DInSAR-Workflow

Mit der Image Analyst-Lizenz verfügbar.

Differential Interferometric Synthetic Aperture Radar (DInSAR) ist eine Fernerkundungstechnik, mit der Bodenverformungen gemessen werden, indem die Phasenunterschiede zwischen zwei oder mehr Synthetic Aperture Radar-Bildern (SAR) analysiert werden, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen wurden. Diese Methode ermöglicht die präzise Erkennung von Oberflächenversatz entlang der Sichtbarkeitslinie (LOS, Line of Sight) des Radars. Der Prozess umfasst in der Regel die Koregistrierung, das Generieren von Interferogrammen, das Entfernen der topografischen Phase, die komplexe Datenfilterung, das Phase Unwrapping und die Umwandlung der Unwrapped Phase in Bodenversatzwerte.

Das Toolset "Synthetic Aperture Radar" in der Toolbox "Image Analyst" enthält Werkzeuge zum Generieren von Bodenversatzwerten aus Sentinel-1 SLC-Daten. Die in der folgenden Tabelle aufgeführten Werkzeuge unterstützen den DInSAR-Workflow, wie im nachfolgenden Diagramm dargestellt.

WerkzeugBeschreibung

Orbitdatei herunterladen

Lädt die aktualisierten Orbitdateien für die Sentinel-1-SAR-Daten (Synthetic Aperture Radar) herunter.

Orbitkorrektur anwenden

Aktualisiert die Orbitinformationen in den Sentinel-1 SAR-Daten (Synthetic Aperture Radar) mithilfe einer genaueren Datei mit Orbitzustandsvektoren (OSV).

Koregistrierung übernehmen

Resampling der sekundären Single-Look-Complex-Daten (SLC) für das SLC-Referenz-Gitternetz unter Verwendung eines digitalen Höhenmodells (Digital Elevation Model, DEM) und der Metadaten für den Orbitzustandsvektor.

Interferogramm generieren

Erstellt ein Interferogramm durch Differenzierung der Phase der Referenzeingabe und der Eingabe des Sekundär-SLC (Single Look Complex). Dies wird durch eine Kreuzkorrelation des komplexen Eingaberadardatenpaares erreicht.

Entstören

Führt die vielfachen Bursts aus den Eingabe-Sentinel 1-Single Look Complex (SLC)-Synthetic Aperture Radar (SAR)-Daten zusammen und gibt ein einzelnes, nahtloses Teilstreifen-Raster aus.

Dieser Schritt ist nur für Radardaten in den Sentinel-1 SLC-Modi "Interferometric Wide (IW)" und "Extra Wide (EW)" erforderlich.

Filter für komplexe Daten anwenden

Glättet die Phasenkomponente der komplexen SAR-Daten (Synthetic Aperture Radar) und gibt komplexe Radardaten aus.

Unwrap Phase

Entfernt die Phasenmehrdeutigkeiten und löst diese in kontinuierliche Phasenwerte für SLC-Daten (Single Look Complex) auf.

SAR-Einheiten konvertieren

Konvertiert die Skalierung der Eingabe-SAR-Daten (Synthetic Aperture Radar).

Verwenden Sie die Option Unwrapped Phase in Versatz für den Parameter Konvertierungstyp, um die Unwrapped Phase des Interferogramms in Radianten umzuwandeln, die dann unter Verwendung der Wellenlänge des Sensors in Versatz umgewandelt werden.

Geometrische Terrainkorrektur anwenden

Orthorektifiziert die SAR-Eingabedaten (Synthetic Aperture Radar) mithilfe eines Range-Doppler-Algorithmus für die Rückwärtsgeokodierung.

Workflow für die Verarbeitung einer DInSAR-Ausgabe

Hinweise zur Verarbeitung

Unterstützte S1-SLC-Modi sind Interferometric Wide Swath (IW) und Extra Wide Swath (EW). Das Werkzeug Entstören wird nur für Daten im IW- und EW-Modus benötigt, deren Erfassung mit der Bildtechnik "Terrain Observation by Progressive Scan (TOPS)" erfolgt.

Wenn Sie Orbitdateien herunterladen und anwenden, dann berücksichtigen Sie den Typ der von Ihnen verwendeten Orbitzustandsvektoren (Orbit State Vectors, OSVs). Die folgenden OSV-Typen sind für das Sentinel-1-Produkt verfügbar:

  • Vorhergesagt: mit den Sentinel-1 Level-1 Ground Range Detected (GRD)- und Single Look Complex (SLC)-Hilfsprodukten bereitgestellt
  • Restituiert: über die Europäische Weltraumorganisation (ESA) innerhalb von drei Stunden nach der Bildaufnahme erhältlich
  • Genau: über die ESA innerhalb von drei Wochen nach der Bildaufnahme erhältlich
Es wird empfohlen, die OSVs auf restituierte oder genaue OSVs zu aktualisieren, sobald sie verfügbar sind.

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