Mit der Standard- oder Advanced-Lizenz verfügbar.
Für ArcGIS-Organisationen mit der ArcGIS Reality-Lizenz verfügbar.
Ein True-Ortho ist ein orthorektifiziertes Bild, dessen perspektivische Verzerrung mithilfe eines digitalen Oberflächenmodells (DSM) korrigiert wurde. Es erfolgt kein Versatz durch Reliefs oder hohe Bauwerke, sodass keine Boden-Features durch perspektivisch verzerrte Gebäude verdeckt werden und Gebäude-Footprints korrekt identifiziert werden können. Sie können True-Orthos in ArcGIS Reality for ArcGIS Pro erstellen.
Nachdem Sie einen Reality-Mapping-Workspace erstellt und die Blockausgleichung abgeschlossen haben, können Sie mit dem True-Ortho-Produktassistenten ein True-Ortho generieren. Zum Erstellen eines True-Ortho ist ein DSM erforderlich, das aus dem ausgeglichenen Block von überlappenden Bildern abgeleitet ist. Somit wird bei der Generierung des True-Ortho ein DSM generiert, auch wenn es nicht zuvor als Produkt ausgewählt wurde. Das generierte True-Ortho wird im Ordner Orthos in der Kategorie Reality-Mapping im Bereich Katalog gespeichert.
Nach der Erstellung lässt sich ein True-Ortho für folgende Zwecke verwenden:
- Erstellung von Grundkarten
- Hintergrund für GIS-Daten
- 2D-Heads-Up-Digitalisierung
- Aktualisierung von 2D-Vektordatenbanken
True-Ortho-Produkte können aus stark überlappenden Satellitendaten, digitalen Luftbilddaten und Drohnensensordaten generiert werden. Bei Verwendung von digitalen Luftbildern wird zum Generieren eines True-Ortho-Produkts Nadir als Bildtyp empfohlen. Zur Verbesserung der Produktqualität können jedoch auch Schrägaufnahmen (einschließlich Nadir) verwendet werden, doch ist die Bearbeitungsdauer im Vergleich zur ausschließlichen Verwendung von Nadir-Bilddaten deutlich länger.
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um mit dem ArcGIS Reality for ArcGIS Pro-True-Ortho-Assistenten ein True-Ortho zu generieren.
Hinweis:
Für eine effiziente Verarbeitung empfiehlt es sich, zur Generierung von True-Ortho-Produkten Nadir-Bilddaten zu verwenden. Stellen Sie vor Beginn des Workflow sicher, dass Sie einen Reality-Mapping-Workspace erstellt und die Blockausgleichung abgeschlossen haben.
- Klicken Sie auf der Registerkarte Reality-Mapping in der Kategorie Produkt auf die Schaltfläche True-Ortho
.
Das Fenster Reality-Mapping-Produktassistent wird angezeigt.
- Klicken Sie auf Gemeinsame erweiterte Einstellungen.
Das Dialogfeld Erweiterte Produkteinstellungen wird angezeigt, in dem Sie Parameter definieren können, die sich auf die generierten Reality-Mapping-Produkte auswirken. Eine ausführliche Beschreibung der Optionen für erweiterte Produkteinstellungen finden Sie im Assistenten unter Gemeinsame erweiterte Einstellungen.
- Wenn ein True-Ortho-Produkt mit voller Auflösung erforderlich ist, stellen Sie sicher, dass Qualität auf Ultra festgelegt ist. Um die Auflösung der True-Ortho-Ausgabe manuell festzulegen, wählen Sie unter Pixelgröße im Dropdown-Menü den Eintrag Meter aus, und geben Sie die gewünschte Pixelgröße an.
Die Einstellungen Qualität und Szenariotyp werden automatisch durch die Anwendung festgelegt und sollten nicht geändert werden, um ein Optimum an Performance und Produktqualität zu erreichen. Wenn Sie jedoch ein Produkt mit reduzierter Auflösung generieren möchten, dann kann die Einstellung Qualität entsprechend niedriger gewählt werden. Weiter oben im Abschnitt Gemeinsame erweiterte Einstellungen im Assistenten finden Sie weitere Informationen zur Auswirkung verschiedener Qualitätseinstellungen auf die Produktgenerierung.
Hinweis:
Die Einstellung Szenariotyp kann nicht für die Verarbeitung von Satellitenbildern verwendet werden und ist im Dialogfeld Erweiterte Produkteinstellungen für den Datentyp des Satellitensensors nicht verfügbar.
- Wählen Sie für Produktgrenze in der Dropdown-Liste eine Feature-Class aus, die die Produktausdehnung angibt, oder klicken Sie auf die Schaltfläche Durchsuchen
, navigieren Sie zu einer Feature-Class, und wählen Sie diese aus.
Aus den folgenden Gründen wird die Angabe einer Projektgrenze empfohlen:
- Definieren der korrekten Ausgabeausdehnung: Wenn Sie keine Produktgrenze definieren, definiert die Anwendung automatisch eine Ausdehnung auf Grundlage verschiedener Dataset-Parameter, die möglicherweise nicht mit der Projektausdehnung übereinstimmen.
- Beschleunigen der Verarbeitung: Wenn die erforderliche Produktausdehnung geringer als die Ausdehnung der Bildsammlung ist, wird durch das Definieren einer Produktgrenze die Verarbeitung beschleunigt, und die Ausgabe wird automatisch auf die durch die Grenze definierte Ausdehnung zugeschnitten.
- Um einen Gewässer-Feature-Layer anzugeben, klicken Sie neben Gewässer-Features auf die Schaltfläche Durchsuchen
.
Hinweis:
Wenn innerhalb der Projektfläche Gewässer-Features wie Seen und Flüsse vorhanden sind, wird empfohlen, eine vorab erstellte 3D-Feature-Class hinzuzufügen, die diese Flächen identifiziert, und dabei mit der Einstellung Gewässer-Features diese Features im Ausgabeprodukt hydrologisch zu erzwingen. Verwenden Sie die stereoskopische Zusammenstellung in ArcGIS Image Analyst zum Generieren des 3D-Feature-Layers, der Gewässer-Features identifiziert. Dies verhindert die Bildstreckung rund um hydrologische Feature-Grenzen in der Ausgabe aufgrund von Höhenunterschieden zwischen der abgeleiteten DSM-Höhe und den Feature-Class-Höhenwerten.
Die Optionen für Gewässer-Features sind Genau und Grob. Verwenden Sie die Option Genau, wenn das hinzugefügte 3D-Polygon, die Form der hydrologischen Features im Projektbereich genau definiert. Genaue Polygone können mithilfe der stereoskopischen Kompilation in ArcGIS Image Analyst erstellt werden. Ein genaues Gewässer-Polygon kann auch von nationalen Organisationen für die Kartenerstellung abgeleitet werden, die eine Politik der offenen Daten verfolgen. Zusätzlich kann es mithilfe einer 2D-Heads-Up-Digitalisierung aus verlässlichen, orthorektifizierten Bilddaten, die zeitlich ähnlich sind, mit Hilfe eines digitalen Höhenmodells (DEM) erstellt werden.
Verwenden Sie die Option Grob, wenn ein generalisiertes 3D-Polygon als Gewässer-Feature verwendet wird. Generalisierte Polygone können mithilfe eines Workflow für die 2D-Heads-Up-Digitalisierung erstellt werden. Wenn die 2D-Heads-Up-Digitalisierung zum Erstellen eines genauen oder groben Polygons verwendet wird, muss es in 3D (X, Y, Z) konvertiert werden, bevor es als Gewässer-Feature verwendet werden kann. Weitere Informationen zum Konvertieren eines 2D-Features in 3D finden Sie unter Einführung in 2D- und 3D-Features. Bei Verwendung eines Gewässer-Features des Typs "Grob" muss die Form des Polygons der Form des Gewässer-Features folgen, um möglichst genaue Ergebnisse zu erzielen.
- Um den Verarbeitungsordner festzulegen, klicken Sie auf die Schaltfläche "Durchsuchen"
, navigieren Sie zur Festplatte, und geben Sie den Speicherort des temporären Reality-Mapping-Ordners an. Die temporären Dateien, die für die Erstellung von 2D- und 3D-Produkten erforderlich sind, werden hier gespeichert.
- Übernehmen Sie alle anderen Standardwerte, und klicken Sie auf OK.
Das Dialogfeld Erweiterte Produkteinstellungen wird geschlossen, und Sie kehren zur Seite Produktgenerationseinstellungen des Reality-Mapping-Produktassistenten zurück.
- Klicken Sie im Fenster Reality-Mapping-Produktassistent auf Weiter, um zur Seite True-Ortho-Einstellungen zu wechseln.
- Wählen Sie für Ausgabetyp in der Dropdown-Liste den Eintrag Gekachelt oder Mosaik aus.
- Gekachelt: Generiert systemdefinierte Teilmengen quadratisch gekachelter Bilder.
- Mosaik: Generiert ein einzelnes Bild für die gesamte Projektfläche.
- Wählen Sie eine Option für das Format der Ausgabe.
- Cloud-Raster-Format: Generiert eine gepackte Multilayer-Datei, die sich perfekt für die Speicherung in der Cloud eignet.
- TIFF-Format: Generiert eine Ausgabe im standardmäßigen GeoTIFF-Format.
Das Standardausgabeformat für gekachelte True-Ortho-Produkte ist TIFF.
- Wählen Sie für Komprimierung eine der folgenden Optionen aus:
- Keine: Auf das Ausgabeprodukt wird keine Komprimierung angewendet. Dies ist die Standardoption.
- LERC: Limited Error Rater Compression (LERC) ist ein Algorithmus für die gesteuerte verlustbehaftete Komprimierung. Die Komprimierungsrate wird durch eine Toleranzeinstellung gesteuert. Beispielsweise wird mit der Toleranzeinstellung 0,001 der DSM-Wert 15,654321 auf 15,654 skaliert.
- Legen Sie Resampling auf Bilinear fest.
- Die Resampling-Optionen lauten wie folgt:
- Nächster Nachbar: Wird für Kategoriedaten und kontinuierliche Daten empfohlen, wenn die Integrität der für die Analyse zu verwendenden Spektralinformationen erhalten bleiben soll. Der Wert des Ausgabepixels wird durch den nächstgelegenen Pixelmittelpunkt im Eingabebild bestimmt.
- Bilinear: Wird für kontinuierliche Daten, z. B. DEM-Daten oder Bilddaten, empfohlen. Dabei wird ein gewichteter Durchschnitt der vier nächstgelegenen Zellenmittelpunkte verwendet.
- Kubisch: Wird für kontinuierliche Daten, z. B. Bilddaten, empfohlen. Dabei wird anhand der 16 nächstgelegenen Pixel der Wert des Ausgabepixelwertes bestimmt. Dies führt zu einer leichten Unschärfe, die optisch ansprechend ist. Diese Methode wird auch als bikubische Faltung bezeichnet.
- Die Resampling-Optionen lauten wie folgt:
- Optional können Sie einen NoData-Wert festlegen, der für die Daten-Bit-Tiefe der Ausgabe geeignet ist.
- Klicken Sie auf Fertig stellen, um die Produktverarbeitung zu initiieren.
Nach Abschluss der Verarbeitung wird das True-Ortho-Produkt den folgenden Orten hinzugefügt:
- Der Kategorie Datenprodukte und der 2D-Kartenansicht im Bereich Inhalt
- Dem Container Reality-Mapping im Ordner Orthos des Bereichs Katalog
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