Utility Network – Terminologie

Im Folgenden finden Sie grundlegende Begriffe im Zusammenhang mit Versorgungsnetzen sowie deren Beschreibungen.

Analysen

Analysen dienen zum Analysieren der Versorgungsnetzdaten, um Inspektionen des Netzwerks durchzuführen (Verfolgungen eines Versorgungsnetzes) und den gesamten oder einen Teil des Versorgungsnetzes (Netzwerkschemas) schematisch darzustellen.

Asset-Gruppe

Das Asset-Gruppenattribut stellt die Hauptklassifizierung von Versorgungsnetzklassen dar. Das Feld ASSETGROUP ist Teil des Schemas für alle Klassen im Strukturnetzwerk und in der Netzart mit Ausnahme der Klasse "SubnetLine". Es ist darüber hinaus auch als Subtype-Feld definiert. Subtype-Werte werden konfiguriert, um die Hauptklassifizierung von Assets zu definieren. Eine weitere Klassifizierung von Assets wird durchgeführt, indem Attributdomänen auf Subtype-Ebene für das Feld ASSETTYPE hinzugefügt werden.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Klassifizierung von Versorgungs-Features.

Asset-Typ

Das Asset-Typ-Attribut stellt die Nebenklassifizierung von Versorgungsnetzklassen dar. Damit lassen sich die einzelnen Asset-Gruppen weiter klassifizieren. Das Feld ASSETTYPE ist Teil des Schemas für alle Klassen in der Struktur und in der Netzart mit Ausnahme der Klasse "SubnetLine". Um die Klassifizierung von Assets zu erweitern, werden dem Feld ASSETTYPE auf Subtype-Ebene (Asset-Gruppe) für jede Netzwerkklasse Attributdomänen hinzugefügt. Dadurch wird eine umfassende Klassifizierung von Netzwerk-Features ermöglicht, indem die Asset-Gruppe als Hauptklassifizierung und der Asset-Typ als Nebenklassifizierung verwendet wird.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Klassifizierung von Versorgungs-Features.

Zuordnungen

Zuordnungen ermöglichen die Modellierung von Konnektivität, Containment und strukturellem Anbau zwischen nichträumlichen und nicht lagegleichen Netzwerk-Features.

Weitere Informationen über Zuordnungen

Konnektivität

Sie können Netzwerk-Features in einem Versorgungsnetz im Wesentlichen auf zwei Arten miteinander verbinden: entweder mit einem gemeinsamen Endpunkt, Stützpunkt oder Punkt (gemeinsame X-, Y- und Z-Werte) oder mit einer definierten Konnektivitätszuordnung zwischen zwei Features bzw. Objekten, die nicht räumlich lagegleich sind. Dies wird als Konnektivität bezeichnet.

Weitere Informationen zu Konnektivität und Durchlassfähigkeit

Beispiel

Wenn eine Pumpe am Ende einer Wasserleitung platziert wird, wird aufgrund der gemeinsamen Position Konnektivität hergestellt.

Komplexe Kante

Mit "Komplexe Kante" können Ressourcen am einen Ende der Kante eintreten und am anderen Ende wieder austreten. Zudem können Ressourcen damit entlang der Kante hinein- und hinausfließen, ohne dass die Kante physisch geteilt werden muss. Dieses Verhalten wird bei komplexen Kanten unterstützt, da sie eine mittige Verbindung zulassen.

Konnektivitätszuordnung

Bei Knoten-Knoten-Konnektivitätszuordnungen wird eine Beziehung zwischen zwei Punkt-Features oder Knotenobjekten hergestellt. Bei Knoten-Knoten-Konnektivitätszuordnungen wird auch die Konnektivität zwischen den Anschlusspunkten von Features unterstützt. Sie können Konnektivitätszuordnungen für Point-Feature-Classes und Knotenobjekttabellen in der Netzart und im Strukturnetzwerk definieren, sofern Netzwerkregeln vorhanden sind, die die Zuordnung unterstützen. Zwei Punkt-Features, z. B. Transformator und Sicherung, die nicht lagegleich sind, können voneinander um x und y oder z versetzt werden. Die Konnektivität wird dabei über eine Konnektivitätszuordnung aufrechterhalten.

Weitere Informationen zu Konnektivitätszuordnungen

Container

Ein Container ist eine Baugruppe von Netzwerk-Features, die normalerweise auf einer Karte als ein Feature gelten. Beispielsweise enthält das Container-Feature für eine elektrische Schaltanlage interne Schalter, Sicherungen und eine Stromschiene, die für die Netzwerkverfolgung wichtig sind. Eine Karte mit all diesen internen Features wäre jedoch zu unübersichtlich. Sie haben die Möglichkeit, Netzwerk-Features oder -objekte in einem Container mit Features oder Objekten außerhalb eines Containers zu verbinden.

Beispiel

Elektrische Umspannwerke und Pumpstationen sind Beispiele für Container-Features.

Modus "Containment bearbeiten"

Der Modus "Containment bearbeiten" wird mit dem Befehl Containment aufrufen in der Gruppe Zuordnungen auf der Registerkarte Daten auf der Registerkarte Utility Network aktiviert. In diesem Modus werden erstellte Features, die eine unterstützende Regel aufweisen, automatisch dem aktiven Container als Inhalt hinzugefügt. Die Bearbeitung im Modus "Containment bearbeiten" zeigt, welche Netzwerk-Features sich im aktiven Container befinden und wie sie verbunden werden. Darüber hinaus werden in der Container-Ansicht Analyseergebnisse dargestellt.

Beispiel

Bei der Bearbeitung einer Baugruppe von Features aktivieren Sie in der Regel den Modus "Containment bearbeiten". Neue Features, die erstellt werden, werden automatisch als Inhalt für die Baugruppe hinzugefügt.

Containment-Zuordnungen

Containment ermöglicht die Darstellung einer dichten Sammlung von Features als einzelnes Feature. Bauteile, Drähte und Leiter können z. B. in Features wie Umspannwerke, Schaltanlagen, Gräben und Kabelschächten platziert werden. Inhalts-Features können in der Kartenansicht ein- oder ausgeblendet werden, um die Sichtbarkeit zu verbessern und eine bessere Übersichtlichkeit in der Karte zu erzielen. Das Feature, das die anderen Features enthält, wird als Container bezeichnet, und die enthaltenen Features als Inhalt.

Weitere Informationen zu Containment-Zuordnungen

Besitzer des Datenbank-Versorgungsnetzes

Bei der Arbeit mit einem in einer Enterprise-Geodatabase gespeicherten Versorgungsnetz gibt es zwei Besitzer eines Versorgungsnetz-Datasets: den Datenbankbesitzer und den Portal-Besitzer.

Der Besitzer des Datenbankversorgungsnetzes wird durch den Datenbankbenutzer bestimmt, der beim Erstellen eines Versorgungsnetzes in der Datenquelle verwendet wird. Sie müssen das Versorgungsnetz als Besitzer des Datenbank-Versorgungsnetzes für Konfigurations- und Veröffentlichungsaufgaben aufrufen.

Netzschema-Darstellung

Die Netzschema-Darstellung zeigt eine schematische Ansicht Ihres Netzwerks. Ein Schema ist eine symbolische Darstellung von Features in einem Versorgungsnetz durch Anwendung einer Visualisierungsmethode. Schemas können auch die Ergebnisse einer Netzwerkverfolgung anzeigen.

Beispiel

Bei einem Stromversorgungsunternehmen wird ein Typ von Netzschema-Darstellung als Einlinienschema bezeichnet.

Richtungsabhängigkeit

Die Richtungsabhängigkeit definiert, wie Ressourcen durch Anschlusspunkte an einem Feature fließen. In allen Anschlusspunktkonfigurationen muss die Richtungsabhängigkeit als unidirektional oder bidirektional definiert werden. Eine unidirektionale Anschlusspunktkonfiguration bedeutet, dass das Medium im Netzwerk nur in eine Richtung durch ein Bauteil oder Knotenobjekt strömen kann. Eine bidirektionale Anschlusspunktkonfiguration bedeutet, dass das Medium im Netzwerk in beide Richtungen durch das Bauteil oder Knotenobjekt strömen kann. Es sind keine unterscheidbaren Anschlusspunkte flussaufwärts und flussabwärts vorhanden.

Weitere Informationen finden Sie unter Verwaltung von Anschlusspunkten.

Dirty Areas

Dirty Areas markieren geänderte Features auf einer Karte, die in der Netzwerk-Topologie veraltet sind. Dirty Areas dienen als visuelle Hinweise, um die zu überprüfenden Bereiche anzuzeigen, damit die Netzwerk-Topologie erhalten bleibt. Nach der Überprüfung der Netzwerk-Topologie werden Dirty Areas gelöscht.

Beispiel

In der Karte wird eine neue Mittelspannungsleitung konstruiert und eine neue Dirty Area erstellt, die in der Umgebung dieses Features sichtbar ist.

Getrenntes Teilnetz

Wenn Teilnetz-Controller mit dem gleichen Namen nicht zu einem anderen durchquert werden können, wird das Teilnetz als getrennt eingestuft. Für Ebenen in einer partitionierten Netzart enthält das Geoverarbeitungswerkzeug Definition des Teilnetzes festlegen die Option Getrennte Teilnetze unterstützen. Standardmäßig werden getrennte Teilnetze für partitionierte Netzarten nicht unterstützt. Bei Ebenen in einer hierarchischen Netzart ist diese Option zum Unterstützen getrennter Teilnetze immer aktiviert. Diese Eigenschaft der Ebene können Sie auf der Registerkarte Netzwerkeigenschaften der Eigenschaften des Versorgungsnetzes anzeigen.

Netzart

Beim Erstellen eines Versorgungsnetzes fügen Sie ihm eine oder mehrere Netzarten hinzu. Eine Netzart ist eine branchenspezifische Sammlung von Feature-Classes und Tabellen, z. B. für Stromversorgung und Gastransport. Mitunter hat ein Versorgungsnetz zwei Netzarten auf Übertragungsebene und auf Verteilungsebene. Ein Versorgungsnetz kann auch sich überschneidende Netzarten aufweisen, z. B. Gas und Wasser, wenn das Versorgungsunternehmen für beides zuständig ist.

Beispiel

Ein Versorgungsunternehmen für Strom, Gas oder Wasser kann zwei Netzarten verwenden, um die Bereitstellung der Ressourcen zu modellieren: Übertragung und Verteilung.

Kantenelemente

Das Versorgungsnetz besteht aus einem logischen Netzwerk und Kantenelementen. Kantenelemente bestehen aus der logischen Komponente von Kanten-Features (oder Linien-Features) in einem Versorgungsnetz. Ein komplexes Kanten-Feature ist mit verschiedenen Knoten- und Kantenelementen im logischen Netzwerk verknüpft.

Beispiel

Eine durch ein Linien-Feature dargestellte Wasserhauptleitung kann aus mehreren Kantenelementen bestehen, die durch Zapfstellen für Versorgungsleitungen voneinander getrennt sind. Im Beispiel unten wird durch Hinzufügen eines Knotens mit mittiger Konnektivität ein aus mehreren Kantenelementen bestehendes einzelnes Linien-Feature (oder Kanten-Feature) erstellt.

Durch das Vorhandensein von Knoten mit mittiger Konnektivität entlang eines Linien-Features (oder Kanten-Features) entsteht ein aus mehreren Kantenelementen bestehendes Feature.

Unternehmensweite Bereitstellung

Eine unternehmensweite Bereitstellung ist das primäre Bereitstellungsmuster für ein Versorgungsnetz, das eine Enterprise-Geodatabase für die Veröffentlichung und Bearbeitung von und die Arbeit mit Services aus ArcGIS Enterprise einsetzt. Diese Service-basierte Architektur ermöglicht den Zugriff durch mehrere Benutzer sowie die Freigabe eines Versorgungsnetzes für alle Plattformen (Desktop, mobil und Web).

Erfahren Sie mehr über die alternative Einzelbenutzerbereitstellung mit File- und mobile Geodatabases.

Geometrische Übereinstimmung

Wenn zwei oder mehre Features an der gleichen X-, Y- und Z-Position vorliegen, sind sie geometrisch lagegleich.

Beispiel

Mitunter können Features die gleichen X- und Y-Positionen belegen, z. B. an einem Leitungsmast angebrachte Bauteile. Indem diesen Features an denselben X- und Y-Positionen auch Z-Werte zugewiesen werden, kann besser gewährleistet werden, dass Features nicht geometrisch lagegleich sind.

Inkonsistentes Teilnetz

Wenn ein Teilnetz mehrere Teilnetz-Controller enthält und das Attribut Subnetwork Name nicht konsistent ist, gilt dieses Teilnetz als inkonsistent. Beispiel: In einem Teilnetz mit fünf Teilnetz-Controllern weisen vier der Teilnetz-Controller den richtigen Teilnetznamen auf, der fünfte aber einen anderen.

Wenn beim Aktualisieren inkonsistente Teilnetze erkannt werden, wird im Werkzeug Teilnetz aktualisieren ein Fehler zurückgegeben und es werden Fehler für die Teilnetz-Controller generiert. Inkonsistente Teilnetze werden auch bei einer Teilnetzverfolgung gemeldet.

Weitere Informationen zum Aktualisieren von Teilnetzen.

Knoten-Kanten-Konnektivitätsregel

Eine Knoten-Kanten-Konnektivitätsregel ist ein Typ von Konnektivitätsregel, mit dem gesteuert wird, welche Knoten-Netzwerk-Features Sie mit Endpunkten oder Stützpunkten von Linien- und Kantenobjektklassen verbinden können.

Beispiel

Sie können einen Schalter mit dem Endpunkt einer Mittelspannungsleitung verbinden.

Knoten-Knoten-Konnektivitätsregel

Eine Knoten-Knoten-Konnektivitätsregel ist ein Typ Konnektivitätsregel, mit dem gesteuert wird, welche Knoten und Knoten-Objektklassen mit anderen Knoten oder Knoten-Objektklassen verbunden werden können. Durch die Anwendung dieser Regel kann eine Konnektivitätszuordnung zwischen zwei getrennten Klassen definiert werden.

Beispiel

Sie können einen Kondensator mit einem Schalter verbinden.

Kartenansicht

Die Kartenansicht zeigt eine kartografische Ansicht Ihres Netzwerks. Wenn Änderungen vorgenommen werden, zeigen Dirty Areas auf der Karte, wo die Netzwerk-Topologie nicht aktuell ist.

Mittige Verbindung

Beim Verbinden von Netzwerk-Features mit einer Linie oder einem Kantenobjekt können Sie Verbindungen an den Endpunkten oder an den mittigen Stützpunkten herstellen. Wenn Sie die mittigen Stützpunkte verwenden, können Sie Netzwerk-Features erstellen, ohne Netzwerklinien zu unterbrechen, wenn auch die physische Leitung nicht unterbrochen ist.

Beispiel

Eine typische Position für eine mittige Verbindung ist die Verbindung eines Versorgungskabels mit einer elektrischen Verteilerleitung. Teilnetzabzweigungen befinden sich ebenfalls mittig an Linien-Features und Kantenobjekten.

Netzwerkattribut

Netzwerkattribute sind mit Attributen für Feature-Classes und Objekttabellen in Ihrem Netzwerk verknüpft. Sie werden aus Netzwerk-Feature-Attributen abgeleitet und in der Netzwerk-Topologie gecacht, um die Performance zu steigern, wenn Attribute während einer Verfolgung oder bei der Durchführung von Verwaltungsaufgaben für Teilnetze ausgewertet werden. Die Werte, die als Attribute für Features und Objekte gespeichert wurden, werden im verknüpften Netzwerkattribut widergespiegelt oder bei jeder Überprüfung der Netzwerk-Topologie aktualisiert.

Beispiel

Sie können elektrische Phasen als Netzwerkattribut modellieren, sodass eine Verfolgung nur auf einer von drei elektrischen Phasen ausgeführt werden kann.

Sie können Rohrdurchmesser als Netzwerkattribut definieren, um Verfolgungen für Gas und Wasser zu beschränken.

Netzwerkkategorien

Eine Netzwerkkategorie ist ein Tag, das ein Merkmal eines Assets in Ihrem Netzwerk darstellt. Netzwerkkategorien werden für bestimmte Kombinationen aus Asset-Gruppe und Asset-Typ erstellt und bestimmten Network-Features zugewiesen.

Weitere Informationen finden Sie unter Netzwerkkategorien.

Beispiel

Mit der Netzwerkkategorie "Schutz" können Sie die Verfolgung von Stromnetz-Features auf Bauteile oder Anlagen beschränken, die zum Schutz des Systems verwendet werden, wie Sicherungen oder Recloser.

Netzwerkschemas

Netzwerkschemas bieten eine vereinfachte Darstellung eines Netzwerks, die für unterschiedliche Arten von technischen Analysen nützlich ist. Sie werden auch als schematische Darstellungen bezeichnet und wenden benutzerspezifische Algorithmen an, um für die Netzwerkansicht eines Technikers unwichtige Features auszublenden und entscheidende Features hervorzuheben.

Beispiel

Ein Einlinienschema für Stromversorgungsunternehmen ist ein Netzwerkschema.

Netzwerk-Topologie

Die Netzwerk-Topologie ermöglicht die Netzwerkverfolgung sowie das schnelle Abrufen von Netzwerk-Features. Bei der Bearbeitung eines Versorgungsnetzes werden die betroffenen Teile der Netzwerk-Topologie als Dirty Areas angezeigt, um anzugeben, dass die Netzwerk-Topologie nicht mit den bearbeiteten Features übereinstimmt. In der Netzwerk-Topologie werden alle Zuordnungstypen – Konnektivität, Containment und struktureller Anbau – innerhalb des Versorgungsnetzes gespeichert. Durch die Überprüfung der Netzwerk-Topologie werden die Zuordnungen in den bearbeiteten Bereichen aktualisiert und genaue Verfolgungsergebnisse erzeugt.

Weitere Informationen finden Sie unter Netzwerk-Topologie.

Nichträumliche Objekte

Knoten- und Kantenobjekte sind nichträumliche Netzwerkobjekte, die zum Modellieren und Arbeiten mit einer großen Zahl von realen Features, die einen gemeinsamen geographischen Raum nutzen, wie z. B. die Stränge in einem Glasfaserkabel oder die Leiter in einer unterirdischen Leitungsröhre, verwendet werden. Damit können Organisationen ihr Netzwerk detaillierter modellieren, ohne Features mit Shapes für jedes Objekt erstellen zu müssen.

Weitere Informationen finden Sie unter Knoten- und Kantenobjekte.

Besitzer des Portal-Versorgungsnetzes

Bei der Arbeit mit einem in einer Enterprise-Geodatabase gespeicherten Versorgungsnetz gibt es zwei Besitzer eines Versorgungsnetz-Datasets: den Datenbankbesitzer und den Portal-Besitzer.

Der bei der Erstellung des Versorgungsnetzes aktive Portal-Benutzer dient als Portal-Dataset-Besitzer. Der Besitzer des Portal-Versorgungsnetzes muss bestimmte Anforderungen und Voraussetzungen erfüllen. Die Anmeldung als Besitzer des Portal-Versorgungsnetzes ist eine Voraussetzung für bestimmte Netzwerkkonfigurationsaufgaben und für die Veröffentlichung von Versorgungsnetz-Layern. Bei Werkzeugen, für die eine aktive Portal-Verbindung mit dem Besitzer des Portal-Versorgungsnetzes erforderlich ist, wird diese Anforderung in den Verwendungshinweisen aufgelistet.

Detailinformationen:
Beim Zugriff über eine Datenbankverbindung, die als Besitzer des Datenbank-Versorgungsnetzes hergestellt wurde, wird der Besitzer des Portal-Versorgungsnetzes im Abschnitt Allgemein des Dialogfeldes Netzwerkeigenschaften angegeben.

Weitere Informationen zum Aktualisieren des Besitzers des Portalversorgungsnetzes

Voreingestellte Vorlage

Mit einer voreingestellten Vorlage kann ein Benutzer schnell eine komplexe Sammlung von Features platzieren. Mit voreingestellten Vorlagen werden alle Typen von erforderlichen Zuordnungen erstellt und die Netzwerk-Features platziert. Voreingestellte Vorlagen sind Teil der zentralen ArcGIS Pro-Bearbeitungsumgebung und können mit den Zuordnungen im Versorgungsnetz verwendet werden.

Beispiel

Mit einer voreingestellten Vorlage wird ein Container für eine elektrische Schaltanlage mit allen internen Schaltern, Sicherungen und Stromschienen platziert und richtig verbunden.

Versorgungsgebiet

Das Versorgungsgebiet ist eine M- und Z-aktivierte Polygon-Feature-Class, die ein oder mehrere Features enthält. Es wird als Eingabe verwendet, wenn ein Versorgungsnetz erstellt wird. Die Ausdehnung der Features in der Service Territory-Feature-Class wird verwendet, um die Netzwerkausdehnung zu definieren. Bei der Netzwerkausdehnung handelt es sich um ein einzelnes Polygon-Feature, das berechnet wird, indem die räumlichen Ausdehnungen aller Eingabe-Features aggregiert werden. Sie wird etwas größer erstellt als die aggregierte Ausdehnung aus den Eingabe-Service-Territory-Features. Sie können das Polygon, das die Netzwerkausdehnung umfasst, anzeigen, indem Sie den nicht überprüften Bereich für ein Versorgungsnetz anzeigen, wenn die Netzwerk-Topologie deaktiviert ist.

Die Netzwerkausdehnung stellt den Bereich dar, in dem die Netzwerk-Topologie beibehalten wird. Dadurch wird auch der editierbare Bereich für alle Features des gesamten Strukturnetzwerks und der Netzart kollektiv eingeschränkt. Um die Erstellung von Netzwerk-Features auf einer detaillierteren Ebene einzuschränken, kann mit Arcade-Geometriefunktionen wie "Intersects" eine Beschränkungsattributregel als Bestandteil des Skriptausdrucks erstellt werden.

Beispiel

Ein Versorgungsgebiet erstreckt sich über den operativen Bereich eines Versorgungsunternehmens. Es kann etwa die Fläche einer Stadt, eines Bundeslandes oder eines Kantons sein.

Einzelbenutzerbereitstellung

Eine Einzelbenutzerbereitstellung ist eine alternative Bereitstellungsoption für ein in einer File- oder mobilen Geodatabase gespeichertes Versorgungsnetz, die Zugriff auf alle Analysefunktionen des Versorgungsnetzes bietet. Für schreibgeschützte Vorgänge ist der gleichzeitige Zugriff aktiviert, durch das Sperren von Prozessen für eine mobile Geodatabase und auf Feature-Dataset-Ebene einer File-Geodatabase wird jedoch verhindert, dass von mehr als einem Benutzer Änderungen vorgenommen werden.

Weitere Informationen zur Verwendung einer unternehmensweiten Bereitstellung für die Konfiguration eines Versorgungsnetzes in einer Enterprise-Geodatabase

Strukturelle Anbau-Zuordnung

Eine strukturelle Anbau-Zuordnung ermöglicht die Modellierung von unterstützenden Strukturen und Anlagen in einem Netzwerk. Ein Versorgungsunternehmen muss häufig Berichte dazu erstellen, welche Struktur-Features, z. B. Leitungsmasten, mit einem Teilnetz verknüpft sind, oder einen Abwasserkanal verorten, über den ein defektes Bauteil o. Ä. erreicht werden kann. Strukturen sind nicht zu Zwecken der Ressourcenverfolgung Teil des Netzwerks, sondern weil es erforderlich ist, dass Strukturen mit Netzwerk-Features schnell ermittelt und aufgelistet werden können. Strukturelle Anbauten ermöglichen eine logische Zuordnung von Struktur-Features zu anderen Features in einem Versorgungsnetz. Diese Zuordnungen ermöglichen das Modellieren der Beziehung zwischen Strukturen, die Geräte tragen, und den angefügten Assets. Zum Beispiel kann ein Mast als Struktur mit einem Transformator als Anbau dienen.

  • Eine Struktur kann viele Anbauten besitzen (zum Beispiel einen Mast mit Transformator, Erde, Steigleitung und Ableiter als Anbauten).
  • Anbau-Features wie Plattformen können auch mehreren Masten (Strukturen) zugeordnet sein.

Weitere Informationen zu strukturellen Anbauten

Strukturnetzwerk

Jedes Versorgungsnetz verfügt über ein Strukturnetzwerk, das die Klassen darstellt, die die Bauteile und Leitungen stützen, mit denen eine Ressource übertragen wird. Alle Netzarten in einem Versorgungsnetz haben ein gemeinsames Strukturnetzwerk.

Beispiel

Zu einem Stromnetz gehören Leitungsmasten, Platten, Schaltschränke und andere Struktur-Features. Dies sind Objekte des Versorgungsunternehmen, die aber nicht direkt die gelieferte Ressource übertragen.

Teilnetz

Ein Teilnetz stellt einen topologischen Teil innerhalb einer Ebene dar, in dem alle verbundenen Features durch die gleichen Teilnetz-Controller definiert sind. Zum Erstellen eines Teilnetzes wird ein Teilnetz-Controller festgelegt, die Netzwerk-Topologie überprüft und das Teilnetz aktualisiert.

Weitere Informationen finden Sie unter Teilnetze.

Beispiel

In elektrischen Systemen und in Druckzonen von Gas- und Wassersystemen werden Teilnetze als Kreisläufe bezeichnet.

Teilnetzbasierte Verfolgung

Im Geoverarbeitungswerkzeug Verfolgen stehen viele Verfolgungstypen zur Verfügung. Teilnetzbasierte Verfolgungen stützen sich auf Informationen in der Teilnetz-Verfolgungskonfiguration. Diese ist Teil der Teilnetzdefinition für eine Ebene und wird verwendet, um den Umfang der Verfolgungsergebnisse einzuschränken, wenn die Parameter Netzart und Ebene im Werkzeug Verfolgen angegeben wurden.

Zu den teilnetzbasierten Verfolgungen, die auf der Teilnetzdefinition in der Verfolgungskonfiguration basieren, zählen folgende:

Weitere Informationen zu Verfolgungstypen in Versorgungsnetzen

Teilnetz-Controller

Ein Teilnetz-Controller ist ein Typ von Netzwerk-Feature, über das eine Ressource bereitgestellt oder gesammelt wird. Ein Teilnetz-Controller-Typ wird für jede Netzart definiert. Wenn dann die Ebene konfiguriert wird, wird definiert, dass einer oder mehrere der Controller in der Netzart verwendet werden. Sie können bestimmte Asset-Gruppen und Asset-Typen so konfigurieren, dass sie als Teilnetz-Controller festgelegt werden können. Dies erfolgt durch Zuweisen einer Netzwerkkategorie. Teilnetz-Controller werden für Bauteil-Features und Knotenobjekte mit einem bestimmten Anschlusspunkt festgelegt und als Start- oder Endpunkte für die Netzwerkverfolgung verwendet.

Weitere Informationen zu Teilnetz-Controllern

Beispiel

In einem elektrischen System ist ein Teilnetz-Controller für die Elektrizität ein Elektrizitätswerk oder ein Umspannwerk. Bei einem System mit Hochreservoir kann ein Teilnetz-Controller ein Reservoir für die Wasserversorgung sein.

Systemknoten

Ein Systemknoten ist ein ausgeblendetes Netzwerk-Feature, das sich am Endpunkt eines Netzwerk-Kantenelements befindet, wenn es keinen benutzerdefinierten Knoten gibt. Systemknoten werden bei der ersten Aktivierung der Netzwerk-Topologie oder durch die Validierung der Netzwerk-Topologie generiert. Diese Features werden in der Kartenansicht ausgeblendet, Sie können sie jedoch in der Ansicht eines Netzwerkschemas anzeigen.

In den folgenden Situationen werden Systemknoten erstellt:

  • Ein einzelnes Kantenelement verfügt über keinen benutzerdefinierten Knoten an den Endpunkten.
  • Zwei Kantenelemente verfügen über einen gemeinsamen Endpunkt und werden nicht durch einen benutzerdefinierten Knoten verbunden.
    • Wenn die Kanten-Features über dieselben Attribute für Asset group und Asset Type verfügen, wird zwischen den Kanten-Features ein Systemknoten erstellt und Konnektivität hergestellt.
    • Wenn die Kanten-Features über verschiedene Attribute für Asset group und Asset Type verfügen, wird am Ende der einzelnen Kanten-Features ein Systemknoten erstellt und keine Konnektivität hergestellt. Fehler werden erzeugt.
Weitere Informationen zu Feature-Beschränkungen

Anschlusspunkt

Mit Anschlusspunkten werden physische Verbindungen für eine Klasse wie etwa an einem Bauteil oder an einem Knotenobjekt modelliert. Obwohl hier keine Anschlusspunkte erforderlich sind, gibt es Fälle, in denen Anschlusspunkte benötigt werden. Für Klassen, die als Teilnetz-Controller dienen, sind Anschlusspunkte erforderlich, wenn mindestens drei Verbindungen zum Feature vorhanden sind. Durch den Einsatz von Anschlusspunkten können einige Features realistischer modelliert werden. Zudem ermöglichen sie einen genaueren Datenaustausch mit externen Analysesystemen.

Weitere Informationen finden Sie unter Verwaltung von Anschlusspunkten und Anschlusspunkte.

Beispiel

Ein Transformator hat Anschlusspunkte an der Ober- und der Unterspannungsseite. Ein Schutzschalter hat Anschlusspunkte auf der Zufuhr- und der Lastseite.

Anschlusspunktkonfiguration

Mit einer Anschlusspunktkonfiguration wird definiert, wie eine Ressource in einem Netzwerk-Feature mit definierten Anschlusspunkten fließen kann. Wenn Sie eine Anschlusspunktkonfiguration erstellen, definieren Sie Folgendes: ob die Ressource in beide oder nur in eine Richtung fließen kann, den Namen der Anschlusspunkte, ob sich ein Anschlusspunkt auf der flussaufwärts oder flussabwärts gelegenen Seite des Netzwerk-Features befindet, welche Verbindungen zwischen Anschlusspunkten gültig sind und die Standardverbindung durch Anschlusspunkte. Nach der Erstellung wird einem Asset-Typ einer Asset-Gruppe in der Device-Feature-Class oder in der Knotenobjekttabelle eine Anschlusspunktkonfiguration zugewiesen.

Beispiel

Ein Dreiphasenwechselstrom-Transformator weist eine Anschlusspunktkonfiguration auf, die die gültige Verbindung zwischen den Anschlusspunkten an der Ober- und der Unterspannungsseite angibt.

Ebene

Ebenen dienen zum Trennen und Verwalten der endgültigen Architekturkomponente eines Netzwerks: Teilnetze. Eine Ebene definiert eine Sammlung einzelner Teilnetze, die über die gleichen Eigenschaften verfügen und den gleichen Beschränkungen unterliegen. Beim Hinzufügen einer Netzart und Erstellen von Ebenen für das Versorgungsnetz werden Eigenschaften definiert. Diese Eigenschaften bestimmen das Layout der Ebenen und ihre Position in Relation zu den restlichen Ebenen in einer Netzart an.

Weitere Informationen finden Sie unter Netzwerkhierarchien mit Ebenen und Ebenen.

Beispiel

Sie können eine Netzart für die Stromversorgung mit zwei Ebenen modellieren, wobei die Ebene für die Mittelspannung am Anschlusspunkt auf der Lastseite des ausgehenden Schutzschalters für das Umspannwerk beginnt. Der Schutzschalter konvertiert die Spannungen der Übertragungsebene in Mittelspannungen, die alle Leitungen und Bauteile durchqueren, bis der Anschlusspunkt an der Oberspannungsseite des Verteilertransformators erreicht ist, der Strom in Niederspannungen konvertiert.

Netzwerkverfolgung

Zu gängigen Typen von Analysen in einem Netzwerk gehören Verfolgungen. Möglicherweise möchte ein Versorgungsunternehmen alle Netzwerk-Features ausfindig machen, die mit einer Quelle verbunden sind, Schleifen in einem Netzwerk suchen oder alle von einem ausgewählten Punkt flussaufwärts und flussabwärts liegenden Netzwerk-Features ermitteln. Einige Typen von Verfolgungen werden durch bestimmte Bauteile beschränkt, beispielsweise Schutzgeräte, und die Definitionen dieser Bauteiltypen wird durch Bauteilkategorien in einer Netzart angegeben.

Beispiel

Beispiele für Netzwerkverfolgungen sind Verfolgungen flussaufwärts und flussabwärts sowie Verbindungsverfolgungen.

Durchlassfähigkeit

Zwei ähnliche Konzepte bei Versorgungsnetzen sind Konnektivität und Durchlassfähigkeit. Konnektivität beschreibt den möglichen Bereich für den Ressourcenfluss (Strom, Wasser, Gas oder andere). Durchlassfähigkeit beschreibt den tatsächlichen Bereich für den Ressourcenfluss gemäß dem aktuellen Zustand von Bauteilen wie Ventilen oder Schaltern, die den Fluss behindern können. Die Definition von Teilnetzen, die durch den gegenwärtigen Status von Unterbrechungseinrichtungen (Schaltern und Ventilen) beschränkt sind, veranschaulicht das Konzept der Durchlassfähigkeit.

Weitere Informationen zu Konnektivität und Durchlassfähigkeit

Beispiel

Ein Wassersystem kann viele angeschlossene Rohre aufweisen, aber geschlossene Ventile trennen Zonen der Wasserversorgung voneinander. Punkt- und Linien-Features können deaktiviert werden und dadurch den Fluss einer Ressource beschränken.

Nicht verortbare Objekte

Nichträumliche Knoten- und Kantenobjekte werden visuell durch Zuordnungen zu einem anderen Feature dargestellt. Zuordnungen werden auch zur Bestimmung von Objektposition verwendet. Wenn eine Zuordnung gelöscht wird, kann dies dazu führen, dass das Knoten- oder Kantenobjekt nicht mehr verortet werden kann. Knoten- und Kantenobjekte werden als nicht verortbar bezeichnet, wenn sie keine Konnektivitätszuordnung aufweisen, nicht als Inhalt dienen oder strukturell nicht an einem Feature in ihrer Zuordnungshierarchie angefügt sind.

Weitere Informationen zur Verortbarkeit

Versorgungsnetz

Bei einem Versorgungsnetz handelt es sich um ein Geodatabase-Dataset, das erweiterte Funktionen zum Visualisieren, Bearbeiten und Analysieren von Netzwerkdaten in ArcGIS bereitstellt. Es ist die Hauptkomponente, mit der Benutzer beim Verwalten von Versorgungs- und Telekommunikationsnetzen in ArcGIS arbeiten. Dabei handelt es sich um eine umfassende Funktionsumgebung zum Modellieren von Versorgungssystemen für Strom, Gas, Wasser, Regenwasser, Abwasser und Telekommunikation.

Ein Versorgungsnetz ist eine Sammlung von Netzarten (Gas, Wasser, Strom oder andere) mit einem Strukturnetzwerk. Bei der Konfiguration eines Versorgungsnetzes gibt eine Organisation eine Reihe von Netzarten an, die sie verwaltet. Sie können Zuordnungen für verschiedene Netzarten definieren und die Netzwerkverfolgung über diese Netzarten aktivieren. Beispielsweise können Sie mit einem Versorgungsnetz mit den Netzarten für die Stromübertragung und Stromverteilung eine Netzwerkverfolgung für Strom von den Übertragungs- zu den Verteilungsebenen durchführen.

Weitere Informationen zu Versorgungsnetzen

Beispiel

Ein Versorgungsnetz kann mehrere Netzarten enthalten. Dadurch kann das Versorgungsunternehmen Zuordnungen von gängigen Strukturen definieren. Beispielsweise kann ein städtisches Versorgungsunternehmen Leitungsmasten unterhalten, die Kabelfernsehen und Strom übertragen.

Utility Network-Version

Wenn ein Versorgungsnetz erstellt oder für ein Versorgungsnetz ein Upgrade durchgeführt wird, wird der Wert für Utility Network-Version in den Netzwerkeigenschaften im Abschnitt Allgemein aufgezeichnet.

Weitere Informationen zur Utility Network-Version