Wenn Sie Features erstellen oder ändern, die an einem Versorgungsnetz beteiligt sind, wenden die Fangfunktion, Editierwerkzeuge und Feature-Vorlagen die für Ihr Netzwerk definierten Regeln und Zuordnungen an.
In den folgenden Abschnitten wird zusammenfassend vorgestellt, wie Editierwerkzeuge bei der Bearbeitung eines Versorgungsnetzes funktionieren. Weitere Informationen zu Konnektivitätsregeln und Zuordnungen finden Sie in den folgenden Themen:
Einen grundlegenden Workflow zum Einstieg finden Sie unter Bearbeiten eines Versorgungsnetzes.
Knoten- und Kantenverbindungen
Wenn Sie ein Netzwerk-Feature auf einem linearen Netzwerk-Feature-Segment platzieren oder es von einem anderen linearen Netzwerk-Feature gekreuzt wird, wird die Polylinie abhängig von den Knoten- und Kantenkonnektivitätsregeln geändert.
Regeln für die Knoten- und Kanten-Konnektivität basieren auf der geometrischen Übereinstimmung und steuern, welche Typen von Knotenobjekten Sie mit bestimmten Kantenobjekten verbinden können. In der folgenden Tabelle wird beschrieben, wie eine Polylinie geändert wird, wenn Sie eine Abzweigverbindung erstellen.
Bearbeitungsszenario | Abzweigverbindung erlaubt | Abzweigverbindung nicht erlaubt |
---|---|---|
Punkt-Feature auf einem Polylinien-Feature | Der lagegleichen Polylinie wird ein Stützpunkt hinzugefügt. | Das Segment wird geteilt, und die Attribute und zugehörige Datensätze werden in das neue Feature kopiert. |
Polyline-Feature, das ein Polylinien-Feature kreuzt | Zu jedem Schnittpunkt und an allen Stellen, an denen ein Endpunkt die Polylinie berührt, wird ein Stützpunkt hinzugefügt. | Das Segment wird geteilt, und die Attribute und zugehörige Datensätze werden in das neue Feature kopiert. |
Nichträumliche Objekte
Mit nichträumlichen Knoten- und Kantenobjekten können physische Komponenten modelliert werden, die in Netzwerk-Features enthalten sind, wie z. B. Stränge in einem Glasfaserkabel oder Leiter in einer unterirdischen Leitungsröhre. Sie können Sie auch als Container-Objekte verwenden, in denen weitere geschachtelte Container, Features und Objekte enthalten sind.
Nichträumliche Objekte werden in Standalone-Tabellen gespeichert und mithilfe von Konnektivitäts-, Containment- oder strukturellen Zuordnungen mit Netzwerk-Features verbunden.
Weitere Informationen finden Sie unter Knoten- und Kantenobjekte.
Feature-Vorlagen
In den Vorlageneigenschaften steht die Registerkarte Containment zur Verfügung, wenn der Feature-Layer des Quell-Versorgungsnetzes an einer Containment-Zuordnung beteiligt ist. Sie können eine Containment-Vorlage hinzufügen, um in jedes Feature, das mit der Vorlage erstellt wird, verbundene nichträumliche Objekte einzubeziehen.
Die Schritte sind dieselben wie beim Hinzufügen einer Tabellenvorlage.
Tipp:
Fügen Sie eine Containment-Vorlage zu einer Feature-Vorlage hinzu, um einen Workflow zu optimieren, für den routinemäßig der Bereich Attribute verwendet wird, um nichträumliche Objekte hinzuzufügen.
Gruppen- und voreingestellte Vorlagen
Gruppenvorlagen können konfiguriert werden, um Zuordnungen zwischen den Features zu erzeugen, die die Gruppenvorlagen erstellen, wenn sie eine primäre Vorlage zum Erstellen von Versorgungsnetz-Features enthalten. Zuordnungen von Gruppenvorlagen sind ausschließlich auf Gruppen-Features beschränkt und erstrecken sich nicht auf den Inhalt voreingestellter Vorlagen, die der Gruppe zugewiesen sind.
Voreingestellte Vorlagen erzeugen Zuordnungen, die beim Erstellen der voreingestellten Vorlage definiert wurden, unabhängig von Gruppeneinstellungen. Dies trifft zu, wenn Sie sie als Komponentenvorlagen in einer Gruppenvorlage oder als eigenständige Vorlagen verwenden.
Beispielsweise können eine Gruppenvorlage mit einer primären Vorlage für eine Mittelspannungsleitung und eine Feature-Vorlage für einen Mittelspannungsanschluss als Schnappvorrichtung konfiguriert werden, um Zuordnungen anhand dieser Features zu erzeugen.
Wenn die Gruppenvorlage in diesem Beispiel außerdem eine voreingestellte Vorlage für eine Transformatorbank enthält, werden die Komponenten der Transformatorbank in einer Karte mit den Zuordnungen platziert, die beim Erstellen der voreingestellten Vorlage für sie definiert wurden.
Weitere Informationen zur Vorgehensweise beim Erstellen einer Gruppenvorlage finden Sie unter Erstellen einer Gruppenvorlage.
Fangen
Wenn Sie ein Netzwerk-Feature hinzufügen oder verschieben, werden die Fangeinstellungen automatisch in die Einstellungen geändert, die den Knoten- und Kantenkonnektivitätsregeln entsprechen. Sie können die Fangfunktion deaktivieren, die Layer oder Features, an denen gefangen wird, jedoch nicht ändern.
Tipp:
Drücken Sie beim Erstellen von Features auf T, um die fangbaren Elemente eines Features in Bezug auf die Konnektivitätsregeln anzuzeigen.
Um die Konnektivitätsregeln anzuzeigen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Netzwerk im Bereich Inhalt, wählen Eigenschaften aus und klicken auf die Registerkarte Netzwerkeigenschaften.
Anzeigen und Bearbeiten von Netzwerkattributen
Um im Bereich Attribute Attribute von Versorgungsnetzen anzuzeigen und zu bearbeiten, wählen Sie das Feature aus, und blenden Sie die Auswahl in der Strukturansicht ein. Unter dem ausgewählten Feature oder Objekt werden Zuordnungen angezeigt. Diese geben die Gesamtzahl der zugeordneten untergeordneten Features bzw. Unterobjekte an.
Bearbeitungsszenario | Workflow | Befehl oder Werkzeug |
---|---|---|
Anzeigen von ausgehenden/eingehenden Netzwerkinformationen | Klicken Sie in der Strukturansicht auf ein Knoten- oder Kantenobjekt. | Die Registerkarte Zuordnungen. |
Hinzufügen nichträumlicher Objekte zu einem vorhandenen Containerobjekt | Klicken Sie in der Strukturansicht mit der rechten Maustaste auf den Container. | Neu zum Container hinzufügen |
Entfernen eines nichträumlichen Objekts aus einem Container-Feature | Klicken Sie in der Strukturansicht mit der rechten Maustaste auf das nichträumliche Objekt. | Zuordnung entfernen |
Auswahl
Bearbeitungswerkzeuge filtern Auswahlsätze auf Grundlage des Typs der vom Werkzeug durchgeführten Änderungen. Um beim Auswählen nichträumlicher Objekte, z. B. in einer Versorgungsnetz-Attributtabelle, unerwartete Ergebnisse zu vermeiden, deaktivieren Sie das aktuelle Bearbeitungswerkzeug, bevor Sie einen Befehl ausführen.
Wenn die aktuelle Auswahl durch ein Editierwerkzeug gefiltert ist, wird in der aktuellen Ansicht eine kurze Benachrichtigung mit dem Namen des Editierwerkzeugs angezeigt. Um die Filterung der Auswahl aufzuheben, deaktivieren Sie das aktuelle Werkzeug, indem Sie die Esc-Taste drücken oder im Bereich Features ändern auf den Zurück-Pfeil klicken.
Bearbeitungswerkzeuge
In Versorgungsnetzen wird Netzwerk-Topologie verwendet, um die Konnektivität zwischen Netzwerk-Features beizubehalten und ein Netzwerk zu verfolgen, Fließeigenschaften zu bestimmen und andere Analysevorgänge durchzuführen.
Bearbeitungswerkzeuge, die Netzwerktopologie erkennen, umfassen zusätzliche Funktionen, Werkzeuge und Befehle für die Arbeit mit Versorgungs- und Verfolgungsnetzwerken. Die folgenden Befehle werden in Werkzeugleisten angezeigt, die die Position oder Geometrie von Features ändern, die mit einem Versorgungsnetz verbunden sind:
- Mit Topologie strecken wird die allgemeine Form eines Features beibehalten, indem beim Verschieben einer Kante oder eines Stützpunktes die relative Länge der Feature-Segmente skaliert wird.
- Mit Trennen werden die verschobenen Features von der Netzwerk-Topologie getrennt.
Hinweis:
Die Netzwerk-Topologie ist nicht Teil der Kartentopologie.
Werkzeug | Beschreibung |
---|---|
Sie können ein Netzwerk-Feature, lagegleiche Features und als Containerobjekte und strukturelle Anbauten zugeordnete Features verschieben. Wenn Abzweigverbindungen zulässig sind, verschieben sich Features, die einen lagegleichen Endpunkt, eine lagegleiche Kante oder einen lagegleichen Stützpunkt haben, zusammen mit dem ausgewählten Feature, und lineare Features werden gestreckt, sodass die sichtbare Feature-Topologie zusammenhängend bleibt. | |
Mit "Features verschieben" werden Features an eine angegebene Koordinatenposition oder entsprechend einem Versatzabstand oder entsprechend einem Versatzabstand und einer Versatzrichtung verschoben. | |
Sie können ein vorhandenes lineares Feature verlängern. Standardmäßig werden mit Endpunkten verbundene Netzwerk-Features auf den neuen Endpunkt verschoben. Tipp:Aktivieren Sie Trennen , um zu verhindern, dass verbundene Netzwerk-Features mit der neuen Geometrie verschoben werden. | |
Sie können Stützpunkte und andere Netzwerk-Features mit derselben XYZ-Position bearbeiten und eine Rubbersheet-Linie einblenden, die beim Verschieben des Stützpunkts dynamisch gestreckt wird. | |
Sie können die Geometrie eines ausgewählten Features durch die von Ihnen skizzierte Geometrie ersetzen lassen. Die ursprünglichen Feature-Attribute werden beibehalten. | |
Sie können ein Versorgungsnetz-Linien-Feature teilen. Die sich daraus ergebenden Features werden an der Teilungsposition mit einem System-Knoten-Feature verbunden. Asset-Typen, die durch Attributdomänen eingeschränkt sind, werden durch die Teilungsmethode der Domäne festgelegt, die für das Versorgungsnetz definiert ist. Beispielsweise werden Containerinhalte und zugeordnete Attributzuweisungen auf Grundlage der für Structure-Line-Feature-Classes definierten Container-Teilungsmethode beibehalten. |