Arbeiten mit einem Versorgungsnetz

Mit der Standard- oder Advanced-Lizenz verfügbar.

Ein Versorgungsnetz enthält eine Reihe von Funktionen und Netzwerkinformationen, die zum Modellieren, Verfolgen und Zugreifen auf die Struktur, den Zustand und die Effizienz eines Systems herangezogen werden können. Sobald ein Versorgungsnetz bereitgestellt wurde, werden Werkzeuge zur Überprüfung und Wartung und zur Unterstützung der optimalen Funktionalität des Systems verfügbar gemacht.

Lizenz:
Das aktive Portal-Konto muss mit der Benutzertyp-Erweiterung ArcGIS Utility Network lizenziert sein, um ein Versorgungsnetz in einer Enterprise-Geodatabase erstellen, veröffentlichen und mit diesem arbeiten zu können.

Zugriff auf Informationen und Werkzeuge

Es gibt viele Möglichkeiten für den Zugriff auf Informationen zu einem Versorgungsnetz. Der Versorgungsnetz-Layer wird verwendet, um auf Netzwerkeigenschaften zuzugreifen, die kontextbezogene Registerkarte Versorgungsnetzdaten auf dem Menüband zu aktivieren und Zugriff auf die nicht überprüften Bereiche und Fehler-Features des Versorgungsnetzes zu erhalten. Die Registerkarte Netzwerkschema wird verfügbar, wenn die Netzschema-Darstellung aktiv ist.

Die Netzwerkeigenschaften sind ein guter Bezugspunkt zur Anzeige von Informationen über das Erstellungsdatum, die Netzwerk-Topologie, das Strukturnetzwerk, Netzarten, Regeln und weitere Metadaten zur aktuellen Konfiguration des Versorgungsnetzes. Die Arcpy.Describe-Funktion kann auch zur Meldung von Eigenschaftsinformationen zum Versorgungsnetz über Skripte herangezogen werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Zugreifen auf den Versorgungsnetz-Layer und Registerkarte "Versorgungsnetz".

Verwalten der Netzwerk-Topologie-Engine

Die Netzwerk-Topologie ist die Engine eines Versorgungsnetzes. Hier werden alle Features, die die einzelnen Komponenten eines Versorgungsnetzes darstellen, zu einem Netzwerk verbunden, anhand dessen Sie Ihr System analysieren können.

Die Netzwerk-Topologie lässt sich anhand von drei Aktionen verwalten:

  • Aktivieren Sie die Netzwerk-Topologie, um mit Analysen arbeiten zu können.
  • Überprüfen Sie die Netzwerk-Topologie, wobei die auf der Karte vorgenommenen Änderungen überprüft werden. Durch die Überprüfung der Netzwerk-Topologie wird die Konsistenz zwischen den auf der Karte angezeigten und den durch die Netzwerk-Topologie erstellten Elementen aufrechterhalten.
  • Deaktivieren Sie die Netzwerk-Topologie, was erforderlich ist, um administrative Aufgaben wie das Zuweisen von Anschlusspunktkonfigurationen und Ändern der Definition von Regeln durchzuführen. Die Deaktivierung der Netzwerk-Topologie empfiehlt sich beim Laden großer Mengen von Features.

Weitere Informationen finden Sie unter Netzwerk-Topologie.

Verwalten von Teilnetzen

Durch das Management von Verbindungen können Organisationen die Bereitstellung von Ressourcen optimieren und den Status eines Netzwerks verfolgen. In einem Versorgungsnetz werden Verbindungen als Teilnetze bezeichnet. Mit einem einzelnen Teilnetz kann z. B. ein Stromkreis in einem Stromnetz, eine Zone in einem Gas- oder Wassernetz oder eine Hauptleitung in einem Abwassersystem modelliert werden. Der Entwurf eines Versorgungsnetzes bestimmt dessen Struktur oder Topologie, die Fließrichtung der Netzwerkressource, die Definition oder den Aufbau von Ebenen und Teilnetzen sowie die gespeicherten Informationen über Teilnetze.

Ein Teilnetz wird erstellt, indem mindestens ein Teilnetz-Controller in einer Ebene definiert und der Name dieses Teilnetzes auf alle verbundenen oder passierbaren Features angewendet wird. Die Modellierung von Teilnetzen ermöglicht das Erstellen von Teilnetzkarten, die der Systemverwaltung und der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen dienen. Teilnetze werden verwaltet, indem Teilnetz-Controller festgelegt, geändert oder entfernt werden und eine Aktualisierung durchgeführt wird, um Netzwerkrouten neu zu definieren.

Weitere Informationen zum Verwalten von Teilnetzen und Strukturieren des Versorgungsnetzes finden Sie unter Netzwerkmanagement und Architektur.

Modellieren von Assets und ihrer Beziehungen

Ein Netzwerksystem ist nicht nur eine Sammlung von verbundenen Assets. Einige Assets befinden sich innerhalb von Ausrüstung, während andere an Strukturen angefügt sein können. Zuordnungsmechanismen ermöglichen Ihnen das Modellieren dieser verschiedenen Beziehungen.

Netzwerkkategorien, Netzwerkattribute und Zuordnungsrollen werden verwendet, um das Verhalten von Assets in einem Netzwerk zu definieren. Netzwerkkategorien und Netzwerkattribute sind Mechanismen, mittels derer Features so gekennzeichnet werden können, als verfügten sie über eine Art Funktion oder Eigenschaft, z. B. ein Schutzbauteil, das als schützend angesehen wird. Anhand von Zuordnungsrollen können Sie die Rolle eines Assets in einer assoziativen Beziehung definieren, entweder als Container oder als Struktur.

Ein Versorgungsnetz verfügt über integrierte Mechanismen zum Ermitteln logischer Inkonsistenzen. Gültige Konnektivität und Zuordnungen werden durch Feature-Beschränkungen und Netzwerkregeln durchgesetzt. Diese beiden Mechanismen schränken die Teilnahme von Features mit anderen Features im Netzwerk mittels Konnektivität basierend auf geometrischer Übereinstimmung sowie Konnektivitäts-, strukturellen Anbau- und Containment-Zuordnungen ein. Es ist beispielsweise nicht sinnvoll, einen Hochspannungstransformator an eine Niedrigspannungsleitung anzuschließen. Bei der Bearbeitung von Versorgungsnetz-Features in ArcGIS Pro werden Fangeinstellungen und Editierwerkzeuge automatisch auf Konnektivitäts- und Zuordnungsregeln angewendet, die für das Netzwerk festgelegt sind.

Bestimmte Feature-Typen in einem Netzwerk verfügen über interne Verbindungen, die Anschlüsse oder Ein- und Ausgänge eines einzelnen Features verbinden. In einem Versorgungsnetz werden Anschlüsse an Features (z. B. Sendeempfänger oder Transformatoren) als Anschlusspunkte bezeichnet. Anschlusspunkte ermöglichen die Verwaltung der internen Verbindungen in einem Feature durch die Erstellung von Standardverbindungen und gültigen Verbindungen. Sie können mit der Device-Feature-Class und der JunctionObject-Tabelle modelliert werden.

Weitere Informationen finden Sie unter folgenden Themen:

Durchführen von Netzwerkanalysen

Beim Analysieren des Netzwerks können Sie die Verfolgungsfunktionen des Netzwerks verwenden oder Netzwerkschemas wie folgt erzeugen:

  • Mit Verfolgungsfunktionen können Sie bezüglich des Netzwerkstatus jederzeit Antworten ermitteln und Probleme lösen, d. h. das Netzwerk überprüfen und seinen Zustand verfolgen, Bereiche mit Verbesserungsbedarf identifizieren und einen Bericht über die Anzahl der betroffenen Kunden erstellen.
  • Netzwerkschemas können jederzeit generiert werden, um kleine detaillierte Netzwerkteile darzustellen und Sie bei der Kontrolle von Netzwerkdaten und Überprüfen der Netzwerkverbindung zu unterstützen. Sie können auch erstellt werden, um vereinfachte und synthetische Ansichten von großen Teilen des Versorgungsnetzes zu generieren, damit Sie den Einfluss von Ereignissen oder Wartungsvorgängen im Netzwerk besser effektiv analysieren können.

Weitere Informationen finden Sie unter Verfolgen von Versorgungsnetzen und Netzwerkschemas.