Dataset

Das Dialogfeld Eigenschaften: Feature-Dataset enthält zwei Registerkarten für Feature-Datasets: Allgemein und Verwalten.

Registerkarte "Allgemein"

Auf der Registerkarte Allgemein werden die folgenden Eigenschaften des Feature-Datasets angezeigt:

Die Registerkarte "Allgemein" im Dialogfeld "Eigenschaften: Feature-Dataset"
  • Name: Der Name des Feature-Datasets. Sie können den Namen des Feature-Datasets aktualisieren, indem Sie in das Textfeld klicken und Änderungen vornehmen.
  • Speicher: Zeigt die Genauigkeit (hoch oder niedrig) an, mit der Koordinaten in einem Feature-Dataset gespeichert werden.
  • Replikat wird nachverfolgt: Zeigt an, ob die Nachverfolgung von Replikaten für das Feature-Dataset aktiviert wurde.
    Hinweis:

    Führen Sie beim Hinzufügen von Feature-Classes zu einem Feature-Dataset nach dem Aktivieren der Nachverfolgung von Replikaten für das Feature-Dataset das Geoverarbeitungswerkzeug Nachverfolgung von Replikaten für das Feature-Dataset aus, um die Nachverfolgung von Replikaten für die neuen Feature-Classes zu aktivieren.

  • ObjectID: Dieser Parameter basiert auf den Objekt-ID-Werten aller Feature-Classes im Feature-Dataset. Da Feature-Classes einem Feature-Dataset hinzugefügt oder daraus entfernt werden können, wird der ObjectID-Wert für das Feature-Dataset nicht automatisch ausgefüllt oder beibehalten, wenn das Dialogfeld Eigenschaften: Feature-Dataset geöffnet wird.

    Klicken Sie auf die Schaltfläche ObjectID-Wert abrufen Anzeigen, um die ObjectID eines Feature-Datasets zu bestimmen.

    Zeigt die Schaltfläche "ObjectID-Wert abrufen" unter der Registerkarte "Allgemein" im Dialogfeld "Eigenschaften: Feature-Dataset" an.

    Mit der Schaltfläche ObjectID-Wert abrufen Anzeigen wird der Objekt-ID-Wert für jede Feature-Class abgerufen, die zum Feature-Dataset gehört, und der Parameter ObjectID erhält einen der folgenden Werte:

    • 32-Bit: Alle Feature-Classes im Feature-Dataset unterstützen 32-Bit-Werte für die Objekt-ID.
      Hinweis:

      Geodatabase-Tabellen, Feature-Classes und Feature-Datasets werden in ArcGIS standardmäßig mit Objekt-IDs in 32-Bit-Genauigkeit erstellt.

    • 32-Bit und 64-Bit: Einige der Feature-Classes im Feature-Dataset unterstützen 32-Bit-Werte für die Objekt-ID und einige 64-Bit-Werte für die Objekt-ID.
      Im Dialogfeld "Eigenschaften: Feature-Dataset", Registerkarte "Allgemein" wird der ObjectID-Wert als 32-Bit und 64-Bit dargestellt.
      Hinweis:

      Es kann zu einem Feature-Dataset mit einer Mischung aus 32-Bit- und 64-Bit-Werten für die Objekt-ID kommen, wenn ein Feature-Dataset als Eingabetyp für das Geoverarbeitungswerkzeug ObjectID in 64-Bit migrieren verwendet wurde. Mit diesem Werkzeug werden die Objekt-ID-Werte aller Feature-Classes im Dataset migriert, um 64-Bit-Werte für die Objekt-ID zu unterstützen. Wenn eine Feature-Class mit einer 32-Bit-Objekt-ID in dieses Feature-Dataset verschoben wird oder neu erstellt wird, zeigt der ObjectID-Parameter für das Feature-Dataset 32-Bit und 64-Bit an.

    • 64-Bit: Alle Feature-Classes im Feature-Dataset unterstützen 64-Bit-Werte für die Objekt-ID.
      Im Dialogfeld "Eigenschaften: Feature-Dataset", Registerkarte "Allgemein" wird der ObjectID-Wert als 64-Bit dargestellt.
      Hinweis:

      Es gibt allerdings Situationen, in denen ein Geodatabase-Dataset Objekt-ID-Werte unterstützen muss, die größer sind als 2,14 Mrd. Beispiel: Sie möchten ein Dataset mit mehr als 3 Mrd. Versorgungs-Features modellieren oder Sie müssen mit Tabellen in cloudbasierten Data Warehouses arbeiten, die mehrere Milliarden Zeilen enthalten. In diesen Situationen verwenden Sie das Geoverarbeitungswerkzeug ObjectID in 64-Bit migrieren, um die Objekt-ID-Felder eines oder mehrerer Datasets für die Unterstützung von 64-Bit-Objekt-IDs zu migrieren.

      Die Verwendung dieses Werkzeugs zur Migration der Objekt-ID-Werte eines Geodatabase-Feature-Datasets auf 64-Bit bedeutet, dass das Dataset Objekt-ID-Werte, die größer sind als 2,14 Mrd., unterstützen kann. Es bedeutet nicht, dass es Objekt-ID-Werte enthält, die größer sind als 2,14 Mrd.

    • Kein: Das Feature-Dataset ist leer und referenziert keine Feature-Classes.
  • Raumbezug: Der für dieses Feature-Dataset definierte Raumbezug beschreibt, an welchen Orten der realen Welt sich die Features im Feature-Dataset befinden.
  • Domäne, Auflösung und Toleranz: Beschreibt die Eigenschaften des Raumbezugs des Feature-Datasets für die X- und Y-Koordinaten sowie optional für die Z- und M- Koordinaten (Messwert), wie Auflösung und Toleranz.

Registerkarte "Verwalten"

Über die Registerkarte Verwalten können Sie die Funktionalität der Geodatabase, die Sie für Ihr Feature-Dataset benötigen, anzeigen, aktivieren und deaktivieren.

Hinweis:

Um die Geodatabase-Funktionalität für ein Feature-Dataset zu aktivieren oder zu deaktivieren, das sich in einer Enterprise-Geodatabase befindet, müssen Sie als Besitzer des Feature-Datasets mit der Enterprise-Geodatabase verbunden sein.

Die Registerkarte "Verwalten" im Dialogfeld "Eigenschaften: Feature-Dataset"

Die folgende auf der Registerkarte Verwalten aufgeführte Geodatabase-Funktionalität variiert, je nachdem, ob Sie die Eigenschaften eines Feature-Datasets in einer File-, Mobil- oder Enterprise-Geodatabase anzeigen.

  • Versionierung: Wenn das Kontrollkästchen Versionierung aktiviert ist, stehen zwei Haupttypen der Versionierung zur Verfügung, die in einer Enterprise-Geodatabase verwendet werden können.
    • Verzweigung: Die Option Verzweigung ist standardmäßig ausgewählt. Durch Klicken auf OK im Dialogfeld Eigenschaften: Feature-Dataset werden automatisch die erforderlichen Bedingungen für die Verzweigungsversionierung in allen Feature-Classes im Feature-Dataset aktiviert. Dies umfasst das Aktivieren von Archivierung, Global-IDs, Editor-Tracking und das Aktualisieren Ihrer Geodatabase-Verbindung als Verbindung mit Verzweigungsversionierung.
    • Traditionell: Klicken Sie auf die Option Traditionell, um die Feature-Classes im Feature-Dataset für die Verwendung der traditionellen Versionierung zu registrieren. Nachdem Sie die Option Traditionell ausgewählt haben und im Dialogfeld Eigenschaften: Feature-Dataset auf OK geklickt haben, ist die traditionelle Versionierung für alle Feature-Classes im Feature-Dataset aktiviert.
      • Änderungen werden in Basistabelle verschoben: Diese Option wird verfügbar, wenn der Typ für die Versionierung auf Traditionell festgelegt wird. Diese Option ist nur für einfache Features verfügbar. Sie steht nicht für Datasets zur Verfügung, die eine Topologie, ein Netzwerk-Dataset, ein Versorgungsnetz oder eine Netzverfolgung enthalten, für die "Archiv aktiviert" gilt oder die an einer Replikation teilnehmen.
  • Archivierung: Sie können die Archivierung für traditionell versionierte oder nicht versionierte Feature-Datasets aktivieren, um historische Daten zu verfolgen. Die Option Archivieren auf der Registerkarte Verwalten steht für Feature-Datasets in einer Mobile- oder Enterprise-Geodatabase zur Verfügung.
  • Nachverfolgung von Replikaten: Sie können die Nachverfolgung von Replikaten aktivieren, wenn das Feature-Dataset mit dem Typ für die Verzweigungsversionierung registriert wurde. Das Aktivieren der Nachverfolgung von Replikaten für ein Feature-Dataset aktiviert die Nachverfolgung von Replikaten für alle Feature-Classes, die zu einem Feature-Dataset gehören. Für alle Feature-Classes, die veröffentlicht werden sollen, muss die Nachverfolgung von Replikaten aktiviert sein.
    Hinweis:

    Wenn Sie beim Veröffentlichen Ihrer Daten die Synchronisierung aktivieren, wird die Nachverfolgung von Replikaten automatisch aktiviert.

    Die Option Nachverfolgung von Replikaten auf der Registerkarte Verwalten steht für Feature-Datasets in einer Enterprise-Geodatabase zur Verfügung.

  • Anlagen: Wenn Anlagen für ein Feature-Dataset einer Geodatabase aktiviert werden, ist die Option Globale IDs auch automatisch für alle Feature-Classes aktiviert, die zu dem Feature-Dataset gehören. Wenn Sie "Anlagen" aktivieren, werden die notwendige Anlagenbeziehungsklasse und die Anlagentabelle erstellt, in denen Anlagendateien intern gespeichert werden. Wenn für das Feature-Dataset die Nachverfolgung von Replikaten und die Archivierung aktiviert wurden und es nicht als versioniert registriert wurde, übernimmt die Anlagentabelle diese Einstellungen.

    Die Option Anlagen auf der Registerkarte Verwalten steht für Feature-Datasets in einer File-, Mobile- oder Enterprise-Geodatabase zur Verfügung.

    Nachdem Sie Anlagen für das Feature-Dataset aktiviert haben, können Sie das Geoverarbeitungswerkzeug Anlagen hinzufügen verwenden, um Anlagen zu Feature-Classes im Feature-Dataset hinzuzufügen.

  • Global-IDs: Mit Global-IDs wird ein Feature innerhalb einer Geodatabase und Geodatabase-übergreifend eindeutig gekennzeichnet. Wenn Sie Global-IDs für ein Feature-Dataset aktivieren, werden sie allen Feature-Classes hinzugefügt, die zum Feature-Dataset gehören. Global-IDs können nicht einzelnen Feature-Classes in einem Feature-Dataset hinzugefügt werden.

    Die Option Global-IDs auf der Registerkarte Verwalten steht für Feature-Datasets in einer File-, Mobile- oder Enterprise-Geodatabase zur Verfügung.

    Hinweis:

    Um einer neuen Feature-Class, die Sie einem bestehenden Feature-Dataset hinzufügen, eine Global-ID-Spalte hinzuzufügen, können Sie entweder mit Hilfe des Dialogfeldes Eigenschaften: Feature-Dataset auf der Registerkarte Verwalten Global-IDs im Feature-Dataset aktivieren, oder Sie verwenden das Geoverarbeitungswerkzeug Global-IDs hinzufügen im Feature-Dataset. Der neuen Feature-Class wird eine Global-ID-Spalte hinzugefügt. Feature-Classes im Feature-Dataset, die bereits eine Global-ID-Spalte enthalten, werden nicht geändert.

  • Editor-Tracking: Aktiviert die Editor-Tracking-Funktion für alle Feature-Classes in diesem Feature-Dataset. Wenn Sie das Editor-Tracking aktivieren, werden die Felder, in denen Benutzername und Datumsinformationen aufgezeichnet werden, standardmäßig mit vordefinierten Einstellungen gefüllt. Sie können aber auch benutzerdefinierte Feldnamenwerte angeben.

    Wenn die Felder für das Tracking der Feature-Erstellung und -Bearbeitung nicht in jeder Feature-Class im Feature-Dataset vorhanden sind, werden sie erstellt, wenn Sie das Editor-Tracking aktivieren.

    Die Option Editor-Tracking auf der Registerkarte Verwalten steht für Feature-Datasets in einer File-, Mobile- oder Enterprise-Geodatabase zur Verfügung.